20 Jahre Fantasy – das muss gefeiert werden! Das Duo veröffentlicht am 7. April ihr brandneues Album „Bonnie & Clyde“. Darüber und über die schönsten und skurrilsten Momente in der Band-Geschichte von Fantasy sprach SchlagerPlanet mit Freddy und Martin:
SchlagerPlanet: Wie war Euer Auftritt beim „Schlagercountdown“?
Freddy: Wie immer sehr schön. Wir waren ja schon einige Male dort. Aber diesmal war eine besondere Aufregung da, weil es ja ein Premierenfest war und wir unsere Single „Bonnie & Clyde“ vorgestellt haben. Es war schon sehr aufregend. Viele große waren Künstler da. Ein toller Abend!
SchlagerPlanet: Dein Sohn Sandro ist ja auch mit seinem Song „Sag einfach ja!“ dort aufgetreten. Wie war es für Dich, ihn auf der großen Bühne zu erleben?
Freddy: Es war schon ein Erlebnis. Ich war total nervös und es war für mich total fremd. Ich kenne meinen Sohn ja nicht, wie er im Fernsehen auftritt. Und ich habe auch nicht gewusst, dass er das so toll kann. Auf einmal kommt er auf die Bühne und legt einen Auftritt hin, als wenn er das immer schon gemacht hätte. Ich bin schon mächtig stolz auf ihn!
Riesen-Erfolg für Sohn Sandro
SchlagerPlanet: Er hatte ja schon ein bisschen Vorerfahrung bei Euch auf der Bühne gesammelt.
Freddy: Ja, aber es waren so viele Leute da. Ich dachte mit dem Wissen, dass fünf oder sechs Millionen Leute zuschauen, wäre er aufgeregter. Aber er hat den Auftritt wirklich mit Bravour gemeistert. Er hat ja auch zwei Papas dabei gehabt, die auf ihn aufgepasst haben.
Martin: Es war sein erster Fernseh-Auftritt. Dafür, dass er gleich direkt in der Champions-Leaugue eingestiegen ist, muss ich sagen, hat er das wunderbar gemacht. Von den Bewegungen über den Text und die Ausstrahlung passte alles. Chapeau! So weit waren wir in seinem Alter noch nicht.
SchlagerPlanet: Euer neues Album „Bonnie & Clyde“ erscheint am 7. April. Was erwartet uns darauf?
Freddy: Viel Fantasy! Wir geben uns immer Mühe, dass ein Album toll wird und legen immer sehr viel Wert darauf, dass die Titel wirklich vom Anfang bis zum Ende durchhörbar sind und dass wir schöne und authentische Texte haben. Diesmal haben wir uns besonders viel Mühe gegeben, weil wir in diesem Jahr unser 20-jähriges Fantasy-Jubiläum feiern. Ich denke, dass unsere Fans viel Spaß haben werden mit dem Album. Die Single „Bonnie & Clyde“ ist ja auch bereits fantastisch angekommen und die anderen Titel, wenn ich das beurteilen kann, sind nicht weniger gut. (lacht)
Martin: Wo Fantasy drauf steht, ist Fantasy drin. Nach Dieter Bohlen haben wir für uns auch den Weg gefunden wieder weiter zu machen. Das war ein einmaliger Ausflug. Wir wussten das auch. Aber die Fans können sich wieder auf die typische Fantasy-Handschrift freuen.
SchlagerPlanet: Diesmal haben Felix Gauder und Gerd Jacobs das Album produziert, oder?
Freddy: Ja, und wir hatten diesmal wirklich Zeit. Wir hatten das Glück, dass Dieter Bohlen unseren Wunsch erfüllt und uns ein Album produziert hat. Insofern hatten wir zwei Jahre Zeit, um das jetzige Album zu schreiben. Das kann nur gut werden, hoffen wir. (lacht)
Neues Album "Bonnie & Clyde"
SchlagerPlanet: Ihr habt die meisten Lieder selber geschrieben?
Freddy: Das haben wir früher auch immer gemacht. Es war uns wichtig, dass wir authentische Texte haben und ich finde, authentisch kannst du nur dann sein, wenn du in der Lage bist, selber zu schreiben. Das mögen auch unsere Fans, die gerne unsere Geschichten hören. Jeder Mensch ist ja froh, wenn er Geschichten hört, mit denen er sich identifizieren kann und weiß: Mensch, guck mal, die haben auch schon mal eine schlechte Situation gehabt, oder die sind auch gerade verliebt. Das ist uns sehr wichtig.
SchlagerPlanet: Habt Ihr Lieblingslieder auf dem Album?
