Mark Medlock
Die Medien nannten es seine „letzte Chance“, was wohl Unsinn ist, weil kaum jemand jemals eine letzte Chance hat. Doch als Mark Medlock die Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ gewann, war zumindest deutlich, dass sich da jemand präsentierte, der das Leben nicht nur von der Sonnenseite betrachtet hatte. Hartz-IV, Diskriminierung und ein Leben am Rande des Niederschlags war es, worauf Mark Medlock zurückfallen hätte können, wenn er nicht den Sieg für sich verbucht hätte. Letztlich bleibt all das aber Hypothese, weil Mark Medlock gewonnen hat und mittlerweile als der erfolgreichste der vielen, vielen DSDS Gewinner gilt.
Ganz jung
Mark Medlock ist Sohn eines schwarzen Amerikaners und einer weißen Deutschen. Er wuchs in Offenbach auf und weiß kaum etwas Gutes davon zu berichten. Seine Hautfarbe und seine offen homosexuelle Orientierung haben nach eigener Aussage häufig dafür gesorgt, dass ihm Steine in den Weg gelegt wurden. Früh schon begann er zu singen, was von seinen Eltern unterstützt wurde. Bis zu seinem Durchbruch hielt er sich mit verschiedensten Jobs in einer Gärtnerei, als Küchenhelfer oder bei der Müllabfuhr über Wasser.
Dann kam Deutschland sucht den Superstar
2006 nahm er beim Casting zu DSDS teil, kam weiter und präsentierte bei den Mottoshows vor allem sein Talent, amerikanische Soulklassiker zu interpretieren. „(Sittin' On) The Dock of the Bay“ war der Song, der ihn das Casting bestreiten ließ und mit dem er, neben zwei weiteren Songs, im Finale auftrat, das er mit etwa 78% der Zuschauerstimmen für sich entscheiden konnte. „Now or Never“ war der Song, der ihm von Dieter Bohlen auf den Leib geschrieben worden war, den er im Finale vortrug und nach dem Sieg als Single veröffentlicht wurde.
Der Durchbruch
„Now or Never“ wurde 2007 zum Megahit, landete auf Platz eins der Charts, was auch dem Album „Mr. Lonely“ gelang, das bald darauf folgte. Noch im gleichen Jahr kam das zweite Album „Dreamcatcher“, das genauso wie das erste von Dieter Bohlen produziert worden war. Es folgte eine groß angelegte Tournee 2008, eine Biographie und zahlreiche Fernsehauftritte. Auch mit Dieter Bohlen absolvierte er einige Auftritte. Von 2007 bis 2011 brachte Mark Medlock jährlich ein Album heraus. Erst das 2011er mit dem Titel „My World“ schaffte es nicht in die Top fünf der deutschen Charts. 2014 folgte kurioserweise „Im Nebel“. Kurios deshalb, weil er erst 2013 das Ende seiner Gesangskarriere angekündigt hatte. Da wurde nichts draus und wir sind mehr als froh darüber.