Katja Ebstein
Geboren wurde Katja Ebstein, die ihrem Wiki nach mit bürgerlichem Namen Karin Ilse Witkiewicz heißt, im damals noch deutschen Schlesien, wenige Monate vor Ende des Zweiten Weltkriegs 1945. Ihre Eltern flohen später mit dem Neugeborenen nach Westberlin. Katja Ebsteins Steckbrief weist sie als studierte Archäologin aus, was sie nach dem Abitur in Westberlin studiert hatte. Den politischen Beigeschmack, den das Studium zu diesen Zeiten hatte, kostete die junge Frau genüsslich aus. Das Katja Ebstein Wiki verrät, dass sie in Studentenbars auftrat, sich politisch zu gesellschaftlichen Themen positionierte und Bekanntschaft mit den Größen der Szene machte, zum Beispiel Rudi Dutschke. Ihre musikalischen Anfänge ihrer Biographie waren also geprägt von Protestsongs und politischen Statements. Katja Ebstein wollte nie das Dummchen ohne Meinung sein, hatte immer etwas mitzuteilen. 1969 unterschrieb Katja Ebstein, die sich eigentlich erst ab diesem Zeitpunkt überhaupt so nennen ließ, ihren ersten Plattenvertrag. Wikiewicz, so meinten die Profis aus dem Business, war dann auf dem deutschen Markt doch nicht so massentauglich.
1970 schon trat sie das erste Mal für Deutschland beim Eurovision Song-Contest an. Bis heute gilt sie als die erfolgreichste Teilnehmerin aller Zeiten, obwohl sie nicht ein Mal gewonnen hat. Mit dem Song „Wunder gibt es immer wieder“ erreichte sie aber einen respektablen dritten Platz. Überhaupt definiert sich ihr Status als erfolgreichste Teilnehmerin aller Zeiten darüber, dass sie jedes Mal in die Top-3 gewählt wurde. Im folgenden Jahr trat sie mit einem dem Zeitgeist entsprechenden Song an, der den Umweltschutz propagierte. „Diese Welt“. 1980 sollte sie mit dem Song „Theater“ sogar den zweiten Platz erreichen, nachdem sie in den Jahren zuvor aber auch schon beim Vorentscheid scheiterte. Durch den Erfolg wurde Katja Ebsteins Biographie natürlich beflügelt: Sie wurde international bekannt, ihre Songs in zahlreichen Sprachen aufgenommen. In den Achtzigern suchte Katja Ebstein neue Herausforderungen, ihre Diskographie wuchs aber trotz ihrer Mitarbeit an zahlreichen Theaterproduktionen steil an: Allein bis Ende des Jahrtausends kommt sie auf gut 30 Alben.
Begleitet wurde ihre Kunst von politischem Aktivismus. Ebstein wollte die Welt nicht nehmen, wie sie war. Der Außerparlamentarischen Opposition war Ebstein ein wichtiges und hübsches Aushängeschild, worauf man sie aber nicht reduzieren kann und worauf sie sich auch nicht reduzieren lässt. Auch hat sie mehrere Bücher veröffentlicht, die sich mit ihrer Vision von einer besseren Gesellschaft beschäftigen, teilweise aber auch kunsthistorischer Art sind. 2011 arbeitete sie mit dem Rapper JokA zusammen, wärmte hierfür ihren Hit „Wunder Gibt es immer wieder“ auf und machte ihn so einer jüngeren Generation schmackhaft. Gleichzeitig engagiert sie sich in der Entwicklungshilfe und scheint weiterhin nicht müde, für eine bessere Welt einzustehen. Fast nur zusätzlich bereichert die gläubige Christin diese dabei mit ihrer Musik.