Falco sagte einmal, er müsse wohl erst sterben, bevor Wien ihn liebe. Und mit diesem Zitat sollte er Recht behalten. Denn Zeit seines Lebens war Johann Hölzel alias Falco längst nicht so erfolgreich, wie nach seinem Tod. Heute jährt sich der tragische Todestag des „einzigen österreichischen Popstars“ zum 17. Mal. Wir werfen einen Blick zurück auf das Leben eines exzentrischen Selbstdarstellers, der sein Leben lang nur wenige Fans und nach seinem Tod dafür umso mehr Anhänger hatte.
Höhepunkte in einem tragischen Leben
„Ganz Wien“ besang Falco zu Beginn seiner Karriere und fast ganz Wien umjubelte ihn dafür. Seine erste Solonummer wird bald zum Kulthit der New Wave Szene in Wien. Und eben dieser Titel verschaffte Falco auch seinen ersten Plattenvertrag.
Mit seiner ersten Single „Der Kommissar“ gelingt Falco 1981 dann der endgültige musikalische Vorstoß: Weltweit verkauft sich der Titel rund sieben Millionen Mal – es ist Falcos internationaler Durchbruch. Doch das sollte Falco noch toppen.
„Rock me Amadeus“ wurde Falcos größter Hit. Nicht nur in Europa, sondern auch in den USA stieg der Titel unaufhaltsam in den Charts – bis auf Platz eins. Doch dieser schnelle und herausstechende Erfolg sollte für den Sänger Fluch und Segen zugleich sein. Denn seine größte Angst war, nicht noch einmal an diesen Hit anknüpfen zu können – und das sollte sich zumindest zum Teil bewahrheiten.
Geliebt und gehasst: „Jeanny“
Falco war nicht nur ein begnadeter Musiker, er war auch ein perfektionierter Selbstdarsteller. Sein Image hatte er sich nicht nur angeeignet, es war ihm in Mark und Bein übergegangen. In seinen Songs spielte er Rollen – die des Vergewaltigers sollte seine umstrittenste sein. Denn mit der Veröffentlichung des Titels „Jeanny“ ruft der österreichische Popstar europaweit genauso Entsetzen wie auch Bewunderung hervor. Die deutschen Sendeanstalten boykottieren den Titel, Falcos Fans kaufen die Platte dafür umso mehr.
Tragisches Ende eines einzigartigen Musikers
Inszenierung war beinahe alles im Leben von Falco. Johann Hölzel hat er musikalisch weit zurückgelassen, auf der Bühne war er nur Falco – der mit den nach hinten gegelten Haaren und der schwarzen Sonnenbrille. Er liebte das Überspitzte, provozierte und spaltete seine Zuschauer gerne.
Am 06. Februar 1998 starb Falco bei einem Autounfall in der Dominikanischen Republik. Er fuhr aus einer Ausfahrt mit schlechter Sicht und wurde von einem Bus überrascht. Die Ärzte erklärten, es sei multiples Organversagen gewesen. Für Falcos Verhältnisse ein banaler Tod, hatte er sich diesen doch immer dramatisch und legendär gewünscht. Doch seine Hits wurden gerade erst durch seinen Tod zu gefeierten und unvergesslichen Evergreens. Dass sich die schicksalhaften Songzeile „Muss ich erst sterben, um zu leben?“ so bewahrheiten würde, kann Falco wohl nur geahnt haben.