Vor 40 Jahren saß Musiker und Entertainer Udo Jürgens noch selbst in dem weißen Flitzer. Nur kurz nach seinem Tod wurde der Mercedes 600 laut BILD zum Verkauf angeboten. Jetzt laufen die Telefondrähte heiß: Jeder will den Oldtimer des verstorbenen Künstlers aus Österreich.
Ein Liebhaberstück
Restaurator und Oldtimer-Händler Klaus Kienle aus Heimerdingen ist stolzer Besitzer des weißen Mercedes 600 von Udo Jürgens. Nach BILD-Informationen reiste der Traum auf vier Rädern gerade einmal im Dezember nach Deutschland ein. Denn der Viersitzer hatte zuvor seinen Besitzer in den USA – ein Freund von Udo Jürgens, welcher ihn ihm nach 15 Jahren Fahrer-Treue verkauft hatte. Kienle legt nun Hand an den Oldtimer, restauriert ihn und möchte ihn anschließend verkaufen., so die Aussage kurz nach dem Tod von Udo Jürgens.
Heute weiß der Mechaniker noch nicht genau, wann das gute Stück überhaupt verkaufsfertig sein wird: „Vorerst gilt es, die Hydraulik und die Luftfedern zu warten“, erklärte Kienle gegenüber der österreichischen Zeitschrift Krone. Außerdem sei es seine Entscheidung, was er nach der Reperatur mit dem Liebhaberstück anstellen werde.
Die Nachfrage sei allerdings groß: „An die 15 telefonischen Anfragen hat es bereits gegeben“, so der Handwerker. Der Oldtimer habe einen Wert zwischen 80.000 und 160.000, das käme jedoch auf den Zustand an. Kaufangebote habe es aber dennoch bereits gegeben, „aber es gab auch Anrufer, die sich einfach in den Wagen setzen wollen, um ein Erinnerungsfoto zu machen“, berichtete Kienle der Krone.
Udo Jürgens und sein Flitzer
Schon über 45 Jahre ist es her, dass Udo Jürgens seinen Mercedes 600 erstand. 46.000 DM soll er zum damaligen Zeitpunkt, im Oktober 1969 gekostet haben. Als leidenschaftlicher Autoliebhaber, wie sich Jürgens einmal selbst betitelte, kaufte der Entertainer den Wagen in Stuttgart und ließ ihn anschließend an seinen Geschmack anpassen: Die Rücksitze habe er sich extra mit blauem Velourleder überziehen lassen. Selbst gefahren sei er aber nicht. Klaus Kienle berichtet gegenüber BILD: „Udo Jürgens hatte meist einen Chauffeur, saß dann immer hinten links. Darum ließ er sich über diesem Platz extra eine Leselampe einbauen.“ Außerdem sei der Mercedes mit einer Telefonanlage und Nebelleuchten ausgestattet gewesen. „Die wollte er, weil er viel in Österreich und Bayern unterwegs war“, so Kienle zu BILD.