„Das ist unsere Zeit“: Mit diesem Album holte sich Howard Carpendale im März 2015 den zweiten Platz der Album-Charts. Es folgte eine große Tournee durch Deutschland und nun möchte der Sänger auch ein Buch über „seine Zeit“ veröffentlichen, in dem er sich mit aktuellen Themen auseinandersetzt. Heute wird der Schlagersänger 70 Jahre alt. Glücklich ist er damit nur bedingt: „Das ist eine Scheiß-Zahl“, meinte er.
Erst am letzten Wochenende erzählte er von seinen Suizidgedanken, nachdem er 2003 die Bühne verlassen hatte. „Ein halbes Jahr war ich wie gelähmt, hatte Selbstmordgedanken. Ich hatte einen genauen Plan zum Wie und Wo. Nur das Wann stand noch nicht fest“, sagte er zur BILD-Zeitung. Letztendlich soll es der Weg zurück auf die Bühne gewesen sein, der ihn geheilt hat. Dabei wollte er doch eigentlich immer lieber Sportler sein.
Zukunft der Musik
Doch die Welt hatte anderes mit ihm vor: Über 25 Millionen Tonträger hat Carpendale in fast 50 Jahren Musikerleben verkauft. Heute blickt er mehr denn je kritisch auf die Branche, die ihm diesen Erfolg einbrachte. Das Aussterben der CD und immer weniger Megastars. Auch für den Schlager sieht er schwarz: „Es ist einfach nicht wahr, dass Schlager boomt. Was boomt, ist Helene Fischer!“, sagte er im Interview mit SchlagerPlanet im Oktober 2015.
Sorgen um die Welt
Doch nicht nur musikalisch macht sich der Sänger Gedanken. In Interviews und auf Tournee spricht er über seine Angst vor einer kranken Welt: „Ich mache mir Sorgen, dass Menschenleben jeden Tag weniger und weniger wert sind. Es ist, als ob man eine Fliege zertrampelt!“ Mit dem Titel „Astronaut“ brachte er diese Ängste schon 1996 auf den Punkt.