Es sind Menschenmassen, die in einer Novembernacht 1976 am Hinterausgang des Friedrichstadtpalastes warten. Sie sind gekommen, um Udo Jürgens zu sehen: „Es waren zehntausend Menschen um den Friedrichstadtpalast herum. Die haben meine Lieder gesungen, und ich habe mitgesungen. Am Ende haben sie mich mit einem Panzerspähwagen aus dem Friedrichstadtpalast herausgeholt“, erinnert sich Udo Jürgens an seinen legendären Auftritt in Ost-Berlin. Die Staatsmacht schirmt ihn ab. Dabei hätten die DDR-Oberen eigentlich nichts von dem österreichischen Sänger zu befürchten. Er ist ein Freigeist - ein politischer Agitator ist er nicht.
Udo Jürgens Konzerte im Osten
Eingefleischte DDR-Fans berichten in dem Film, dass Udo Jürgens wie kaum ein zweiter eine „Sehnsuchtsfigur“ war - ein Sänger, der die Sorgen aber auch die Träume der Menschen wie kaum ein zweiter direkt ansprach. Udo Jürgens wirkt authentisch als unabhängiger Kopf, der nicht die Nähe zu den Machthabern in Ost-Berlin sucht. Er bleibt auf Distanz aber ist höflich zu seinen Gastgebern. Gängeln lässt er sich nicht.
Die 90-minütige Dokumentation „Udo Jürgens – Eine Reise durch die Zeit“ seht ihr am heutigen 30. September um 23:05 Uhr im MDR-Fernsehen.