Der „ESC“ wurde 1956 ins Leben gerufen. Zum ersten Mal traten sieben Länder um den Sieg in dem Liederwettbewerb an: Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Niederlande und die Schweiz, die den Sieg auch für sich verbuchen konnte.
Von Genf um die Welt
Grundsätzlich darf jedes der 56 Länder teilnehmen, dessen Sender eines der 74 Mitglieder in der 1950 gegründeten Europäischen Rundfunkunion ist. Die EBU richtet den Song Contest aus. Eine der weiteren Aufgaben der EBU, die ihren Hauptsitz in Genf hat, ist auch der Austausch von Nachrichtenbildern. Eurovisionssendungen – also Sendungen mit mehreren Eurovisionsmitgliedern sind auch „Wetten, dass…?!“ oder der „Musikantenstadl“.
Erste Neulinge
Bereits ein Jahr nach der Gründung des Grand Prix – 1957 beim zweiten Song Contest – wuchs die „ESC“-Gemeinschaft: Mit Dänemark, Österreich und dem Vereinigten Königreich wuchs die Anzahl der Teilnehmer auf zehn. Ein Jahr später kam Schweden hinzu. Trotzdem blieb es bei zehn Teilnehmern, da das Vereinigte Königreich nach der ersten Teilnahme und dem schlechten Ergebnis wieder für ein Jahr pausierte und 1959 mit Monaco in den Wettbewerb zurückkehrte. Seitdem kommen immer wieder neue Teilnehmer hinzu, andere pausieren, teilweise wegen schlechten Vorjahresergebnissen oder wegen geringer Siegchancen – teilweise freiwillig, teilweise unfreiwillig.
Grundvoraussetzungen
1986 kam der Inselstaat Island das erste Mal dazu. Das Land konnte nun eine stabile Telefonleitung garantieren. Auch Liechtenstein hat mehrmals versucht Mitglied der EBU zu werden, es scheiterte aber meist an der Finanzierung. Als einziges arabisches Land nahm Marokko 1980 teil.
Ost-Erweiterung
Nach der Osterweiterung konnten 1990 nun auch viele weitere Staaten teilnehmen. Damit nun nicht zu viele Teilnehmer mitsingen, mussten die Letztplatzierten ein Jahr pausieren. Erst dann durften sie wieder teilnehmen. Kurz nach dem Millennium wurden dann die Halbfinale eingeführt, damit die einzelnen Shows nicht zu lang wurden. Auch die Punktevergabe jedes einzelnen Landes wurde gekürzt und nicht mehr alle Punkte wurden verlesen.
Ferne Fans
Auch Außerhalb der 56 Staaten, in denen die EBU einen Mitgliedssender hat, hat sich eine Fangemeinschaft entwickelt. In Neuseeland, Japan, Indien, Kanada und den USA sitzen Tausende Menschen jedes Jahr vor dem Fernseher – ohne selbst Anrufen zu können. Zum 60. Song Contest in Wien 2015 gibt es eine Besonderheit. Die treue der australischen Fans wird belohnt: Sie dürfen ins Finale einen Beitrag entsenden. Zum ersten Mal in der Geschichte wird es bei der Punktevergabe heißen: „We’re calling Australia…“