SchlagerPlanet: Herzlichen Glückwunsch zum 3. Platz! Wie geht es Dir gerade?
Peter Orloff: Danke, ich bin noch total geflasht. Als ich gestern hörte, dass ich im Finale bin, da war das eine total emotionale Situation für mich. Es mussten ja gleich drei Kandidaten innerhalb weniger Minuten gehen. Ich hatte Evelyn und Felix aufgrund ihrer Fanbase auf jeden Fall im Finale gesehen. Evelyn mit ihrer besonders unbekümmerten Art war für mich etwa ab der Mitte die feststehende Siegerin. Sie hatte mich so geflasht mit der Art, wie sie mich gesehen hat, als sie sagte: 'Wenn du neben mir bist, spüre ich so viel menschliche Wärme und Stärke, die mir Schutz gibt.' Das hat mich einfach berührt. Insofern war das Finale für mich eigentlich ein Wunschfinale.
SchlagerPlanet: Bist du denn zufrieden mit dem 3. Platz?
Peter Orloff: Ich wollte gewinnen – und bin als Prinz rausgegangen. Das ist für mich ein geiles Ergebnis, mit dem ich total zufrieden bin. Man muss es so sehen: Für die Menschen, die mich gewählt haben, war ich ihr Dschungelkönig, genau wie für andere der Felix oder die Evelyn. Den Mehrheitsentscheid akzeptiere ich total. Ich habe Evelyn als einer der ersten zur Dschungelkrone gratuliert. Sie ist eine tolle Königin! Und ich bin den Menschen, die mich gewählt haben, unglaublich dankbar! Ich weiß jetzt gar nicht, was mich da draußen alles erwartet, was alles passiert ist, während meiner Abwesenheit. Ich habe schon gehört, dass ein Lied von mir, „Ein Mädchen für immer“ in den Charts ist. Demnächst wird ein neues Album veröffentlicht. Alles das ist so sensationell, insofern, alles gut. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so weit komme, da ich mich nicht in den Vordergrund gedrängt habe und eher so war, wie ich bin.
Peter Orloff mit 74 Jahren im Dschungelcamp
SchlagerPlanet: Wie hast Du die Stunden nach Deinem Auszug verbracht?
Peter Orloff: Ich habe gerade mal zwei Minuten mit meiner Frau gesprochen und bin seitdem nur in Interviews. Das ist mir aber auch sehr wichtig. Gerade die Menschen, die das Interview mit mir gesucht haben, für die möchte ich natürlich auch da sein und SchlagerPlanet ist natürlich ein total wichtiges Podium. Ich bin dem Schlager weiterhin total verbunden. Trotz meiner konzertanten Tätigkeit mit dem Schwarzmeer-Kosaken-Chor, die ich weiterhin ausübe, werde ich dem Schlager, der mich wiederentdeckt hat, mehr Zeit widmen. Für viele Menschen bin ich mit meinen Auftritten in der „Hitparade“ verbunden und immer noch der Schlagersänger von damals. Dass „Zwischen Kirche und Kneipe“ jetzt wieder kommt, ist total geil für mich. Damit sind zwei meiner absoluten Lieblingslieder auf dem Markt und eins davon ist schon in den Charts.
SchlagerPlanet: Welche Pläne hast Du für die Zeit nach dem Dschungel?
Peter Orloff: Gerade bin ich mit zwei Singles draußen und einem Album, das bald erscheint. Ich werde mich wieder mehr dem Schlager widmen – und hoffe auf eine tolle Zusammenarbeit und Unterstützung von SchlagerPlanet. Es ist eine verrückte Kiste. Ich habe bei einer Sendung mitgemacht, die so viel ausgelöst hat. Das Dschungelcamp hat mir natürlich Dimensionen eröffnet, von denen ich mir nicht hätte träumen lassen, dass es die für mich noch einmal gibt. Wenn ich in Kürze 75 werde, dann bin ich total geflasht, dass ich wieder im Geschäft drin bin, als ob ich 40 wäre – und ich fühle mich ehrlich gesagt auch nicht einen Tag älter.
SchlagerPlanet: Was war das Schlimmste im Dschungel, der Hunger, die Tiere oder die Mit-Camper?
Peter Orloff: Als schlimm habe ich eigentlich gar nichts empfunden. Mir hat das Essen ein bisschen gefehlt. Gerne hätte ich auch einmal tagsüber eine Runde geschlafen, vor allem, nach der Nachtwache. Aber das konnte ich alles gut verschmerzen. Toll war, dass ich direkt am 1. Tag eine Prüfung nach meinem Herzen hatte, das war die Planke. Die Überwindung war, dass sie 150 Meter über dem Boden lag und man darüber gehen musste. Das muss man ausblenden, dann ist es so, als ob man auf der Erde geht. Ich bin mit Respekt aber zügig in diese Prüfung reingegangen. Ich wusste, wie ich die Schritte setzen muss. Und als ich wieder zurück war und zum ersten Mal die Gladiatoren-Faust gemacht habe, da wusste ich, ich werde es packen. Danach konnte eigentlich nichts mehr passieren.
