Für drei Minuten kennt sie nicht nur ganz Europa, sondern auch Australien und neuerdings auch die USA und China: Den Teilnehmern des „ESC“ wird die ganz große Bühne geboten. Doch was wurde aus den Siegern und den deutschen Interpreten?
Michelle wandelt sich
2001 fuhr Michelle mit „Wer liebe lebt“ zum Grand Prix nach Kopenhagen. Dort belegte sie den achten Platz. Seitdem hat sich die Sängerin immer wieder neu erfunden: Als Tanja rockte sie die Bühne, dann verabschiedete sie sich ganz von der Showbühne und eröffnete einen Hundesalon. Doch nach einigen Jahren juckte es Michelle wieder in den Fingern und sie kehrte zurück auf die Bretter, die für sie doch ein kleines Stück der Welt bedeuten. Inzwischen scheint sie glücklich und hat ihren Stil gefunden: Sich immer neu erfinden.
Lust bekommen Michelle wieder live zu erleben? Hier erfahrt Ihr die nächsten Termine der Sängerin!
Erfolg zu viert
1972 gewannen die vier Schweden von ABBA mit ihrem Hit „Waterloo“. Sie sind das Musterbeispiel, wie eine Band durch den Sieg beim Wettbewerb mit Erfolg gesegnet werden kann. „Super Trooper“, „Dancing Queen“ und „Knowing me, knowing you“ folgten. Die Band musste aber auch erfahren, welche Bürde der Erfolg ist. 1982 trennten sich die zwei Ehepaare. Die Männer arbeiteten auch später noch zusammen und der Erfolg des Musicals „Mamma Mia!“ mit den ABBA-Hits zeigt, wie zeitlos die Musik bis heute ist.
Schlager-Revolution
1998 fuhr Guildo Horn nach Birmingham. Mit seiner Schlagerparodie „Guildo hat Euch Lieb“ aus der Feder von Stefan Raab hatte er in Deutschland eine heftige Diskussion ausgelöst. „Darf er sowas?“, wurde in der Presse gefragt. Zusammen mit Dieter Thomas Kuhn führte er die Auferstehung des deutschen Schlagers an und tausende Menschen pilgerten zu den Konzerten des Meisters – wie der Sänger von seinen Fans genannt wird. Inzwischen ist es ruhiger um Horst Köhler geworden, so der bürgerliche Name von Guildo Horn. Er hat sich inzwischen wieder mehr der Sozialarbeit gewidmet und hatte zwischenzeitlich eine TV-Show mit behinderten Menschen. Auch wenn der Rummel um ihn kleiner geworden ist: Bis heute macht Guildo Musik.
Frau mit Bart
Ursprünglich nahm er als Junge an einer Castingshow in seiner Heimat teil, als Kunstfigur sang sich Conchita Wurst mit der Botschaft der Toleranz in die Herzen des Eurovision-Publikums und holte den Wettbewerb nach Wien. Gesanglich ist sie seitdem nicht mehr so zentral in den Vordergrund getreten: Auch wenn sie immer noch erfolgreich Musik macht, wird Conchita Wurst vor allem auch als Botschafterin für Toleranz und Gleichberechtigung wahrgenommen, die auch in Talkshows eine gute Figur macht.
Erfolgsrezept Eurovision?
So vielseitig wie die Gewinner beim „ESC“, so vielseitig verlief ihre weitere Karriere: Céline Dion zog es in die USA und nach ihrem Soundtrack für den Hollywood-Hit „Titanic“, bekam sie ihre eigene Show in Las Vegas. France Gall sang noch in den 80ern mit „Ella Elle l‘a“ und Udo Jürgens machte Musik bis zu seinem Tod. Sie moderieren, geben Konzerte und sind in Talkshows zu sehen. Die meisten sind aber zudem bis heute der großen „ESC“-Familie treu geblieben, schwärmen bis heute von der Veranstaltung und sind öfter bei den Shows zu sehen.