Heino – der Mann mit der Sonnenbrille, der Volksmusiker, der zum Rocker wurde, der Sänger mit der einzigartigen Karriere und Heino, die schicksalsgebeutelte Privatperson. Zur Zeit sieht man ihn an der Seite von Dieter Bohlen in der Jury der RTL-Castingshow „DSDS“ – positiv und strahlend gibt er den Teilnehmern sein Feedback, wird selten persönlich anfeindend, schmeichelt eher, als harte Worte zu äußern, doch dieses Sonnenscheinimage legt sich über eine Biografie voller Schicksalsschläge. Hinter der Sonnenbrille verbergen sich Erinnerungen an harte Zeiten. SchlagerPlanet hat nachgeforscht und eben diese zusammengefasst.
Schwerer Anfang
Schon die Kindheit von Heino zeigte sich nicht immer als leicht. Neben den immer wehrenden Geldsorgen seiner Familie wuchs der Sänger, der 1938 geboren wurde, zu Zeiten des ersten Weltkrieges auf. Sein Vater Heinrich war als Funker tätig, doch ihn lernte Heino kaum kennen. Weil ein betrunkener Kamerad während des Truppen-Abendessens wild um sich schoss, verstarb Heinos Papa bereits 1941 und hinterließ einen dreijährigen Sohn und eine 28-jährige Frau.
Das durfte nicht sein
Die erste große Liebe von Heino hieß Karin – eine „Vollgranate“, wie sie Heino in seiner Biografie „Mein Weg“ beschreibt. Doch das junge Glück durfte nicht sein: Karins Vater hasste Heino. In seiner Biografie zitiert der Sänger seinen damaligen Schwiegervater in spe mit den Worten: „Heino, ich will dich nicht mehr hier sehen.“ Zur damaligen Zeit widersprach man seinen Schwiegereltern nicht und so fand die junge Liebe ein abruptes Ende – kein leichtes Schicksal für die jungen Verliebten. Wie dramatisch das Ende dieser Beziehung wirklich war, sollte sich erst mit einer späteren Nachricht herausstellen.
Gewollt ungewollt
Und auch mit seiner nächsten großen Liebe lief es nicht reibungslos. Henny hieß die Dame seines Herzens. Schnell nach ihrem ersten Techtelmechtel wurde klar: Henny und Heino werden Eltern – unverheiratet für die damalige Zeit ein Skandal! Also musste ein Hochzeitsring her. Kurz nach der Heirat brachte Henny Sohn Uwe zur Welt und die Probleme begannen. Überfordert mit Haushalt und Kind, verließ Henny Heino und ihren Sohn – Heino schaffte es nur mit der Hilfe seiner Mutter die schwere Zeit als alleinerziehender Vater zu meistern. Er liebt seinen Sohn, doch wirklich Zeit hatte er für den kleinen Jungen nicht – eine Tatsache, die ihm bis heute leid tut.
Nach einigen Gläsern zu viel
Lilo hieß die nächste Herzensdame des einstmaligen Volksmusikstars. Heino war wegen seiner Karriere viel unterwegs und ließ seinen Sohn Uwe und seine neue Frau Lilo häufig alleine – für Lilo war das ein unerträglicher Fakt. Alleingelassen griff sie zur Flasche, als es Heino bemerkte, stritt sie es ab – eine typische Abwehrreaktion einer Alkoholikerin. Heino belastete die Situation zunehmend. Parallel arbeitete Heino viel mit seiner heutigen Frau Hannelore zusammen – eine Frau, die ihn komplett in ihren Bann zog. Nach langem Hin und Her kam es zur Scheidung, doch die war ebenfalls nicht mit einem einfachen Urteil getan. Es erblühte ein Rosenkrieg der unangenehmsten Sorte: Lilo gab an, niemals Unterhalt von Heino bekommen zu haben, was nach Aussagen des Sängers nicht stimmte. Ein bitterlicher Kampf trübte das neue zarte Glück mit Frau Hannelore, eine Zeit, die Heino sowohl positiv als auch negativ prägte.
