Nino de Angelo

Nino de Angelo

Nino de Angelo wurde 1963 in Karlsruhe geboren. In wenig pompösen Verhältnissen, als Sohn zweier italienischer Gastarbeiter, begann er schon früh für einen mickrigen Lohn seine Gesangskünste zu Geld zu machen. Trotzdem betrachtete er seine mit 30 DM am Tag bezahlten Auftritte in einem persischen Lokal als Beginn seiner Biographie als Schlagersänger. Seine ersten Singles, die er 1981 aufnahm, stellen heute eher Raritäten in Nino de Angelos Wiki dar. Zuvor noch nur als „Nino“ bekannt, entschloss sich der Junge Mann 1982 den Zusatz „de Angelo“ anzuhängen. Die Wahl sollte sich als sinnvoll erweisen: Nino de Angelos ersten beiden Singles konnten einen gewissen Erfolg verbuchen.

1983 stellte das Jahr mit dem größten Erfolg in Nino de Angelos Biographie dar. Seine Discographie wuchs um ein Album und vor allem um seinen größten Hit, der jedem Schlagerfan ein Begriff sein sollte: Mit „Jenseits von Eden“ wurde Nino de Angelo, dessen Steckbrief den braunäugigen Apulier eigentlich als Domenico Gerhard Gorgoglione ausweist, zum Mega-Star und unangefochtenen Mädchenschwarm. Doch an diesen Triumph sollte Nino de Angelo in seiner Karriere nicht anknüpfen können. Seine Zusammenarbeit mit Dieter Bohlen war nur bedingt von Erfolg gekrönt, seine Teilnahmen am Grand-Prix scheiterten entweder bereits in der Vorausscheidung oder endeten mit Platzierungen auf den hinteren Plätzen. Wohl auch deshalb, vom klassischen Schlager enttäuscht, versuchte er immer wieder seinen musikalischen Horizont zu erweitern, mit den Genres zu spielen. In den 90ern trennte er sich erst von seinem Produzenten Dieter Bohlen, bald darauf kam zu seiner Wiki eine Kooperation mit der 90er Jahre Trash Band Mr. President hinzu. Auch versuchte er sich im Genre des Dancefloor, in dem er das Musikprojekt Cpt Galaxy produzierte und sogar mit einem Kindermusical bei dem er mit Peter Maffay mit „Tabaluga und Lilli“ durch Deutschland tourte.

Es folgte bald eine der schwersten Phasen im Leben des mittlerweile zweifachen Vaters: der glücklicherweise erfolgreiche Kampf gegen den Krebs, für den er sich zeitweise aus dem Musikbusiness zurückzog.
Spätestens 2000, eigentlich aber schon 1999 feierte er mithilfe des Duetts mit Claudia Jung „Hand in Hand“ bzw. seinem Album „Schwindelfrei“ ein würdiges Comeback. Fortan sollte er sich konstant und vielseitig auf dem deutschen Musikmarkt platzieren können. Den Genres Rock, Pop, Schlager und Soul verschrieben, fand er immer eine Nische, um sich präsent zu halten. Nino de Angelos Diskografie wuchs auf knapp 20 Alben an, er spielte in Fernsehserien mit, lieh Disneyfilmfiguren seine Stimme, sang die zugehörigen Lieder und war sich 2011 sogar nicht zu schade, dem modernen, jüngeren Publikum Tribut zu zollen, als er mit dem Rapper Eko Fresh seinen alten Hit „Jenseits von Eden“ für dessen gleichnamigen Track wiederverwertete. Bei derartiger Vielseitigkeit ist also kaum zu erwarten, dass Nino de Angelo so bald von der musikalischen Bildfläche verschwindet.

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