Freddy: Ja, die Titel von eins bis vierzehn. (beide lachen) Das sagen wir immer. Es ist auch grundsätzlich so, dass wir bisher noch nie ein Album gemacht haben mit Songs, die wir nicht toll fanden. Wir haben immer eine große Auswahl an Titeln und suchen uns wirklich das aus, was uns gefällt und wo wir auch der Meinung sind, das wird den Fans gefallen. Immer wenn wir ein Album machen, gefallen uns alle Titel.
Martin: Viele Künstler produzieren ein Album so, dass sie sich sagen: Jetzt haben wir vier, fünf A-Seiten und der Rest sind Album-Titel. Wir sprechen uns davon los. Jeder Titel könnte für uns eine Single sein. So haben wir das Album zusammengestellt.
SchlagerPlanet: „My Summer Love“ ist eine richtig große Ballade auf „Bonnie & Clyde“. Könnt Ihr was über den Song erzählen?
Freddy: Den Titel haben wir tatsächlich angeboten bekommen, also die Musik. Wir waren echt total angetan davon. Wir sind ja beide Achtziger-Fans, davon hat der Song sehr viel. Ich finde, der Song könnte eine „Tatort“-Filmmusik sein. Der musste unbedingt mit drauf.
20 Jahre Fantasy
SchlagerPlanet: Ihr feiert in diesem Jahr Euer 20-jähriges Bandjubiläum. Wisst Ihr noch, was Ihr gedacht habt, als Ihr den anderen das allererste Mal gesehen habt?
Freddy: Wow, das isser! (beide lachen) Wir haben uns im Studio kennengelernt und waren uns auf Anhieb sympathisch. Wir hatten teilweise Auftritte an denselben Orten und irgendwann kam spontan die Idee, mal etwas zusammen auf der Bühne zu machen. Das hat uns aber tatsächlich so viel Spaß gemacht, dass wir von da ab beschlossen haben, zusammen Musik zu machen. So ist das entstanden. Aus einem Jux heraus ist dann so eine tolle Geschichte geworden. Wir sind dann kurz darauf ins Studio und haben unsere erste Platte „Herz gesucht“ aufgenommen.
Martin: Zuerst kannte ich Freddy noch von Demotiteln. Er war für den Song „Einschaltmelodie“ in ganz Nordrhein-Westfalen bekannt, mit dem er alle Nachwuchs- und Talent-Wettbewerbe gewonnen hat.
Freddy: Das lag nicht an meiner Stimme, das lag an dem tollen Song.
Martin: Als ich Freddy kennen lernte, hatte er schon ein paar eigene Produktionen aufgenommen. Wie er gerade sagte, wir fanden uns sofort sympathisch, weil wir beide genau so durchgeknallt und verrückt sind. Das passte. Durch die Freundschaft sind wir beim gleichen Management gelandet, von wo aus wir für die gleichen Veranstaltungen gebucht wurden. Wir waren dann fast jeden Tag zusammen und haben viel unserer Freizeit miteinander verbracht. Das war eine runde Geschichte.
SchlagerPlanet: Und weißt Du noch, was das erste war, was Du bei ihm dachtest?
Martin: Wäre die Gesangskabine damals nicht vorne, sondern hinten offen, hätte ich gedacht: Was für eine tolle Frau! Der Freddy hatte damals nämlich gelockte schwarze Haare.
SchlagerPlanet: Was waren die schönsten Momente in diesen 20 Jahren mit Fantasy?
Freddy: Alle Momente. Die schönen und die schlechten. Es war eine Zeit, die man nicht vergisst und die man wirklich freundschaftlich durchlebt hat. Jeder Moment im Tag von Fantasy ist wunderschön, weil wir einfach das Glück haben, unsere Leidenschaft leben zu dürfen und damit auch noch Erfolg zu haben. Ich bin für jeden Tag dankbar.
Martin: Als wir am Anfang kurzzeitig in einem musikalischen Tal gelandet sind, hatten wir natürlich schon Sorge, ob es mit dem Projekt weiter geht. Im Nachhinein gehörte auch das dazu und darüber schmunzeln wir heute.
Schönste und skurrilste Momente
SchlagerPlanet: Was war Euer skurrilstes Erlebnis?
