Im kommenden Jahr wird Howard Carpendale 70, kürzlich veröffentlichte er sein neues Album „Das ist unsere Zeit“ – im Interview mit dem Südkurier hat er über sein neues Werk gesprochen und warum er denkt, dass die Gesellschaft einen Aufbruch braucht.
„Mir geht es darum, eine Aufbruchstimmung zu erzeugen, die mir insgesamt fehlt in der Gesellschaft“, erklärt Howard Carpendale in dem Interview. Mit „Das ist unsere Zeit“ behandelt er genau dieses Thema: „Die Welt macht mir im Moment Angst. An fünf von sieben Abenden sitze ich vor den Nachrichten und denke: ‚Das darf doch alles nicht wahr sein!‘ Als Künstler kann ich die Welt nicht ändern, ich glaube aber, dass ich den Menschen nicht nur Freude mache, sondern sie auch zum Nachdenken bringen kann.“ Die Menschen seien viel zu egoistisch geworden und hätten mittlerweile resigniert – das findet der Schlagersänger nicht gut. Besonders die Schere zwischen Arm und Reich mache ihn traurig, wie er gegenüber dem Südkurier äußert. Auf seine eigene Villa am Starnberger See angesprochen, erwidert er: „Ich meine, ich habe selbst meinen Wohlstand, doch eigentlich lebe ich ohne großen Luxus. Ich suche mir auch meine Freunde nicht danach aus, wie viel Geld sie auf dem Konto haben.“
Mit seiner Meinung ist Howard Carpendale unter seinen Künstlerkollegen nicht alleine. Gerade in der vergangenen Zeit gab es auch auf Facebook immer wieder ähnliche Statements von Schlager- und Volksmusikstars. Nina Hagen zum Beispiel gab in den vergangenen Tagen lautstark ihre Meinung im Netz kund: Sie sprach sich unter anderem für eine Welt ohne atomare Bedrohung aus, regte sich über die angeblichen „Lügenmärchen“ der Bundesregierung auf und sprach sich immer wieder für einen besseren Umgang mit der Umwelt aus.
Zum Thema Egoismus dürfte auch Andreas Gabalier Howard Carpendales Meinung vertreten. Er sprach sich kürzlich für mehr gegenseitige Toleranz und Respekt aus. Losgelöst wurde diese Diskussion von einigen Äußerungen des VolksRock’n’Rollers wie zum Beispiel „Man hat es nicht leicht auf dieser Welt, wenn man als Manderl noch auf Weiberl steht.“ Dafür erntete er bei den „Amadeus Austrian Music Awards“ einige Buhrufe auf der Bühne. Woraufhin dieser auf Facebook beteuerte: „TOLERANZ ist... Jemanden sofort mit Kraftausdrücken zu bewerfen und als Ewiggestrigen Hinterweltler in so manchen Medien hinzustellen, weil er anderer Meinung ist als man es selbst ist.“