Sie wurde berühmt als sündhaft-gute Schauspielerin, Liedtexte von Hildegard Knef waren nur die logische Schlussfolgerung. Ihre Spezialität: keine Spezialität zu haben. Sie mischte Schlager mit Folk, Chanson mit Pop. Der rote Faden von Hildegard Knefs Lyrics: Freche, kantige Inhalte. Wir stellen Euch drei ihrer berühmtesten Titel näher vor.
Liedtexte von Hildegard Knef: „Für mich soll’s rote Rosen regnen“
1968 erschien die CD „Für mich soll’s rote Rosen regnen“. Zuvor brachte sie in einer komplizierten Geburt ihre Tochter Christina Antonia zur Welt – die Schnittentbindung brachte sie in Lebensgefahr und ihre wiedergefundene Lebenslust besang sie in dem wahrscheinlich berühmtesten der Hildegard Knef Songtexte. Es geht darum, dass sie mit jungen 16 Jahren genauso alles oder nichts wollte, wie in ihrem Erwachsenen-Alter:
„Für mich soll's rote Rosen regnen,
mir sollten sämtliche Wunder begegnen,
die Welt sollte sich umgestalten
und ihre Sorgen für sich behalten.“
Hildegard Knefs Lyrics: „Ich glaub ’ne Dame werd’ ich nie“
Eine Diva ist glamourös, edel, erhaben – normalerweise. Aber schon ihre schnodderige Stimme machte die Sängerin zu etwas Besonderem. Die US-Legende Ella Fitzgerald sagte sogar über sie, sie sei die „beste Sängerin ohne Stimme“. Berühmt wird man mit etwas Unverkennbarem, das wusste auch Frank Sinatra. Er ist wohl der berühmteste Interpret von „The Lady is a Tramp“ – ein Lied, das eigentlich aus dem Musical „Babes in Arms“ stammte. Der Titel wurde unzählige Male gecovert, 1956 machte Hildegard Knef die Lyrics zu etwas Eigenem – sie sang den Song auf Deutsch, aus Sicht einer Frau:
„Ich glaub, 'ne Dame werd' ich nie,
ich schlaf auf Partys fast immer gleich ein,
kenn' alle Biere und nie einen Wein,
hab gegen Playboys 'ne Antipathie:
Ich glaub, 'ne Dame werd' ich nie.“
Hildegard Knef Songtexte: „Ich hab noch einen Koffer in Berlin“
Die Sängerin stimmte häufig Liebeslieder an – Liebeslieder an die Stadt, die so ist wie sie war: Kantig, unbequem – Berlin. „Ich hab noch einen Koffer in Berlin“ ist die Geschichte einer Frau, die die ganze Welt bereist – aber ein Gepäckstück hat sie wissentlich in der deutschen Landeshauptstadt gelassen, um auf jeden Fall dorthin zurückkommen zu müssen.
„Wunderschön ist´s in Paris auf der rue Madeleine.
Schön ist es im Maien-Rom, durch die Stadt zu gehen.
Oder eine Sommernacht, still beim Wein in Wien,
doch ich häng, wenn ihr auch lacht, heut´ noch an Berlin.
Ich hab noch einen Koffer in Berlin.
Deswegen muss ich nächstens wieder hin.
Die Seligkeiten vergangener Zeiten
sind alle noch in meinem kleinen Koffer drin.“
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