Ross Antony: „Ich kann mich im Schlager verlieren“
Die Karriere läuft gut bei Ross Antony, am 24.10. erschien sein zweites Schlageralbum. Leider gab es in letzter Zeit auch traurige Schlagzeilen des Sängers. SchlagerPlanet hat ihn zum Interview getroffen.
Ross Antony hat es gerade nicht leicht: Sein Vater leidet an Parkinson und kürzlich ist auch sein geliebter Hund Skylla verstorben. Natürlich schlägt dann auch eine Frohnatur wie Ross mal traurige Töne an und dennoch lässt er sich von Nichts so schnell unterkriegen! Wir haben den Sänger und Entertainer zum Interview getroffen.
Ross Antony: Zurück mit neuem Album
Als er in der SchlagerPlanet-Redaktion erscheint wirkt er müde, dennoch begrüßt er uns überschwänglich freundlich. Es ist ihm anzusehen, dass es nicht nur rund läuft gerade in seinem Leben. Doch es gibt eines, das Ross Antony aufheitert: Am 24. Oktober erschien sein neues Album „Goldene Pferde“ und das hilft ihm durch die schwierige Zeit. „Wenn ich auf der Bühne stehe und ich merke, dass die Leute mich da haben wollen und mich singen hören wollen, das hilft mir enorm. Ich kann mich irgendwie im Schlager verlieren“, erzählt uns der 40-Jährige im Interview. Und dabei fangen seine Augen an zu strahlen und man merkt, dass Ross Antony die Musik wirklich tief in seinem Herzen trägt.
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Ross Antony: In der Schlagerbranche angekommen
„Ich war das letzte Jahr sehr viel unterwegs. Ich freue mich, dass die Leute mich in der Schlagerbranche sofort akzeptiert haben, dass sie mir eine Chance gegeben haben und, dass ich wirklich das machen kann, was meine Leidenschaft ist“, schwärmt uns Ross Antony von seinem vergangenen Jahr vor. Und die Krönung dieses erfolgreichen Jahres ist für ihn nun sein Album:
„Mein neues Album ‚Goldene Pferde‘, das jetzt auf dem Markt ist, auf das bin ich besonders stolz. Ich covere nicht mehr, sondern es sind selbst komponierte Songs, die mir auf den Leib geschrieben sind. Ich habe im vergangenen Jahr alle meine Träume erfüllt und ich finde, das ist das Beste, was ich je gemacht habe. Egal, was andere Leute über Schlager denken. Ich bin ein stolzer Engländer, der in Deutschland wohnt und deutsch singt.“ Gemeinsam mit seinen Produzenten hat er ein Jahr lang an den Songs für die Platte geschrieben, Ross selbst bezeichnet das Ergebnis als „Teil seines Lebens“, mit dessen Texte sich aber viele Menschen identifizieren können.
Ein offenes Ohr für Kritiker
Auch wenn er selbst total begeistert ist von seinem neuen Werk, weiß Ross Antony, dass es bei jeder Neuveröffentlichung immer auch kritische Stimmen gibt: „Ich erwarte gar nicht, dass sich das jeder kauft. Ich fände es schön, wenn sich die Leute das einfach erstmal anhören würden und dann ihre Meinung dazu abgeben. Ich finde es auch nicht schlimm, wenn es manchen Leuten nicht gefällt, ich kann es schließlich nicht jedem recht machen. Ich mache das auch immer selber, ich höre immer das komplette Album an, ob es Helene Fischer ist oder Andrea Berg, bevor ich meine Meinung abgebe. Ich höre nicht nur einen Song, weil es gibt immer auf jedem Album, Songs die man nicht so gut findet wie andere. Man muss wirklich erst das komplette Album anhören, von vorne bis hinten, bevor man eine Meinung abgeben kann.“
Songs für zwei geliebte Menschen
Die Inspiration zu seinen Texten findet der 40-Jährige in seinem Leben, sowohl in den guten, als auch den schlechte Zeiten: „Die Inspiration zu meinen Texten kommt von meinen Erfahrungen im Leben, welche auch nicht immer schön waren, es gibt zwei Songs auf den Alben, welche mir sehr viel bedeuten, der eine heißt: ‚Du bist bewundernswert‘. Das ist meinem Vater gewidmet, der momentan an dieser fürchterlichen Krankheit Parkinson leidet und das wird leider nie besser, es wird schlimmer. Als ich ihm diesen einen Song vorgespielt habe, es ist eine Ballade, da ist er zusammengebrochen, hat tierisch geweint, denn er hätte nie gedacht, dass ich mal einen Song für ihn schreiben würde.“
„Und der zweite Song ist für meinen Hund Skylla, der leider auch vor einem Monat gestorben ist, der heißt: ‚Engel.‘ Und jetzt bedeutet es irgendwie viel mehr, weil sie ist und war für mich immer ein Engel, und jetzt ist sie da oben, schaut von oben runter und guckt was ich da mache. Wenn man dem Text genau zuhört, während man den Song hört, passt er wirklich perfekt. Wenn irgendjemand jemanden verloren hat und ihn nicht, irgendwie, richtig verabschieden möchte, dann ist das ein super Song dafür.“
