Die Prinzen
Schon in der DDR gegründet, erlebten die Prinzen ihre Hochphase kurz nach dem Zusammenbruch ihres Heimatlandes. Anfang/Mitte der Neunziger waren sie Megastars, beherrschten jeden Schulhof und ganz Deutschland hatte regelmäßig einen Ohrwurm des neuesten Hits der Prinzen. Noch heute beweisen die Jungs immer wieder, dass sie nichts von dem Biss verloren haben, der sie einmal berühmt gemacht hat. Witzige, ironische – ab und zu aber auch sozialkritische und nachdenklichere Texte, weisen sie als kluge Köpfe aus. Ihre A Cappella Werke zeigen ihr Können als Sänger und die Tatsache, dass sie sich Mühe geben, ihre Alben stets anders klingen zu lassen, beweist ihren Mut zur Innovation und die Lust am Lernen.
Anfänge
Viele der Bandmitglieder sangen schon in jungen Jahren im gleichen Chor, einige von ihnen gründeten im Jahr 1982 die Band Phönix. Diese wurde 1985 in Rockpol und schließlich 1987, auch mit neuen Gesichtern, Die Herzbuben umbenannt. Die Songs der Herzbuben wurden nicht erfolgreich, doch entwickelten sie in dieser Zeit ihren Stil, der sie später einmal groß machen sollte. Sie sangen vor allem A Cappella Stücke. Ende der 80er, als es hätte richtig losgehen können, weil die Auftritte langsam begonnen hatten, Früchte zu tragen und die Popularität der Herzbuben täglich anstieg, war es vorerst auch wieder vorbei. Der eine musste zum Militär, der andere floh aus der DDR, es wollte einfach nicht klappen.
Comeback
1990 dann gruppierten sich die Jungs neu. Inzwischen unterstützt von Annette Humpe, die sich ein wenig um die Belange der Band kümmerte, kamen bald professionelle Studioaufnahmen, plus eine Umbenennung. Die Wildecker Herzbuben waren gerade super en vogue und man wollte einer Verwechslung vorbeugen. „Die Prinzen“ war der Bandname der Wahl. Unmittelbar vor dem Album, mit dem die Prinzen groß werden sollten, stieß noch ein letztes Mitglied zur Band hinzu, ohne das die Band heute nicht denkbar wäre: Tobias Künzel. Nun bestand die Band aus Sebastian Krumbiegel, Wolfgang Lenk, Jens Sembdner und Henri Schmidt. In den nächsten Jahren kamen noch Mathias Dietrich und Alexander Zieme hinzu.
Durchbruch
Die Single „Gabi und Klaus“ brachte endlich den Erfolg, den die Prinzen verdient hatten und auf den sie, der verworrenen Bandgeschichte zum Trotz, stets zugesteuert hatten. Das Album „Das Leben ist grausam“ folgte, anschließend gingen die Prinzen mit Udo Lindenberg auf Tour. In den folgenden Jahren kamen all die Hits heraus, die wir noch heute mitsummen können. „Alles nur Geklaut“, „Küssen verboten“, „Du musst ein Schwein sein“ und und und. Die Prinzen waren die angesagteste Band des deutschen Mainstreams geworden.
Seitdem
Die Prinzen geben sich offenkundig stets Mühe, neue Musik zu machen. So findet sich mit „Festplatte“ ein Weihnachtsalbum in ihrer Discographie, rockigere Sachen, die mit dem „Schwein sein“ Album ihren Anfang genommen hatten und mittlerweile auch elektronisch angehauchte Werke wie das Album „Monarchie in Germany“. 2011 gaben die Prinzen eine grandiose Tour durch die Kirchen der Republik und feierten damit ihr 20 jähriges Jubiläum aber auch den 33. Deutschen Evangelischen Kirchentag. Man sieht: Immer noch sind sie so vital wie damals und lassen uns nicht im Stich.