Am 05. Dezember wird Udo Lindenberg wegen seines Engagements gegen Rassismus und für Toleranz als „Düsseldorfer des Jahres“ ausgezeichnet. Der Panikrocker war seit Beginn seiner Karriere nie jemand, der ein Blatt vor den Mund genommen hat, verpackte in seinen Songtexten immer wieder politisch kritische Themen und appelliert bei seinen Konzerten gerade in der heutigen Zeit für mehr Toleranz und Einsatz gegen Rechts. Im Interview mit der Rheinischen Post zu seiner Auszeichnung, bezog er klar Stellung und fordert das auch von anderen Kollegen.
Helene Fischer sollte Stellung beziehen
Auf die Frage, ob in der heutigen, eher unpolitischen Popszene, mehr passieren müsse, findet der 70-Jährige ganz klare Worte und fordert speziell eine Kollegin auf, Stellung zu beziehen: „Mehr fände ich besser, wenn mehr Leute was machen, sich positionieren würden, auch aus der Schlagerecke. Wenn von Helene Fischer auch mal ein Statement käme gegen Rechtspopulismus. Aber es gibt viele, die äußern sich prinzipiell gar nicht, die sagen, wir sind reine Entertainer, wir machen nur Unterhaltung nach dem Motto: Mach dir ein paar schöne Stunden, geh ins Kino, vergiss die Welt da draußen.“
„Können wir wirklich genug bewirken?“
Gerade in dieser besorgniserregenden Zeit, sei er einer der Musiker, die sich besonders deutlich positionieren. Nicht nur in Songs, sondern auch direkt bei Konzerten auf der Bühne. Es gebe auch einige, die ihm gleich tun, wie zum Beispiel Herbert Grönemeyer oder die Toten Hosen – für den Rocker und Entertainer aber nicht genug. Auch wenn er sich selbst ab und an die Frage stellt: „Können wir wirklich genug bewirken, von Dylan über Belafonte bis Rock gegen Rechts, als Sänger, als Öffentlichkeitsjongleure? Müssen wir mehr auf die Straße gehen? Aber ich denke, wir erreichen schon viele.“