Hubert Von Goisern
Nicht viele schaffen den Spagat zwischen Aussteiger und beruflichem Erfolg. Tatsächlich schließen sich diese beiden Kategorien in den allermeisten Fällen aus. Bei Hubert von Goisern ist das anders. Seine Liebe zu fremden Kulturen, seine Reiselust, sein offenes Ohr und Herz für die Belange anderer Ethnien und Kulturen macht seinen beruflichen Erfolg erst möglich. So lässt er die verschiedensten Einflüsse in seine Musik hineinfließen und kreiert dadurch mit nahezu jedem Lied, mindestens aber jedem Album gewissermaßen ein neues Musikgenre. Seine große musikalische Bandbreite wird fast schon trivial unter „Neue Volksmusik“ oder „Alprock“ eingeordnet.
Die jungen Jahre
Hubert von Goisern wurde 1952 als Hubert Achleitner in Goisern, Oberösterreich geboren – aufmerksame Leser haben nun bereits eine Vermutung, woher sein Künstlername stammt. Am Anfang war die Blaskapelle, da den Leitern aber seine Haare zu lang waren, tauschte er die Trompete gegen die Gitarre ein, deren Spiel er sich selbst beibrachte. Bis auf ein paar Ausnahmen zieht sich dieser autodidaktische Entdeckungsdrang durch Hubert von Goiserns Biographie: Vieles von dem, was er beherrscht, hat er sich selbst beigebracht.
Die Zwanziger des Hubert von Goisern
Mit 20 zog es Hubert von Goisern in die weite Welt: Erst nach Südafrika, wo er als Chemielaborant arbeitete, anschließend in seine Heimat, von wo aus er mit seiner kanadischen Frau in deren Heimat reiste. Dort verdiente er erstmals sein Geld als Musiker. Von der Frau geschieden zog es ihn wieder in die Ferne – genauer gesagt auf die Philippinen, wo er erneut seinem Entdeckerdrang frönte und neue Instrumente erlernte – Je exotischer, desto besser. Hier beschloss er, die vielen kulturellen Inputs, die er durch seine Auslandsaufenthalte erhielt, in seine Musik einfließen zu lassen und somit seinen eigenen Stil zu prägen.
Die Karriere bis zum Solo
1986, wieder in Österreich angekommen, gründete er mit einem Bekannten die Band „Die Alpinkatzen“. Es ging auf und ab, der Erfolg ließ auf sich warten, doch die Liebe an der Musik ließ dem Projekt genug Luft zum Atmen, damit es nicht ersticken musste. 1988 folgte das Album „Alpine Lawine“ und 1991 die erste Tournee. Die Besetzung der Band war nie in Stein gemeißelt, änderte sich immer mal wieder und irgendwann kam der Erfolg: 1992 mit dem Album „Aufgeigen stått niederschiassen“ und der Single „Koa Hiatamadl“. Die Alpinkatzen, und damit Hubert von Goisern, waren plötzlich bekannt.
Und dann solo
Ende der 90er hatte Hubert von Goisern schon so einige Erfolge verbucht. Fernsehauftritte, Filmmusikkompositionen, schauspielerisches Erscheinen, ein Treffen mit dem Dalai Lama und und und. Ab 2000 ging es mit dem neuen Album „Fön“ und der zugehörigen Tour so richtig los. Im Jahr darauf folgten zweite weitere Alben, „Eswaramoi“ und „Trad“. Seitdem erscheint fast jährlich ein neues Album, plus Liveauftritte. Heute gehört Hubert von Goisern zu den Superstars des Alpenrock und seine Musik trägt die Botschaft des Kosmopolitismus, der Völkerverständigung und Toleranz weit über den deutschsprachigen Raum hinaus.