Dieses Jahr hat der ESC bereits den ersten handfesten Skandal. Dieser hängt mit der Punktevergabe zusammen:
Platz 5: Der Skandal um die russische Jury
Im Internet ist ein Video der russischen Jury aufgetaucht, das die Punkterichter bei ihrer Arbeit zeigt. Teilweise halbherzig verfolgen sie die Sendung. Der Veranstalter, die „EBU“, reagierte prompt: Das Jury-Mitglied, welches das Video online gestellt hatte, wurde suspendiert – die Punkte annulliert. Der russische Beitrag blieb aber im Wettbewerb und schaffte am Dienstag den Sprung ins Finale.
Platz 4: Revolution nach portugiesischem Beitrag
1974 startete in Portugal die Nelkenrevolution. Die Armee revoltierte gegen die damalige Diktatur. Doch wie war es möglich die Aktion zeitlich abzustimmen? Dabei half der „Eurovision Song Contest“. Als im Radio um kurz vor 23:00 Uhr im Radio der Song „E Depois do Adeus“ von Paulo de Carvalho gespielt wurde, begann der Umsturz – das Lied war das verabredete gemeinsame Zeichen.
Platz 3: Schwacher Start
1956 begann die Geschichte des Song Contests, doch die Beginne des Wettbewerbs sind unrühmlich. 1956 sendete Deutschland einen Komponisten als Interpreten nach Lugano. Walter Andreas Schwarz sang „Im Wartesaal zum Glück“. Auch Freddy Quinn nahm mit „So geht das jede Nacht“ als zweites Lied teil. Wie genau die Künstler zu dieser Ehre kamen, ist ein Mysterium. Zwar war ein Vorentscheid zwingend vorgesehen und dieser wurde auch angekündigt, aber Künstler, die teilgenommen haben sollen, können sich nicht an eine solche Veranstaltung erinnern. Beim Finale ging es weiter: Luxemburg hatte keine Lust eine Jury zu stellen und ließ die Schweiz für sich abstimmen, die dann auch prompt den Wettbewerb gewann.
Platz 2: Zwei Mal singen
Mehrere Titel mussten schon wiederholt werden. 1990 streikte beim spanischen Beitrag die Technik: Ohne gesungen zu haben, verließen die Damen des Duos Azúcar Moreno die Bühne – wenig später klappte dann der zweite Anlauf. Auch 2010 durfte Spanien nochmal singen. Diesmal stürmte in Norwegen ein Fan die Bühne, während Daniel Diges seinen Song „Algo pequeñito“ performte - am Ende des Wettbewerbs durfte Spanien nochmal auf die Bühne, diesmal ungestört.
Platz 1: Sieg mal vier
Zum Kult hat sich die langwierige Punktevergabe entwickelt – Trotzdem gelang es im vergangenen Jahr Ann Sophie mit ihrem Beitrag, nach der Absage von Andreas Kümmert, mit dem Song „Black Smoke“ nicht einen einzigen Punkt zu bekommen. Als Sieger fuhr der schwedische Kandidat heim. 1969 sah das anders aus: Wegen der damals noch anderen Punktevergabe standen am Ende gleich vier Sieger fest: Sowohl die Niederlande, Großbritannien, Frankreich und auch Spanien belegten den ersten Platz – kein Problem, wenn nicht die Regeln vorsehen würden, dass der Sieger im nächsten Jahr Gastgeber sein darf. Schließlich einigte man sich darauf, dass der „ESC“ 1970 in den Niederlanden stattfinden durfte.