Cascada gehört zu den weltweit erfolgreichsten Dance-Acts. Sie haben über 30 Millionen Tonträger verkauft. Im Dezember 2012 verkündete die Gruppe, dass sie am ESC 2013 teilnehmen wird. Und genau vier Monate ist jetzt das Finale her. Cascada in Malmö? Deutschland rechnete sich durchaus Chancen aus, dass Cascada beim ESC mit ihrem Song „Glorious“ in den Top Ten landet. Daraus wurde leider nichts: Platz 21, so sah die harte Realität aus.
Holt Euch den Cascada ESC Song „Glorious“
Cascada: „Eurovision Song Contest“ 2013
Wie Cascada das Ticket zum ESC gelöst hat, wie die Show Cascadas in Malmö war und was es mit den Plagiatsvorwürfen auf sich hatte erfahrt Ihr hier!
Cascada: Der ESC-Vorentscheid
Am 14. Februar 2013 sollte in der Show „Unser Song für Malmö“ die Entscheidung fallen, wer Deutschland beim ESC 2013 vertreten wird. Insgesamt zwölf Kandidaten kämpften in der Show in Hannover um das Ticket zum internationalen Wettbewerb. Mit dabei waren u. a. Söhne Mannheims, Ben Ivory und LaBrassBanda. Die Künstler mussten einerseits die fünfköpfige Jury Tim Bendzko, Roman Lob, Anna Loos, Mary Roos und Peter Urban überzeugen, andererseits mussten sie sich einem Online-Voting der Hörer der neun Popwellen der ARD stellen. Die Zuschauer der Show konnten auch noch per SMS oder Anruf abstimmen.
Es sollte ein Kopf an Kopf-Rennen zwischen LaBrassBanda und Cascada werden: Der Blasmusik-Hit „Nackert“ bekam genauso viel Stimmen von Radiohörern und Zuschauern wie „Glourius“. Mit jeweils 22 Punkten war es denkbar knapp. Die Jury sollte das Zünglein an der Waage sein. Sie entschieden sich schließlich für den Song von Cascada. Sängerin Natalie Horler kann es konnte es kaum fassen:„Ich bin immer noch sehr geschockt. Lächeln fällt mir heute Abend nicht schwer.“
Hier gibt’s den Song „Nackert“ von LaBrassBanda!
„Glorious“: Ein Plagiat?
Nach dem Vorentscheid stand der Verdacht im Raum, dass „Glorious“ ein Plagiat von Loreens Vorjahres-Siegertitel „Euphoria“ sein soll. Der NDR hat daraufhin ein Gutachten in Auftrag gegeben, nachdem es in der Öffentlichkeit eine Diskussion über Ähnlichkeiten zwischen den beiden Liedern gab. Das Aus für Cascada beim ESC? Nein, das Fazit von Matthias Pogoda, Sachverständiger für Plagiatsfragen:„Es lässt sich zusammenfassen, dass „Glorious“ und „Euphoria“ keine urheberrechtlichen bedeutsamen Übereinstimmungen aufweisen. Sie sind lediglich stilistisch ähnlich und zeigen nur im Arrangement eine oberflächliche Berührung.“
Also stand einer Reise von Cascada nach Malmö nichts mehr im Weg.
Cascada in Malmö
Finale: Am 18. Mai 2013 trat Cascada beim „Eurovision Song Contest“ 2013 in Malmö auf. Frontfrau Natalie Horler überließ nichts dem Zufall, allein ihr Kleid war schon preisverdächtig: Die Bonner Designerin Katia Convents hat es speziell für sie entworfen. Das Kleid zierten 20.000 Strass-Steine und 100 Nieten. Alles per Hand aufgenäht. Außerdem wurde die Sängerin von einer 140-köpfigen Delegation begleitet. Darunter ihr Ehemann Maurice und ihre Familie. Da konnte eigentlich nichts mehr schief gehen, oder?
Natalie Horler trat als Elfte an und ließ es ordentlich krachen. Glitzer, Pyrotechnik, Stimmgewalt. Natalie Horler rockte mit „Glorious“ über die Bühne. Das Ergebnis war aber alles andere als glorreich: Platz 21, gerade mal 18 Punkte heimste Cascada ein. Nur fünf von 38 Ländern hatten ein paar Pünktchen für die Band übrig, das war das schlechteste Ergebnis seit 2008 (No Angels, 14 Punkte). Österreich, Israel, Albanien, Spanien und die Schweiz hatten Mitleid mit dem deutschen Act. Woran lag‘s?
An Merkels Sparpolitik? Die ARD vermutete tatsächlich, dass das schlechte Abschneiden des Cascada ESC Songs mit dem harten Sparkurs der Kanzlerin zu tun hatte. Der ARD Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber sagte:„Ich will nicht sagen 18 Punkte für Angela Merkel. Aber man muss eben auch sehen, da stand nicht nur Cascada, sondern auch Deutschland auf der Bühne.“
Vielleicht kam es auch deshalb zum Cascada-ESC-Desaster, weil die Jury falsch entschieden hatte. Bei der Radiowertung war „LaBrassBanda“ auf Platz 1, bei allen neun Stationen! Cascada war bei den TV-Zuschauern auf Platz 1 gevotet worden, knapp gefolgt von den bayerischen Blasmusikern. Es war also knapp – und die Jury? Die gab dann eine bizarre Wertung ab. Cascada acht Punkte, LaBrassBanda: ein Punkt. Sowohl damals, als auch heute, gab es einen Aufschrei bei den Fans.
Ironie des Schicksals: Die griechische Band Koza Mostra landete mit ihrem Song „Alcohol is free“ auf einem stolzen ESC 2013-Platz 6. Der Musikstil von „Koza Mostra“ ist dem der Beat-Bläser LaBrassBanda aus Bayern sehr ähnlich…