Bernhard Brink gehört zu den absoluten Urgesteinen des deutschen Schlagers und hat sich neben der Karriere als Musiker mittlerweile auch als TV-Moderator ein festes Standbein erarbeitet. Und auch musikalisch hat sich Brink in den letzten Jahren ein Stück weit neu erfunden und einen neuen, modernen Schlager-Sound kreiert, der seinesgleichen sucht. Mit seinem neuen Album „Diamanten“ will er diesen Weg weitergehen. Wir haben uns die CD angehört und meinen: Mission erfüllt!
Bernhard Brink geht seinen Weg - weiter
„Ich hatte selten so viel Spaß beim Schreiben und Arrangieren der Songs“, gibt Bernhard Brink zu seinem neuen Album „Diamanten“ zu Protokoll. Der Schlager-Star hat sich nach eigener Aussage mittlerweile eine gewisse Gelassenheit in seinem Beruf erarbeitet. Kein Wunder, nach so vielen Jahren im Business. Das soll nun aber nicht heißen, dass Brink seinen Job nicht ernst nimmt – er hat sich nur die Freiheit erarbeitet nicht zu verbissen am Erfolg zu arbeiten. So kann die Kreativität logischerweise besser fließen und das hört man auf der neuen CD.
Schon bei seinen Vorgänger-Alben „Unendlich“ und „Mit dem Herz durch die Wand“ hat Bernhard Brink mit dem Unheilig-Produzenten Henning Verlage zusammengearbeitet. Dadurch veränderte sich auch der Sound-Stil des Musikers: Seine Schlager wurden ein wenig düsterer und epischer, erhielten dadurch aber auch mehr musikalischen Tiefgang und eine enorme Sound-Breite. Die Unheilig-Liaison führt Brink nun auch auf „Diamanten“ weiter. Allerdings spürt man die angesprochene Gelassenheit, was „Diamanten“ positiver und lockerer klingen lässt als den Vorgänger.
Bernhard Brink: Eine Prise 80er tut dem Sound gut
Los geht’s mit dem Titelsong „Diamanten“, der mit der klassischen Unheilig-Synthie-Wand auf den Hörer zurollt. Dazu gibt es einige Moll-Harmonien, die das Lied düsterer machen, als der Text eigentlich ist. Schließlich singt Brink von der ewigen Liebe. Ein Hauch von 80er Jahre Klängen, die aktuell ja besonders in sind, verpassen dem Song den letzten Schliff. Auch „Orkanstärke 12“, „Der Fels und das Meer“ und „Mein Herz schaut mich fragend an“ setzen auf den eher düsteren Klang, der schon die Vorgänger-Alben ausgemacht hatte.
In vielen Songs von „Diamanten“ wird Bernhard Brink musikalisch aber auch deutlich positiver und offener. Etwa bei „Wie aus heiterem Himmel“ oder „Alles ist ewig“ schafft der Sänger einen schönen Mix aus dem 80er Synthie-Soundbett und klassischen Schlager-Klängen, die durchweg nach Glück und Freude klingen. Ein Ausreißer ist dann „C’est la vie“ – ein Song, der nach Sonne, Croissants und Verliebtsein klingt – leicht und mit einem Lächeln im Gesicht. Dabei verzichtet Brink einmal auf die breiten Synthie-Betten und setzt auf das Schiffer-Klavier.
Ein Element das auffällt, sind die vielen 80er Jahre Klänge, die Bernhard Brink auf „Diamanten“ in seine Schlager einbaut. Diese finden sich fast in jedem Lied, ein besonders gutes Beispiel ist aber „Unser Moment ist jetzt“: Die Synthie-Melodie, die über ein kraftvolles Klangbild in die Gesangspausen von Brink eingespielt wird, schießt den Hörer direkt in die 80er. Die Idee erinnert ein wenig an den internationalen Hit „Voyage Voyage“ von Desireless. Das ist aber durchaus positiv gemeint. Brink trägt mit diesen Elementen einem allgemeinen musikalischen Trend Rechnung.
Fazit
Bernhard Brink setzt seine musikalische Neuausrichtung, die durch eine Begegnung mit Unheilig-Sänger, dem Grafen, im Jahr 2016 begann, konsequent fort. Wie beim Vorgänger-Album finden sich viele düster angehauchte Elemente auf der CD, die Brink mit klassischen Schlager-Klängen kombiniert. Kraftvoll und groß kommen seine Songs dadurch daher. Neu sind auf „Diamanten“ die vielen 80er Jahre Sounds. Zudem traut sich Brink wieder mehr positive Harmonien in seine Lieder zu lassen. Es ist ein ausgewogeneres Album, als dies die ersten beiden Songs auf der CD vermuten lassen. Gerade die Album-Tracks danach, die wohl eher keine Singles werden, machen Brinks neues Werk aber besonders und laden dazu ein, diese CD von vorne bis hinten durchlaufen zu lassen.
Hier kommen alle Lieder auf Bernhard Brinks „Diamanten“ im Überblick:
- Diamanten
- Orkanstärke 12
- Wie aus heiterem Himmel
- Mein Herz schaut mich fragend an
- C'est la vie
- Touche
- Alles ist ewig
- Der Felsen und das Meer
- Liebestitanen
- Schon morgen wirst du keine Fremde sein
- Magnet
- Unser Moment ist jetzt
- Eisbrecher
- Weil irgendwann zu spät ist
- Ich halte deine Hand
- Du hast mich einmal zu oft angesehen (+ Sonja Liebing) (Xtreme Sound Mix)
- Ich gehe durch die Hölle für dich (+ Francine Jordi) (Single Mix)