SchlagerPlanet: Was bekommen wir auf dem Album zu hören, das bald erscheint?
Peter Orloff: Das Album wird „War das schon alles?“ heißen und erst einmal ein Best-of sein, mit der Neuaufnahme von „Ein Mädchen für immer“. Und “War das schon alles?“ habe ich mit Olaf Henning neu aufgenommen. Olaf ist ein geiler Typ und wir sind wirklich Freunde geworden als wir uns in Punta Cana in der Dominikanischen Republik im Rahmen der Hilfsorganisation „Fly & Help“ getroffen haben. Ich werde auch wieder Schlager-Auftritte machen. Wir haben eine Unmenge von Anfragen rein bekommen, die bearbeiten wir gerade. Da kommt vieles.
SchlagerPlanet: Du bist seit 27 Jahren mit Deiner Ehefrau Linda verheiratet. Was ist das Geheimnis eurer langen Ehe?
Peter Orloff: Lieben und geliebt werden, das sind die wichtigsten Dinge im Leben. Man muss einen Menschen so nehmen wie er ist, nicht die Fehler suchen – und wenn er solche überhaupt hat, sollte man die nicht so wichtig nehmen. Das Geheimnis der Liebe ist glaube ich unergründlich... (überlegt) Jetzt bin ich ein bisschen still, weil ich nicht jemand bin, der Ratschläge geben kann. Ich glaube, jeder sollte sein eigenes Rezept für die Liebe finden. Wenn man sich vornimmt, den anderen mit all seinen Eigenschaften zu lieben, dann kann man nichts falsch machen. Liebe sollte immer von beiden Seiten so intensiv sein, dass nichts dazwischen passt.
Ich glaube, ich bin kein Mensch der Ratschläge geben kann, sondern nur Ratschläge annimmt. Jeden Tag lerne ich dazu. Vielleicht kann man auch das als Ratschlag annehmen, dass man nie aufhören soll, an sich und an dem zu arbeiten, was man ist.
Darum machte er mit bei „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“
SchlagerPlanet: Viele haben uns gefragt, warum Du überhaupt bei „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ mitgemacht hast. Kannst Du Deine Beweggründe nennen?
Peter Orloff: Im Vorfeld habe ich auch einige kritische Stimmen gehört. 'Warum tut er sich das an? Hat er das nötig?' Also, keiner muss mich bedauern, dass ich das gemacht habe. Jetzt schon gar nicht. Für mich war es eine der tollsten Erfahrungen in meinem Leben. Als erstes habe ich es aus Abenteuerlust gemacht. Der zweite Punkt war, dass ich meine Grenzen ausloten wollte. Dazu kann ich sagen, dass ich sie nicht nur ausgelotet, sondern sie erweitert habe. Ich habe festgestellt, dass ich sie bei weitem überschritten habe. Habe Dinge gemacht, die ich mir nie hätte vorstellen können. Das ausschlaggebende war aber, dass meine aktuelle Konzerttournee mit dem Schwarzmeer-Kosaken-Chor eine Zeit lang ohne mich weiterlaufen konnte. Das war perfekt vorbereitet und hat funktioniert. Entscheidend ist auch, dass ich von meiner Gage eine Schule bauen werde für „Fly & Help“. Diese Schule wäre nicht denkbar gewesen ohne das Dschungelcamp. Das war ein Argument, das ich nicht ablehnen konnte.
SchlagerPlanet: Wie waren die Ekel-Prüfungen für Dich, zum Beispiel als Du pürierte Schweinevagina mit lebendigen Kakerlaken gegessen hast?
Peter Orloff: Ich erinnere mich gar nicht mehr an die Details, nur dass ich es vor dem Essen total ausgeblendet habe. Einiges war aber sehr zäh und schwer zu essen. Ich habe bei keiner Prüfung ein Problem gehabt. Ich wusste, dass ich jede Prüfung angehen würde. Aufgeben ist keine Option! Ich hätte nie etwas verweigert. Das kann man zwar vorher sagen. Aber hinterher habe ich 's auch so gemacht. (lacht)
SchlagerPlanet: Lieber Peter, vielen Dank für das Gespräch!
Alle Infos zu „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ im Special bei RTL.de: www.rtl.de/cms/sendungen/ich-bin-ein-star.html