Milva

Milva

Milvas Biographie als Musikerin begann 1961. Da war Milva, die - wie ihr Steckbrief verrät - 1939 im italienischen Goro geboren wurde, gerade 22 Jahre alt. Zuvor hatte sie zwar bereits Wettbewerbe gewonnen und sogar eine Single aufgenommen – die Coverversion eines Piaf-Songs - doch 1961 wurde sie bei einem Musikfestival entdeckt und direkt nach ganz oben geführt. Bei diesem Festival, dem Sanremo Music Festival, hat sie bis 2007 15 Mal teilgenommen, ist aber nie höher als bis auf den zweiten Platz gekommen. Das Milva Wiki kennt ihre beiden Spitznamen: „Panther von Goro“ und „La Rossa“-die Rote. Wer sich ein Bild der Grand-Dame des italienischen Chansons ansieht, wird verstehen, wo der Name herkommt: Milva trägt eine gigantische feuerrote Mähne. In den Sechzigern etablierte sie sich auf den Bühnen ihres Heimatlandes. Ihre Discographie war zwar bereits existent, doch ihre größten Plattenerfolge sollten noch folgen. Bald schon, so das Wiki Milvas, fand sie ihre Berufung, nämlich ihre feste Überzeugung von der Richtigkeit des Sozialismus weiterzutragen. Auch hier ließe sich „La Rossa“ wunderbar metaphorisch anbringen, es soll trotzdem darauf verzichtet werden. So performte Milva auch immer wieder Arbeiter- und Partisanenlieder („Bella Ciao“). Des Weiteren war sie auch stets für die Musik von Berthold Brecht zu haben, mit dem sie den Glauben an eine bessere Gesellschaft teilte. So tourte sie Ende der Sechziger mit der Drei-Groschen-Oper durch Europa und baute sich so ein internationales Renommee auf.
In den Siebzigern war Milva überall zu finden: In Film und Fernsehen, im Theater, in Musicals oder der Oper und natürlich stets im Radio.

1978 bereicherte sie ihre Biographie, insbesondere aber die deutschen Fans, um auf Deutsch aufgenommene Schlager. „Zusammenleben“ schlug auch in Deutschland ein. Nebenbei sang sie auch noch auf anderen Sprachen, wurde in Frankreich, Großbritannien, Japan und vielen anderen Staaten gefeiert. Im Laufe ihrer Biographie komponierte sie, produzierte sie, sang, spielte und tanzte Tango. In Deutschland, Frankreich und Italien bekam sie staatliche Ehrenorden verliehen. Sie hat so ziemlich alle großen Konzerthäuser Europas beehrt, mit Ennio Morricone, Vangelis und für das Album „Was ich denke“ mit Mikis Theodorakis zusammengearbeitet. Die Liste ihrer Hits ist schier endlos und bis heute lässt es sich der Rotschopf nicht nehmen, Musik zu machen und diese live zur Schau zu tragen. 2010 hatte sie zwar angekündigt, gesundheitsbedingt von nun an auf Auftritte zu verzichten, doch schon zwei Jahre später konnte man sie im Musikantenstadl bewundern. Milva ist nicht kleinzukriegen, genau so wenig wie ihre Gewissheit, dass der Sozialismus den Menschen befreien kann. Dieser lässt allerdings noch auf sich warten.

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