SchlagerPlanet: Deine erste Single „Ein Teil von meinem Herzen“ hat auf YouTube über 200.000 Views …Hättest du mit dem Erfolg gerechnet?
Jonathan Zelter: „Damit kann man nicht rechnen. Wir haben die Single veröffentlicht, weil wir einfach ein gutes Gefühl bei 'Ein Teil von meinem Herzen' hatten und es war auch gleich der Song den ich wollte. Wir bekommen jede Woche mindestens zwei Anfragen, ob ich den Song auf einer Hochzeit singen kann, oder ob die Leute den Song haben dürfen um ihn selber zu spielen, weil sie frisch verliebt sind oder weil sie zehn Jahre zusammen sind. Das ist natürlich ein schönes Gefühl, dass der Titel dort ankommt, wo er ankommen soll.“
SP: Du schreibst den Text zum Song in deinem Video in einer Bar, entspricht dieses Szenario der Realität?
JZ: „Wir wollten gerne diesen Songwriter Aspekt in das Video einbringen, dass ich wirklich spontan manchmal eine Idee habe und das dann schnell niederschreiben muss. Deshalb kam die Idee, das mit der Bar und dem Block beziehungsweise dem Zettel zu machen.“
SP: Wie kamst du denn generell zur Musik? Du hast ja sehr früh schon damit angefangen?
JZ: „Genau, ich habe mit fünf Jahren ein Akkordeon bekommen und mir das dann selber ein bisschen beigebracht. Später habe ich Unterricht genommen, auch in Klavier. Irgendwann habe ich entdeckt, dass es ganz schön ist dabei zu singen oder sich mit dem Instrument selbst zu begleiten. Ich bin in den Kinderchor gegangen, und wie es dann so kommt, bin ich mit fünf oder sechs Jahren schon auf der Bühne gestanden.“
SP: Und hast du diesen Schritt bereut oder war das für dich schon immer klar, dass du Musik machen willst?
JZ: „Auf keinen Fall. Es ist nicht so, dass ich mit fünf Jahren gesagt habe 'Ich will das jetzt mein Leben lang machen und groß rauskommen', sondern ich habe nie etwas anderes gemacht. Deswegen war das für mich nie eine Frage, etwas anderes zu wählen als Beruf oder für meine Zukunft.“
SP: Hast du auch in der Familie Vorbilder gehabt was das Musikalische betrifft?
JZ: „Meine Mutter spielt ein paar Instrumente, aber eher weil sie es gelernt hat und zum Unterricht gegangen ist. Aber eine richtig musikalische Familie? Ich bin da so ein bisschen der Außenseiter.“
SP: Wie würdest du denn deine Musik selbst beschreiben? Und welchem Genre würdest du sie zuordnen?
JZ: „Das ist schwierig. Ich sage immer, mir ist das eigentlich ganz egal wo meine Musik eingestuft wird, hauptsache, sie gefällt den Zuhörern. Ich mache das von mir abhängig, wie es mir selbst gehen würde. Ich höre je nach Befinden die Musik die mir in diesem Moment am besten gefällt.“
SP: Du singst ja auf Deutsch, war das eine bewusste Entscheidung oder hast du auch einmal mit englischen Titeln angefangen?
JZ: „Das war keine bewusste Entscheidung, das ist einfach passiert. Ich träume und denke auf Deutsch und mein Englisch ist auch nicht so gut (lacht). Mir kam es nie in den Sinn englische Texte oder englische Songs zu schreiben. Ich glaube einfach, man kann sich in seiner Muttersprache am besten ausdrücken.“
SP: Gegen Ende des Jahres soll ja dein Debütalbum erscheinen, kannst du da schon ein bisschen was darüber verraten? Oder ist das noch nicht so in Planung?
JZ: „Es wird wahrscheinlich ein guter Start ins neue Jahr. Ein Album ist immer ein kreativer Prozess, und das kann man nie ganz genau auf den Tag planen.“
SP: Und soll das in Richtung Balladen wieder gehen oder sind da auch ein paar Up-Tempo-Nummern dabei?
JZ: „Das ist ganz gemischt. Ich bin ein großer Balladen-Fan, und die schreibe ich auch sehr gerne. Aber es wäre langweilig, wenn ein ganzes Album nur aus Balladen bestehen würde.“
SP: Du warst schon unter anderem bei „Immer wieder sonntags“ und im „ZDF-Fernsehgarten“. Bist du denn vorher schon auf so großen Bühnen gestanden und wie war das so für dich dort?
JZ: „Meinen ersten offiziellen Gesangs-Auftritt hatte ich im MDR. Vor kurzem war das erste Mal, dass ich in einer Fernsehsendung wie 'Immer wieder sonntags' oder im 'ZDF-Fernsehgarten' als Überraschungs-Gast Gast war. Da hatte ich schon weiche Knie. Man hat nur den einen Song Zeit alles reinzulegen. Wenn man irgendeinen Patzer macht, dann ist der in den drei Minuten und man hat nicht wie bei einem einstündigen Konzert noch weitere 45 Minuten Zeit, seinen Patzer wieder auszubügeln. Deswegen ist das schon aufregend im Fernsehen.“
SP: Was machst du wenn du nervös bist, gibt es einen Trick den du hast?
JZ: „Ne, ich trinke gern Cola davor (lacht). Ich geh nochmal alles durch, wie beispielsweise den Text, und mache mir nochmal bewusst 'Gleich geht’s auf die Bühne'. Viel mehr kann man nicht machen. Nur hoffen, dass alles gut geht.“
SP: Welche Zukunftswünsche hast du als Musiker?
JZ: „Mein Wunsch, dass ich einfach das machen kann was mir Spaß macht. Sprich, das was ich im Moment schon machen darf und im besten Fall über eine längere Zeit. Wie groß der Erfolg dann wird, ist eine Sache die man nicht planen kann. Ich wäre froh, wenn ich irgendwann meine Miete davon selber zahlen kann und nicht mehr auf meine Eltern angewiesen bin. Alles darüber hinaus, ob ich euch vielleicht irgendwann ein Edelmetall für die Wand vorbeibringe, ist schön wenn es passiert.“