Die Geschichte Schwedens beim „Eurovision Song Contest“
Mitte Mai schaut die Welt nach Schweden. Der „Eurovision Song Contest“ findet 2016 in der Hauptstadt Stockholm im Ericsson Globe statt. Anlass genug um für uns mal nach Schweden zu Blicken und die „ESC“-Geschichte des Landes zu beleuchten.
Deutschland hat in den vergangenen Jahren beim „ESC“ nicht immer eine gute Performance abgelegt. Eines der erfolgreichsten Länder beim „Eurovision Song Contest“ ist hingegen der diesjährige Gastgeber: das nordeuropäische Schweden. Nur noch Irland hat mehr Siege bei dem Gesangswettbewerb eingefahren, als das skandinavische Königreich. Erst im vergangenen Jahr gewann der Schwede Måns Zelmerlöw und so finden sich die verschiedenen Künstler zum diesjährigen Wettsingen wieder einmal in Schweden ein.
Nordischer Mut
Schweden hat schon immer Mut und Kreativität bei der Auswahl und Gestaltung seiner Titel bewiesen. Im vergangenen Jahr war nicht nur der Song, sondern auch die dazu abgelieferte Show beeindruckend: Der smarte Måns Zelmerlöw agierte mit einem Strichmännchen, dass neben ihm auf die Bühne gezaubert wurde. Aber das war nicht der erste Trick, mit dem Schweden auf sich aufmerksam machte. 1965 trat das Land mit einem ganz speziellen Beitrag an: Die Regel, dass jeder Song in der eigenen Landessprache sein muss, wurde aufgehoben und so sang der Schwede Ingbar Wixell seinen Song „Annorstädes vals“ als „Absent Friends“ komplett auf Englisch: Eine Premiere in der jungen Geschichte des Eurovision Song Contest. Der Mut wurde damals aber nur mit dem 10. Platz belohnt.
Kreativität musste man auch 1987 in Schweden beweisen. Das Land wollte mit dem Song „Fyra Bugg och en Coca-Cola“ antreten. Der Veranstalter des „ESC“, die European Broadcast Union, erlaubte jedoch keine Markennamen. Daher wurde der Song von Lotta Engberg in Boogalo umbenannt.
Erfolgreich im eigenen Land
Die Geschichte Schwedens beim „ESC“ beginnt 1958. Damals ist das Land mit Alice Babs und „Lilla Stjärna“ das erste Mal dabei. Bis heute hat das Land 55 Mal beim „Eurovision Song Contest“ teilgenommen und schaffte es 37 Mal unter die besten zehn. Sechs Mal konnte es sogar den Sieg mit nachhause nehmen.
- 1974 ABBA mit Waterloo
- 1984 Herreys „Diggi-loo, diggi-ley“
- 1991 Carola „Fångad av en stormvind“
- 1999 Charlotte Nilsson „Take Me to Your Heaven“
- 2012 Loreen „Euphoria“
- 2015 Måns Zelmerlöw „Heroes“
Für die Vier Musiker von ABBA war der Auftritt beim Songcontest der Startschuss ihrer Weltkarriere. Noch bis heute hoffen viele Fans auf eine Reunion der Band. Ihre Lieder wurden zu einem eigenen Musical verarbeitet und werden bis heute in den Discos rauf und runter gespielt.
Erfolg von Anfang an
Der Erfolg der schwedischen Songs beginnt schon im eigenen Land. Nach dem nationalen Vorentscheid klettern die meisten Songs, die dann zum Contest antreten, schon in Schweden selbst an die Spitze der Charts. Die Show des Vorentscheids, das sogenannte „Melodiefestivalen“ ist eine der erfolgreichsten TV-Formate Schwedens. Es ist für die Künstler eine Ehre und auch bekannte Künstler nehmen daran teil. Wie in Deutschland in früheren Jahrzehnten werden die Künstler, die nicht gewinnen, nicht als Verlierer gesehen. Schwedens Musikindustrie achtet darauf massenkompatible Songs am Puls der Zeit zu produzieren: Die Beiträge werden bewusst geplant und zum Erfolg gebracht. Schweden gehört auch außerhalb des „ESC“ zu den größten englischsprachigen Pop-Musik-Produzenten der Welt. Das führt dazu, dass nur einmal in der Geschichte des „ESC“ Schweden schon im Halbfinale ausschied: 2010 erreichte Anna Bergendahl mit „This is My Life“ im Semifinale nur den elften Platz.
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