Martin: Wir sind einmal in der Arena in Oberhausen aufgetreten. Das war ganz am Anfang unserer Karriere. Wir spielten zum ersten Mal vor dreizehntausend Leuten. Damals spielten wir unsere Musik über eine Mini-Disc ab. Als wir auf die Bühne kamen und der Techniker die Disc einlegte, startete die Musik aber nicht. Alle Lieder darauf waren gelöscht. Unser Manager rennt zu unserem Auto und holt die Sicherheits-CD. Die wird eingelegt. Wir waren natürlich total glücklich, dass es endlich losgeht. Der Titel fängt an – und die CD springt. Und die dreizehntausend Leute standen immer noch da. (lacht)
Freddy: Es blieb uns nichts anderes übrig als A-capella zu singen und irgendwann ging das Playback dann doch los. Aber es war schon ein Riesen-Schock. Intern in der Branche wird heute noch darüber geschmunzelt, aber auch gleichzeitig gelobt, wie wir das damals gelöst haben. Das war uns wirklich megapeinlich.
SchlagerPlanet: Was mögt Ihr am anderen am liebsten – und was gar nicht?
Freddy: Was ich an Martin nicht mag, ist ganz, ganz wenig. Zum Beispiel, wenn wir in einer Stadt bummeln und in tolle Geschäfte reingehen, schaut Martin ganz schnell nur einmal durch und geht wieder raus. Das mag ich überhaupt nicht. Das macht mir totalen Stress. Ich gucke gerne in Ruhe, ob etwas Schönes dabei ist. Und ich überlege auch drei Mal, ob ich es kaufe oder nicht. Das mag ich nicht. Ansonsten mag ich alles an ihm.
Martin: Wenn man 20 Jahre so intensiv befreundet ist und nicht nur privat, sondern auch beruflich alles zusammen teilt, dann muss man sich ja total mögen. Das einzige, was ich an Freddy nicht mag, ist, wenn wir irgendwann sehr spät auftreten und erst um zwei Uhr im Bett sind, dann ruft er mich um acht Uhr an oder klopft an meine Hotelzimmertür, weil er fit ist und gerne frühstücken gehen möchte. Damit reißt er mich meistens aus dem Bett. Deswegen sage ich bei der Anreise an der Rezeption immer, dass sie ihm meine Zimmernummer nicht verraten sollen, damit er mich nicht weckt. Aber ansonsten ist alles schön.
Open Air und Tournee
SchlagerPlanet: Am 2. Juli feiert Ihr Euer „Sommernacht Open Air“ in Aspach. Was habt Ihr da geplant?
Freddy: Das Open Air veranstalten wir ja schon seit vielen Jahren, aber dieses Jahr wird es wirklich etwas Besonderes, weil wir 20 Jahre Fantasy feiern. Darum haben wir Freunde wie das Nockalm Quintett oder die Rebel Tell Band eingeladen. Es wird ein schönes Fest. Wir lassen die 20 Jahre Fantasy Revue passieren. Es ist sogar geplant, dass wir die ersten zwei, drei Titel von Fantasy singen. Da graust es uns jetzt schon vor. Das waren die schlimmsten Lieder, die wir je gemacht haben, aber trotzdem: Es gehört halt dazu.
Martin: Es ist ein großes Wiedersehen. Die ganzen Fanclubs kommen dort hin. Es ist ein riesiges Fest mit unseren Freunden.
SchlagerPlanet: Im Herbst geht es dann auf Tour. Habt Ihr dafür schon etwas geplant?
Martin: Ja, die erfolgreichsten Titel zu singen, die wir in den letzten 20 Jahren aufgenommen haben. Bei der Bühnenshow planen wir viele Veränderungen und zeigen uns auf eine Weise, in der man uns vielleicht nicht so kennt, um das Publikum zu begeistern. Da werden einige Überraschungen stattfinden.
Freddy: Wir haben zum Beispiel bisher wenig Wert darauf gelegt, Titel neu zu arrangieren. Das wollen wir diesmal machen. Und die Bühne wird ein bisschen spektakulärer als sonst. Es wird auch ein Leuchtfeuer geben. Es gibt ja einen Grund zum Feiern, da müssen wir auch ein bisschen Feuerwerk haben.
Plan für 2018: Den Echo gewinnen
SchlagerPlanet: Gibt es sonst noch Pläne für 2017?
Martin: Mit dem neuen Album, dem anstehenden Best-Of-Album, dem Sommer-Open-Air und der Tour gibt es keinen Platz mehr für weitere Aktivitäten.
Freddy: Wir wollen jetzt natürlich mal den Echo abholen.
Martin: Wir haben uns beide geschworen, dass wir bei der Echo-Verleihung im kommenden Jahr nicht mit leeren Händen nach Hause gehen.
Freddy: Das prophezeien wir: Wir gehen nicht ohne Echo nach Hause!
SchlagerPlanet: Lieber Freddy, lieber Martin, wir danken Euch für das Gespräch!