Fans schenken Ross in schweren Zeit positive Energie
Erst kürzlich wurde in den Medien von der schweren Krankheit Ross‘ Vaters berichtet, der an Parkinson leidet. Doch auch in diesen Zeiten versucht, der als Spaßvogel bekannte Sänger, positiv zu denken, dabei helfen ihm seine treusten Begleiter:
„Ich bin momentan noch viel trauriger als früher, wegen der ganzen Situation, die gerade in meinem Leben passiert. Aber das Schönste ist, ich kann mich irgendwie im Schlager verlieren. Es ist schön, ich kann das nicht wirklich beschreiben, aber wenn ich auf der Bühne stehe und ich merke, dass die Leute mich da haben wollen und mich singen hören wollen, das hilft mir enorm. Und ich kann das nur jedem immer wieder sagen, meine Fans helfen mir durch alles. Meine Extra-Familie gibt mir so viel Mut und Energie und Kraft das alles durchzuziehen. Und ich erfahre immer von meinen Fans auch, dass die auch Probleme in ihrem Leben haben. Und dann muss ich halt denken, ok ich bin nicht der einzige hier, der ein Familienmitglied hat, dem es schlecht geht. Und ich will auch nicht Sympathie dafür bekommen, ich krieg das hin, ich kämpf durch und ich helfe meinen Eltern wo ich kann. Aber es ist trotzdem schön zu sehen, dass viele Leute für mich da sind und das sind meine Fans.“
„Ich bin zufrieden mit allem was ich in meinem Leben erreicht habe“
Ross Antony ist ein sehr dankbarer Mensch, der jeden Moment, den er mit der Musik erleben darf, genießt, das wird im Interview deutlich. Egal ob die Erfahrungen in der Boyband BroSis oder die im RTL-Dschungelcamp, bei allem war er mit Leib und Seele dabei. Auch wenn er sich, wie er mit einem Schmunzeln im Interview erzählt, weder ein Comeback mit BroSis, noch ein Comeback im Dschungel vorstellen könnte.
„Ich bin zufrieden mit allem, was ich in meinem Leben erreicht habe. Ich bin jetzt viel ruhiger geworden, es ist kaum zu glauben, aber Ross Antony ist ruhiger geworden in seinem Alter. Und ich hab jetzt eigentlich alles erreicht, was ich erreichen wollte. Und ich hatte damals diesen riesen Erfolg gehabt mit BroSis, wir haben wahnsinnig viele Platten verkauft. Meine Schlagerkarriere läuft auch super und ich bin sehr dankbar dafür, dass ich diese Chance gehabt habe und das machen kann, was meine Leidenschaft ist. Ich hab ein tolles Zuhause, ich habe einen tollen Mann an meiner Seite, er ist immer noch da, nach zwölf Jahren, viele Leute fragen sich, wie er das aushält. Aber ich bin wie ich bin und Robert hat mich so lieben gelernt und so kennengelernt, ich bin kein Schauspieler, ich bin Ross Antony und ich kann und will mich nicht ändern. Er ist mein Stein, mein Rückhalt sozusagen, und er gibt mir immer wirklich alles was ich brauche und noch mehr.“
Wünsche für die nächsten zehn Jahre
Auch wenn Ross Antony sehr zufrieden ist mit seinem Leben, ein paar Wünsche hat auch er:
„In zehn Jahren bin ich einfach ein bisschen älter (lacht). Ich weiß noch nicht, vielleicht bin ich immer noch in diesem Musikgeschäft, vielleicht hab ich was anderes vor. Ich bin jemand der immer gerne neue Sachen ausprobiert, deswegen haben wir ein Bed&Breakfast und ein Café, was schön ist, das ist mein zweites Standbein und da verdienen wir auch unser Geld. Mit Schlager fühle ich mich, weil es meine Leidenschaft ist, nicht so unter Druck, ich kann das alles genießen. Ich glaube, das merken die Leute. Es ist nicht immer so ‚Ross möchte Millionen von Platten verkaufen!‘, so ist es nicht. Wenn wir einige verkaufen ist das super, wir freuen uns alle, aber es ist nicht dieser Druck, den alle anderen haben, oder viele haben. Die denken sich, ich will hier bleiben, ich muss so viel machen. Ich hab so viel zu tun. Ende nächsten Jahres gehe ich auf Tournee mit Andrea Berg und Howard Carpendale bei den Schlager-Starparaden und ich bin hin und weg. Hättest du mich vor einem Jahr gefragt, kannst du dir vorstellen mit solchen richtig großen Schlagerstars aufzutreten, hätte ich gesagt: ‚ich weiß nicht, ob ich gut genug bin‘. Aber jetzt werde ich gefragt und ich freu mich total drauf. Und es ist wirklich in den großen Arenen hier in Deutschland wo wir auftreten.“
- Vielen Dank für das offene und sehr sympathische Interview, lieber Ross! SchlagerPlanet wünscht Dir für Deine Musik und für Deine Familie alles Gute!
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