„50 Shades of Heino“: Das Mysterium hinter der Sonnenbrille

Christian Grey ist erfolgreich, Frauen liegen ihm zu Füßen und er ist ein Mysterium, zumindest nach Meinung von E. L. James, der Autorin des Kassenschlagers „50 Shades of Grey“. Doch auch im Leben von Heino spielt die runde 50 eine große Rolle. In diesem Jahr feiert der hippe Musik-Veteran 50-jähriges Bühnenjubiläum. SchlagerPlanet hat 50 Lebensumstände, Eigenschaften und Weggefährten zusammengefasst, die beweisen, dass Hummel-im-Hintern Heino locker mit Grusel-Gigolo Grey mithalten kann.

Stilsicher in jedem Alter

Mr. Grey schmückt sich in den edelsten Garnen und auch Heino steht ihm in nichts nach. Ob als junger Mann oder als alternde Rockerikone. Schon in jungen Jahren war jeder Rollkragenpulli gebügelt, die Sonnenbrille stets poliert und die Steppweste schön tailliert. Und auch nun, rund 50 Jahre später, regiert eine klare Stilrichtung: Totenköpfe, Tribals, Kreuzketten und Ledermäntel bestimmen nun seinen stilsicheren Auftritt. Ob dies altersgerecht ist, wird nur zu gerne diskutiert: Doch sich selbst gerecht wird Heino vor allem mit seinen ikonischen blonden Haaren und dem breiten Grinsen.

Fast ohne Prinzipien

Mit Prinzipien zu brechen, scheint Christian Grey schon immer schwer gefallen zu sein. Und auch Heino hält konstant an zwei Dingen fest: Erstens hier wird auf Deutsch gesungen, und zweitens wird hier gecovert, was das Zeug hält. Ansonsten möchte Heino aber nicht wie ein eingerosteter Ritter in der Ahnenhalle der Volksmusik verenden. Nachdem er Volkslieder mit rollenden RRRR auf Vordermann brachte, knüpfte er sich Pop-Lieder vor. Und jetzt, wo Rentner und Rollatoren ihm zu fad wurden, überrollt er seine alten Volkslieder mit röhrenden Rockgitarren.

Bäcker-Bub und Bariton

Weder Christian Grey noch Heino wurden mit einem goldenen Löffel im Mund geboren. Heino wuchs nicht unbedingt unter einfachen Verhältnissen auf. Sein Vater starb, weil ein Kamerad um sich schoss. Und auch seine Ausbildung zum Bäcker und Konditor verhalf ihm nur zu Sahnecreme und Cocktailkirschen statt Lorbeeren und Weihrauch. Doch Ralf Bendix sei Dank musste Heino nicht zwischen verquirlten Eiern und Marzipanrosen verweilen. Sein unverkennbares RRR und sein zielsicherer Bariton führten ihn schnell auf den Gipfel der Volksmusik, wo sogar der seltene Enzian erblüht.

Auf und ab im Privaten

Manchmal ähnelte das Liebesleben von Heino schon eher dem von Christian Grey als dem eines friedvoll musizierenden Mann des Volkes. Vater unehelicher Kinder, Selbstmord seiner Tochter Petra, gescheiterte Ehen und eine schwere Zeit als alleinerziehender Vater: Langweilig war dem Düsseldorfer bestimmt nicht. Doch den richtigen Schliff bekam sein Leben durch Hannelore, die bis heute die Frau an seiner Seite ist. Was sie an ihrem liebenden Ehemann so toll findet? Nach mehr als 30 Jahren ist er laut Hannelore noch immer eine Sexbombe und dennoch kein Macho.

Das Werbegesicht mit der Sonnenbrille

Auch wenn Heino prädestiniert als Sonnenbrillenmodel wäre, hat er sich bei seinen Werbedeals doch ein anderes Standbein aufgebaut. Zum Beispiel durfte Heino bei der Vermarktung eines Powertrampolins, an der Seite von Detlef D! Soost strahlen. Und auch bei der smartmobil-Werbung ist er der Star zwischen allerlei rasierten Beinen. Bei so viel Action ist es nicht verwunderlich, dass Heino sich auch gerne auch mal ein Langnese-Eis gönnt: Zumindest sang er zum 80-jährigen Jubiläum der Eisfirma „Like Ice in the Sunshine“ ein – und zwar, Trommelwirbel, auf Englisch!

TV-Star zwischen Ernst und Parodie

Doch nicht nur durch die Werbung ist Ikone Heino im TV präsent. Unheimlich präsent, im wahrsten Sinne des Wortes war sein Auftritt in der „DSDS“-Jury der letzten Staffel. Doch was weniger bekannt ist: Mit „Hallo Heino“, „Sing mit Heino“ und die „Heino Show“ hatte der Blondschopf schon so einige eigene TV-Formate. Doch, als sei das nicht genug Wasserstoff im TV, ist Heino auch ständiges Opfer von Parodien: Comedian Otto Waalkes und auch Kabarettist Michael Kessler schlüpften in die Rolle des Barden.

Zwischen Ruhm und Rumzickerei

Polarisierend aber gleichzeitig eindrucksvoll ist nicht nur Mr. Grey. In der Medienlandschaft gibt es wohl kaum ein Unikat, dem so viele zwiegespalten entgegen sehen: Heino kann sein Schlafzimmer mit Goldenen Schallplatten tapezieren und sein Bad mit Platin fließen. Zugleich nennt er zum Beispiel auch den humorösen „Karl Valentin Orden“ sein Eigen. Den „Bambi“ hingegen gab er aufgrund eines „Beefs“ mit Bushido zurück. Doch Rapper Bushido ist nicht der einzige, der Musik-Veteran Heino die Stirn bot: Jan Delay bezeichnete Heino öffentlich als Nazi und Dieter Bohlen stellte bei „DSDS“ die Kompetenz des Musikdinosauriers in Frage.

Ein Imperium für Produkte

Christian Grey verdient sein Geld mit seinem eigenen Unternehmensimperium. Und auch Heino spannt mittlerweile ein Produktspektrum aus, das größer ist als sein Wohnort Bad Münstereifel. Wer will kann sich mit einem singenden Heino-Parfum einsprühen, den Heino-Energy-Drink mit zum Sport nehmen, dabei ein neues Heino-Tribalshirt mit „Hannelöre“-Print anziehen und danach inkonsequenterweise etwas aus dem Backbuch des gelernten Konditors zubereiten.

Wie ein echter Rocker trägt Heino den Namen seiner Frau als Show-Outfit.

©Facebook/Heino

Und weil Heino so ein Unikat ist und diese 50 Erlebnisse, Auszeichnungen und Begebenheiten in 50 Bühnenjahren in sich vereint, schuf er sich selbst die 51. seiner Facetten: seine Biografie „Mein Weg“, die vielleicht ja noch so ein Kassenschlager wird wie E. L. James‘ „50 Shades of Grey“.