Elektroinstallateur, Chemigraf, Jurastudent, Versicherungskaufmann – was passt zu wem?
Schlagerstar und Partykönig von Mallorca Jürgen Drews strebte einst einen recht soliden Beruf an. Nach dem Abitur schrieb sich Drews in Kiel für ein Medizinstudium ein, um in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Die Fachgebiete Schönheitschirurgie, Unfallchirurgie und HNO interessierten ihn besonders. Doch bereits das Grundstudium fiel ihm sehr schwer. Es mangelte ihm am Verständnis der Chemie und Physik. So schob er das Lernen und die Prüfungen immer wieder vor sich her und brach das Studium dann nach 2 Jahren ab. Zu dieser Zeit war er aber bereits mit den „Les Humphries Singers“ unterwegs und die ersten Erfolge zeigten sich.
Wolfgang Schwalm ist von Beruf Elektroinstallateur, Wilfried Gliems Beruf ist Versicherungskaufmann. Zusammen sind sie als die Wildecker Herzbuben bekannt. Anfänglich sangen die beiden in der Begleitband des Sängers G. G. Anderson, dessen Manager Wilfried Gliem auch später wurde. Anderson hingegen war als Produzent des Duos tätig und verschaffte ihnen den Erfolgstitel „Herzilein“.
Auch Olaf Henning arbeitete bereits als Schüler am Grundstein seiner Karriere. Er nahm Klavierunterricht und gründete seine eigene Band. Bis aber die Zeit als erfolgreicher Schlagerstar reif war, absolvierte er eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann und arbeitet 11 Jahre in diesem Beruf.
Der ehemalige Flippers Sänger Olaf Malolepski ist inzwischen auch erfolgreich als Solokünstler unterwegs. Der gebürtige Magdeburger zog 1958 mit seiner Mutter nach Pforzheim und absolvierte erfolgreich eine Ausbildung zum Werkzeugmacher. Schon während der Ausbildung hatte er die ersten Auftritte mit seiner Band und landete 1969 mit den Flippers den Durchbruch mit „Weine nicht, kleine Eva“. Zwischen 1972 und 1985 konnten die Flippers keine großen Hits landen und so kam es, dass Olaf Malolepski zu dieser Zeit als Musiklehrer und Tennistrainer beim TC Wolfsberg Pforzheim arbeitete. Mitte der 80er ging es dann mit einem neuen Produzenten wieder bergauf und bis zur Auflösung in 2011 hatte Malolepski mit den Flippers wieder zahlreiche Erfolge.
Hartmut Engler bewies sein Talent mit Worten umzugehen immer wieder durch seine Musik mit PUR, deren Songs er schrieb. Er verpackte seine Erfahrungen und große Gefühle in eingängige Texte. Daher ist es nicht sehr abwegig, dass er vor seinem Beruf als Musiker an der Universität Stuttgart für Anglistik und Germanistik eingeschrieben war. Sein Ziel war es Gymnasiallehrer zu werden, doch kurz vor dem Examen brach er das Studium ab, um mit dem ersten Plattenvertrag durchzustarten.
Andreas Gabalier gehört zu der jungen Generation und hat daher noch nicht so viele Jahre Berufserfahrung auf dem Buckel wie manch anderer Schlagerstar. Das Spielen der Instrumente hat er sich weitgehend selber beigebracht. Mit dem plötzlichen großen Erfolg rechnete er damals noch nicht und begann zunächst ein Studium der Rechtswissenschaften in Graz. „Weil ich auf Ehrlichkeit und Gerechtigkeit nahezu programmiert bin“, begründet er die Wahl des Studienfaches in seiner Biographie. Beendet hat er das Studium aber zugunsten der Musikkarriere bisher nicht.
Freddy Quinn durchlebte einige Etappen in seinem Leben bevor er seinen ersten Plattenvertrag unterzeichnete. Er besuchte zunächst die Grundschule in den USA, kehrt zurück zu seiner Mutter nach Wien, wo er einen Großteil seiner Schulzeit verbrachte. Zwischendurch lebte er auch eine Zeit in Antwerpen. Als Minderjähriger trampte er dann per Anhalter durch Nordafrika und Südeuropa, gefolgt von einem Wanderleben bei unterschiedlichen Zirkussen. Dort verdiente er zunächst sein Geld als Saxophonspieler und wurde später zum Seilläufer und Akrobaten ausgebildet. In Rom wiederum spielte er für amerikanische Truppen am Klavier. In Algerien unterhielt er die Fremdenlegionäre mit seinem Gitarrenspiel in verschiedenen Bars. So kam er auch zu einer Testphase in der Legion, brach das jedoch bald wieder ab. Später führte ihn sein Weg nach Hamburg, wo er dann in der „Washington Bar“ auf St. Pauli entdeckt wurde.
Nachdem Peter Maffay nach zweimaliger Nichtversetzung das Gymnasium verlassen musste, begann er eine Lehre als Chemigraf. Die Aufgaben eines Chemigrafen waren Farbauszüge oder Filme, die von einem Reproduktionsfotografen geliefert wurden, auf präparierte Zink,- Magnesium- oder Kupferplatten zu übertragen. Der Beruf des Chemigrafs existiert heutzutage nicht mehr und wurde in den Mediengestalter für Digital- und Printmedien eingebunden.