Helga Hahnemann
Die Biographie von Helga Hahnemann endete viel zu früh. Und auch nur kurz nachdem ihre Karriere den Geist aufgegeben hatte. Das Helga Hahnemann Wiki kennt ihr Geburtsdatum als den 8. September 1937. Aufgewachsen in Berlin, sollte sie ihrer Heimatstadt nie lange den Rücken kehren. Früh schon war Helga Hahnemann klar, dass ihre Zukunft auf der Bühne stattzufinden hatte. Fröhlich war sie immer gewesen, doch ihre dreiste, freche Art, die sie als die Manifestation der sprichwörtlichen Berliner Schnauze erscheinen lassen sollte, erarbeitete sie sich von 1956 an erst an der Schauspielschule in Berlin-Niederschöneweide und später im Ensemble des Leipziger Kabaretts „Pfeffermühle“. 1962 setze sie ihre Biographie in Berlin fort. Mittlerweile war die Mauer gebaut worden, die zukünftige Karriere also nur noch auf einem Teil der deutschen Bühnen möglich. Doch mit Kritik hielt sich Helga Hahnemann zurück. Selbstachtung zu wahren war ihr zwar ein Anliegen, doch ihre Stasi-Akte liefert weder Hinweise auf übermäßige Kooperation mit dem Unrechtsregime der DDR noch mit allzu großem Interesse der Behörde, das auf eine grundlegend staatsablehnende Haltung schließen lassen könnte. Auf Berliner Bühnen brachte sie nun also ihr neues Programm an den Mann. Und dieser liebte es. Bald kamen Fernsehauftritte hinzu, 1977 sogar ihre eigene Fernsehsendung „Helgas Fittparade“. Helga Hahnemanns Wiki weiß, dass es in dieser Zeit, Ende der Siebziger war, als Helga Hahnemanns Karriere ihren Zenit erlebte.
Der Helga Hahnemann Steckbrief verrät, dass die füllige Dame, die fast bis zum Schluss mit aufwendigen Ballettshows zu glänzen wusste, bald schon den Spitznamen „Henne“ verliehen bekam. So war auch der Publikums- und Medienpreis „Die Goldene Henne“ nicht nur ihr gewidmet, sondern praktisch auch nach ihr benannt. Helga Hahnemann war also der Comedy-Star der DDR. Es gab niemand größeren. So ist es auch nicht verwunderlich, dass ihr Gesicht und ihre Stimme omnipräsent schienen. Sie spielte in zahlreichen Filmen mit, synchronisierte Serien und sang Schlager. Helga Hahnemanns Discographie besteht aus schönen, lustigen und nachdenklichen Liedern. Einige der großen sind zum Beispiel „Wo ist mein Jeld bloß geblieben“, „Jetzt kommt dein Süßer“, „U-Bahn-Beat“, „100 mal Berlin“ oder „Clärchens Ballhaus“. In Berlin, nahe des Friedrichstadt-Palasts, einem der ehrwürdigsten Veranstaltungsräume der deutschen „demokratischen“ „Republik“, ist auch eine Straße nach Helga Hahnemann benannt. All diese Ehrungen verschleiern allerdings die Tatsache, dass Helga Hahnemanns Karriere gegen Ende der DDR ein jähes Ende fand. Bevor die begnadete Unterhalterin 1991 an Lungenkrebs starb, hatte sie bereits einige Jahre kaum noch Auftritte absolviert, war ihre Anerkennung durch die allgemeine Ablehnung gegen die DDR aus dem kollektiven Gedächtnis gespült worden. Erst Jahrzehnte später sollten ihre treuen Anhänger durchsetzen, dass Helga Hahnemanns wieder gedacht und ihr die Anerkennung zuteil wird, die sie verdient.