Howard Carpendale war als junger Mann südafrikanischer Meister im Kugelstoßen, er arbeitete als Bodyguard für die Rolling Stones und außerdem als Schauspieler. Bis heute ist er aber vor allem eins: ein gefeierter Schlagerstar. Mit seinem letzten Studioalbum „Das ist unsere Zeit“ konnte er bis auf Platz zwei der Media Control Album Charts klettern.
Seit Anfang des Jahres ist das Multitalent nun 70 Jahre alt und hat ein weiteres Best-of-Album veröffentlicht. Im März folgt ein neues Buch. Dieser Mann muss rundum glücklich sein, könnte man bei Betrachtung dieser Fakten denken. In seinem Leben hat Howard Carpendale aber auch gelernt, mit schweren Schicksalsschlägen umzugehen.
Howard Carpendale: Selbstmordgedanken nach dem zwischenzeitlichen Karriereende
Als sich „Howie“ 2003 von der Bühne verabschiedete, folgte für ihn eine längere Phase, in der er mit Depressionen kämpfte. Der Leidensdruck war so enorm, dass sich der Sänger konkrete Selbstmordpläne ausmalte. Nur der Zeitpunkt des Freitodes stand für ihn damals noch nicht fest, wie Howard Carpendale mittlerweile der Öffentlichkeit verriet. Zum Glück holte sich der Schlagerstar professionelle Hilfe und fand zurück ins Leben. Nicht nur das: Sein Therapeut riet ihm sogar dazu, die Karriere weiter fortzusetzen. Heute ist der Sänger längst auf den Bühnen zurück - ein Geschenk für seine Fans, aber auch für ihn selbst.
Howard Carpendale hat eine latente Form von Multipler Sklerose
Dieses schwere Tief war jedoch nicht der erste große Rückschlag im sonst so erfolgreichen Leben von Howard Carpendale. Bereits vor 40 Jahren erhielt er von seinen Ärzten eine echte Schocknachricht: Der Schlagerstar leidet an der chronischen Krankheit Multiple Sklerose. Bei einem schweren Verlauf sind die Erkrankten später auf einen Rollstuhl angewiesen – für Howie ein echtes Schreckensszenario. Trotzdem lehnte er die Behandlung mit dem Medikament Interferon ab. Stattdessen wollte er der Krankheit mit viel Sport begegnen.
Dass Howard Carpendale auch mit 70 Jahren noch fit auf der Bühne stehen kann, liegt aber vor allem daran, dass sich die Krankheit bei ihm mittlerweile als latente Form herausgestellt hat. Die Symptome tauchen bei ihm nur ab und an in Schüben auf. Es scheint so, als ob er von schwerwiegenderen Folgen verschont bleibt. Trotzdem beschäftigt sich der „Ti amo“-Sänger weiterhin intensiv mit dem Tod. Erst kürzlich sprach er sich für aktive Sterbehilfe aus. Dieses Thema beschäftigt ihn auch in seinem neuen Buch „Das ist meine Zeit“, dass am 17. März 2016 erscheinen wird. Howard Carpendale hat es gemeinsam mit dem Journalisten Stefan Alberti verfasst.
