Geboren als Johann Hölzel am 19. Februar 1957 in Wien wurde er zumeist nur Hans genannt. In kleinen Bands wie Drahdiwaberl und The Hallucination spielte er Bass. Es war zu dieser Zeit, als er seinen Namen in Falco änderte, inspiriert vom Skispringer Falko Weisspflog. In Falco reifte der Gedanke, dass seine Tätigkeit in diesen Bands ihm nicht den Erfolg versprach, den er sich ersehnte, auch wenn die Single „Ganz Wien“, die die örtliche Drogenszene thematisierte, ein großer Erfolg war. Mit mehr als sieben Millionen verkauften Exemplaren war auch sein erstes Solo-Album „Einzelhaft“ ein Hit. Unter den Liedern des Albums befindet sich auch das zum Klassiker avancierte Stück „Der Kommissar“.
Mit dem nachfolgenden Album „Junge Römer“ musste Falco allerdings eine Niederlage einstecken. Zu sehr war es in seiner Machart der Zeit voraus, um die Massen zu begeistern. Die Musikkritiker hingegen nahmen das avantgardistische Werk positiv auf. Album Nummer drei, „Falco 3“, mit der Single-Auskopplung „Rock Me Amadeus“ erreichte sowohl in den US-amerikanischen Billboard Charts als auch in den britischen UK Top 40 die Spitzenplatzierung und hielt sich in Deutschland 23 Wochen auf Platz eins. Auch „Jeanny“, ein weiteres Lied von diesem Album, erwies sich als kommerzieller Erfolg, wurde jedoch aufgrund des kontroversen Liedtextes von vielen Radiosendern verbannt. Das Lied soll Vergewaltigung und Mord romantisiert haben.
Erfolg und Missserfolg
1986 ging es mit dem vierten Album „Emotional“ samt den Singles „Emotional“, „The Sound of Music“ und „Coming Home (Jeanny Part 2)“ weiter. Zwischen 1986 und 1992 erlebte er einen Karriereeinbruch, bedingt auch durch Eheprobleme mit seiner Frau Isabella. So erfuhr er erst 1993, dass seine Tochter Katharina Bianca, geboren am 13. August 1986, kein leibliches Kind von ihm ist. Drogen setzten ihm zudem zu. 1992 gelang ihm mit dem Album „Nachtflug“ ein Comeback. Die Single „Titanic“ hielt sich 17 Wochen in den österreichischen Charts. Sein Konzert beim Donauinselfest 1993 gilt als einer seiner besten Auftritte, der auch 2008 auf DVD erschien. Mehr als 110.000 Zuschauer begeisterte er trotz strömenden Regens. Zwei Jahre später, 1995, erschien „Mutter, der Mann mit dem Koks ist da“.
Rückzug und Tod
Ein Jahr später zog sich Falco in die Dominikanische Republik zurück. Nicht nur die kalten Winter in Österreich, sondern die aufdringliche Presse in der Heimat gab den Ausschlag dafür. Im selben Jahr erschien die Single „Naked“. Dann, im Sommer 1997, erfolgte die Arbeit am nächsten und letzten Album unter dem Titel „Egoisten“. Obwohl es in der Produktion fertig war, entschied sich der Perfektionist Falco gegen das Ergebnis.
Am 6. Februar 1998 um 16:40 Uhr dann das jähe Ende: Als er mit seinem Mitsubishi Pajero den Parkplatz verließ, raste ein zu schnell fahrender Bus in ihn hinein. Falco starb sofort an seinen Verletzungen. Posthum erschien sein letztes Album unter dem Titel „Out Of The Dark“. Darauf folgte 1999 die CD „Verdammt wir leben noch“, das verworfene Stücke und Remixe beinhaltet. Falco ruht auf dem Wiener Zentralfriedhof. Heute wäre er 63 Jahre alt geworden.