Da es um so viele Arbeitsplätze geht, hat sich sogar die Politik eingeschaltet und wollte die Jobs für Tausende Bürger retten. Der Wirtschaftsminister der regierenden SPD, Jürgen Barke, habe sich sogar mit um einen Investor bemüht, um den Standort in Saarlouis aufrecht erhalten und so die Arbeitsplätze sichern zu können. Von der Opposition wird dagegen heftige Kritik geübt. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Toscani bescheinigt der SPD völlige Unprofessionalität. Man habe große Ankündigungen gemacht, die letzten Endes doch nicht eingehalten werden konnten. Man habe mit der Hoffnung der Arbeitnehmer gespielt. Toscani fordert Transparenz über die laufenden Verhandlungen.
Dies sieht die Opposition anders und weist jegliche Vorwürfe von sich. Man habe nicht vor, getroffene Geheimhaltungsvereinbarungen so offenkundig zu brechen und damit die Glaubwürdigkeit aufs Spiel zu setzen. Barke begebe sich nicht auf ein solches Niveau herab, auf dem man sich nur gegenseitig beschimpft und diffamiert. Er werde weiterhin für die Arbeitsplätze kämpfen und nach Investoren suchen.
Auf einen Erfolg bei den Verhandlungen können die derzeit 4.500 Mitarbeiter nur hoffen. Alle Arbeitsplätze werden wohl nicht gerettet werden können. Denn laut Angaben des Mutterkonzerns Ford soll das saarländische Werk in Saarlouis Mitte 2025 seine Türen schließen. Der US-Autobauer plant, die Produktion seiner Elektroautos nach Valencia in Spanien zu verlegen. Den Planungen zufolge sollen in Saarlouis 2.500 Arbeitsplätze erhalten bleiben. Das bedeutet jedoch, dass knapp die Hälfte aller Angestellten innerhalb der nächsten zwei Jahre ihren Job verlieren werden.
Um wenigstens die anderen Jobs retten zu können, wird nun intensiv nach neuen Investoren gesucht. Die anschließenden Verhandlungen sollen dazu führen, dass so viele Arbeitsplätze wie möglich erhalten bleiben. Für die Angestellten heißt es jetzt weiterhin abwarten und bangen. Die sozialen Folgen der kompletten Schließung des Werks werden für die Region katastrophal sein.