Wenn jemand Kult ist, dann er! Heino gehört definitiv zu den bekanntesten Musikern Deutschlands – und das bei Jung und Alt. Ein Sänger, der es schaffte, die zum Teil schon leicht verstaubte Schlagerszene neu zu beleben. Ein klassischer Volksmusikstar, dem der Sprung zur harten Rockerszene gelang.
Und das sind nur wenige der Dinge, die Heino über die Zeit im Showgeschäft wagte. SchlagerPlanet hat passend zu Heinos 50-jährigem Bühnenjubiläum die Highlights der letzten Jahrzehnte Revue passieren lassen und gibt Euch einen Einblick in das einzigartige und nicht immer leichte Leben des Kultstars Heino.
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Aller Anfang war schwer!
Also Heinz Georg Kramm, wie Heino eigentlich heißt, im Dezember 1938 zur Welt kam, war die Lage nicht wirklich rosig. Draußen gab es bereits erste Spannungen und kurze Zeit später begann der zweite Weltkrieg. Aber das sollte noch nicht reichen… 1941 verlor der damals Dreijährige auch noch seinen Vater, weil ein betrunkener Kamerad während des Truppen-Abendessens wild um sich schoss. Was blieb waren Mutter und Sohn – und weitere Steine die sich ihnen noch in den Weg legen sollten.
Vom Bäckerjungen zum großen Star
Obwohl Heinos Kindheit ziemlich holprig war und die kleine Familie oft mit Geldsorgen zu kämpfen hatte, beendete Heino erfolgreich die Schule und entschloss sich zu einer Bäckerlehre. 1955 legte er die Gesellenprüfung vor der Handelskammer Düsseldorf ab – sechs Jahre vor seinem Sprung ins Rampenlicht.
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Bevor es aber dazu kam, heiratete Heino 1959 seine damalige Frau Henriette Heppner, mit der er zusammen 1960 seinen Sohn Uwe bekam. Allerdings hielt die Ehe nicht lange und als sein Sohn gerade zwei Jahre alt war, verließ die Mutter die beiden und Heino kämpfte sich als alleinerziehender Vater durch.
1961 ging es für Heino endlich auf die Bühne. Mit dem Trio OK Singers trat er zum ersten Mal auf und nahm mit ihnen sogar eine Schallplatte auf – allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Den richtigen Durchbruch schaffte er erst 1965 bei einem Auftritt auf einer Modenschau. Dort wurde er von Schlagerstar Karl-Heinz Schwab entdeckt und von da an ganze 20 Jahre von ihm produziert. Gleich seine erste Platte „Jenseits des Tales“ wurde mehr als 100.000 Mal verkauft.
Erfolgreicher Star mit schwierigem Privatleben
Den Höhepunkt seiner Karriere feierte Heino mit den Hits „Blau blüht der Enzian“ und „Die schwarze Barbara“, die Mitte der 70er Jahre erschienen. Ein paar Jahre zuvor wurde Heino Vater einer unehelichen Tochter. Trotz seines erfolgreichen Bühnenlebens war über seinem privaten Glück stets ein Schatten. Denn seine Tochter beklagte sich darüber, dass ihr Papa nie für sie da war. Obwohl Heino daraufhin sein Bestes gab, nahm sich seine Tochter im November 2003 das Leben. Ein schrecklicher Schicksalsschlag für den Sänger, der ihn tief prägte.
Auch gesundheitlich lief es für Heino nicht rund. Anfang der 70er Jahre begann sein linkes Auge plötzlich stark anzuschwellen. Die Ärzte wussten nicht weiter und vermuteten zunächst einen Tumor – eine Fehldiagnose. So nahm der Ärztemarathon seinen Lauf, während mittlerweile beide Augen schon so sehr angeschwollen waren, dass sie sogar die Gläser seiner Brille berührten. Ein Zerreißprobe für Heinos Psyche, doch zum Glück fand einer der Mediziner irgendwann die Lösung: Er saugte ihm Fett hinter den Augen ab und linderte so den Druck. Und auch in der Liebe klappte es: In Hannelore fand er 1972 eine neue Liebe, die bis heute anhält.
Vom Volksmusiker zum Rockstar
Nachdem all die Jahre zahlreiche klassische Volksmusiklieder von Heino erschienen und das Geschäft so vor sich hinplätscherte, entschied sich der Sänger 2013 zu einem Imagewechsel, den so noch keiner gewagt hatte. Er veröffentlichte das Studioalbum „Mit freundlichen Grüßen“, auf dem zwölf Coverversionen bekannter deutschsprachiger Pop-, Hip-Hop- und Rocklieder zu finden waren. Bereits vor der eigentlichen Veröffentlichung sorgte sein Album für so viel Aufsehen, dass es sofort auf Platz eins der deutschen Album-Charts stieg.
Kurz darauf trat Heino als Überraschungsgast auf dem Metalfestival „Wacken Open Air“ auf und spielte zusammen mit Rammstein den Song „Sonne“. Ende 2014 erschien Heinos neues Album „Schwarz blüht der Enzian“, auf dem er seine Volkslieder im Metal-Stil neu interpretiert. Aktuell ist der Kultsänger auf absolutem Erfolgskurs und überzeugt in der letzten „Deutschland sucht den Superstar“-Staffel als Jury-Mitglied.