Das traurige Geheimnis der Sonnenbrille
Ein Schicksalsschlag steht Heino heute noch ins Gesicht geschrieben. So ist es nicht etwa Coolness, weshalb der Sänger nur mit Sonnenbrille anzutreffen ist. Zu Beginn seiner Karriere, im Jahr 1971, war sein linkes Auge plötzlich extrem angeschwollen. Nach einem langwierigen Ärztemarathon wurde ein Tumor diagnostiziert. Doch dies war eine Fehldiagnose – das Rätselraten ging weiter. So kam Heino zu seiner Sonnenbrille, doch der Leidensweg nahm kein Ende: Auch das rechte Auge begann immer mehr hervorzutreten, bis letztlich seine Augäpfel sogar die Gläser seiner Brille berührten. Die Ärzte waren weiterhin ratlos und Heinos Psyche begann, darunter zu leiden. Endlich kam es zu einer Lösung: Ein Arzt saugte ihm Fett hinter den Augen ab, wodurch endlich Besserung eintrat. Heute tränen die Augen des Sängers immer mal wieder, der große Leidensdruck aber hat ein Ende.
Tod des eigenen Blutes
Ein trauriges Kapitel seines Lebens beschäftigt Heino auch heute noch. Seine achtjährige Tochter ließ Heino 1977 wissen, dass sie ihm seine Abwesenheit übel nimmt. In einer Zeitschrift schrieb sie: „Lieber Heino, für alle hast du Zeit, nur nicht für mich. Ich wünsche mir so sehr, dass du mich mal besuchen kommst.“ Heino versuchte dieser Bitte nachzukommen, doch viel Zeit blieb ihm nicht. Petra war aus einem Seitensprung in Jugendjahren mit seiner Teenagerliebe Karin entstanden – weshalb er lange Jahre von ihrer Existenz nichts wusste. 2003 dann erreichte Heino die vielleicht düsterste Nachricht seines Lebens und machte die anfänglich verlorene Zeit mit seiner Tochter noch schwerwiegender Am 23. November 2003 nahm sich Heinos Tochter Petra das Leben. Zur Zeit dieser dramatischen Nachricht befand sich der Sänger auf einer Fankreuzfahrt – doch an fröhliche Unterhaltungsmusik war nun nicht mehr zu denken. „Mir blieb die Luft weg, und ich hatte das Gefühl, dass mir jeden Moment die Beine wegsacken könnten. Mein schlimmster Albtraum war wahr geworden: Meine Tochter war tot“, heißt es in Heinos Biografie.
Ein Beinahe-Abschied seiner großen Liebe
Im November 2004 traf Heino ein erneuter schwerwiegender Schicksalsschlag: Hannelore kämpfte um ihr Leben. Wegen eines Herzinfarktes musste Heinos Frau ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Ärzte mussten zwei Stents setzen. Nach der OP erlitt sie einen erneuten Zusammenbruch – wieder war ein Herzinfarkt schuld. Heino erinnert sich: „Ich war total verzweifelt und hatte große Angst. Ich wusste nicht, ob sie überleben würde. Es war furchtbar!“ Eine erneute Operation folgte, Hannelore wurde an Schläuche angeschlossen, überall piepsten die Überwachungsmonitore, doch die Ärzte konnten das Leben von Heinos Frau retten. Die Stunden im Krankenhaus, an der Seite seiner großen Liebe wird Heino wohl nie vergessen.
Trotz Heinos schwerer Schicksalsschläge hat er nie den Mut verloren. In seiner Biografie schreibt er: „Das Wichtigste in einer guten Beziehung ist, dass man füreinander da ist, sich dem Partner gegenüber verantwortlich fühlt, ihn achtet und respektiert. Das Leben hält so manchen Sturm bereit: Hannelore und ich haben viel gemeinsam erlebt, nicht nur schöne Stunden, sondern auch viele traurige und düstere Momente. Ich habe meine Tochter verloren, musste mich um meinen Sohn Uwe sorgen, und Hannelore erkrankte schwer am Herzen. Aber gerade in solchen schweren Lebensphasen kann man sehen, wie der Partner zu einem steht, ob er eine echte Stütze ist, wenn es darauf ankommt.“