Sonja Weissensteiner gibt Einblicke ins Schlagerleben

Sonja Weissensteiner: Ihre Kolumne bei SchlagerPlanet

Star-Kolumne

Sonja Weissensteiner begrüßt seit 2006 auf GoldstarTV namhafte Künstler aus der Schlagerbranche, arbeitet als Moderatorin für das Bayerische Fernsehen und stand jahrelang selbst als Schlagersängerin auf der Bühne. Uns erlaubt sie Einblicke!

Sonja Weissensteiner
Sie gibt SchlagerPlanet-Lesern exkusive Einblicke in die Branche: Sonja Weissensteiner

Den SchlagerPlanet-Lesern gewährt Sonja Weissensteiner alle zwei Wochen persönliche und interessante Einblicke in die Schlagerwelt. Sie erzählt von ihren Begegnungen und ihren Erfahrungen, diesmal: Marc Pircher.

„Hallo ihr Lieben,

in der letzten Woche war ich im Zillertal unterwegs, um die zweite Folge meiner Sendereihe „Musik in den Bergen zu drehen“, die am 11. Oktober 2013 um 20:15 Uhr im Bayerischen Fernsehen an den Start gehen wird.

Ich kenne kein Tal in dem so viel Musik zu Hause ist wie im größten Seitental des Inns, und war begeistert von der Bandbreite die sich uns da bot. Auf einen Kollegen habe ich mich besonders gefreut, weil wir uns schon sehr lange kennen und eine ganze Weile nicht mehr gesehen haben. Wenn es jemanden gibt, der ganz offensichtlich für seinen Beruf lebt und vielleicht härter als alle anderen an seinem Erfolg arbeitet, dann ist das Marc Pircher.

In der Kinodokumentation ‚Schlagerstar‘ ließ er nun erstmals hinter die Kulissen seines Erfolges schauen. Ein ganzes Jahr lang begleitete ihn ein Kamerateam und war dabei fast ständig an seiner Seite. Die Dokumentation beleuchtet den Musiker und überhaupt das Geschäft um die immer wieder kritisierte Schlagerszene mit ihren als oberflächlich geltenden Liedern und zeigt dabei auch, dass das Geschäft kein Zuckerschlecken ist. Es gibt nicht nur Licht und Party, sondern auch Schattenseiten, die man als Außenstehender kaum mitbekommt.

Dabei haben die Filmemacher das Privatleben des Künstlers fast komplett rausgehalten. Man wollte den Beruf des Schlager- bzw. Volksmusiksängers mit seinen Höhen und seinen Tiefen in den Vordergrund stellen.

‚Für mich war es ein Sprung ins kalte Wasser, weil ich nicht wusste, was am Ende dabei rauskommt und ob ein objektiver Blick erhalten bleibt’, verriet mir Marc Pircher in unserem Gespräch. ‚Die Produzenten hatten dann aber am Schluss diesen objektiven Blick, es ist ihnen gelungen, die Vorurteile, die sie gegen die Volksmusikbranche hatten, auszublenden. Das gab mir die Möglichkeit, zu zeigen, dass in der volkstümlichen Musik nicht nur lauter Trottel sind, sondern, dass dort wirklich hart gearbeitet wird. Wer erfolgreich sein will, hat einen Full-Time-Job.’

Und dass das tatsächlich so ist, davon kann man sich in dem Film überzeugen. Egal ob beim Musikantenstadl, hinter oder auf der Bühne, bei den Fans oder im Tonstudio, immer muss er 100 % geben, der vor Kraft strotzende Zillertaler sein, sonst sind weder er noch seine Fans zufrieden.

Es ist ein hartes Geschäft, das Schlager- bzw. Volksmusikbusiness, das weiß auch Marc Pircher, der schon seit 20 Jahren im Geschäft ist und fast sein komplettes Management selbst macht. An einer Stelle im Film vergleicht er die Branche sogar mit der Mafia und der Prostitution, ganz so ernst hätte er das dann doch nicht gemeint, verriet er mir als wir uns trafen.

‚Es hängt viel von den Leuten ab, mit denen man arbeitet. Es gibt Leute, mit denen man kann, und dann gibt es Leute, mit denen geht es nicht. Bei dieser Aussage hatte ich mich mal wieder über jemanden geärgert, mit dem ich nicht kann‘, sagte Pircher.

Angst, dass ihm der Film hätte Schaden können, hatte Marc Pircher nicht, dazu ist er vielleicht zu selbstbewusst, oder es liegt daran, dass er jemand ist, den ich als eine Person kennengelernt habe, die sich nicht verstellt. Er lebt und liebt seinen Beruf, das spürt man, wenn man ihn auf der Bühne sieht, er ist authentisch und macht kein Geheimnis daraus, dass er Geld verdienen will, mit einer Arbeit die ihm Spaß macht, die aber auch ihren Preis kostet.

Er hätte aber auch gelernt sich Auszeiten zu nehmen, Zeit mit seiner Familie zu verbringen und das Gefühl irgendetwas zu verpassen, sei nicht mehr so stark wie noch vor ein paar Jahren, versicherte mir Marc Pircher. Eins kann ich sagen, wer sich die Dokumentation ‚Schlagerstar‘, die ja zumindest in Bayern in die Kinos kommen soll, anschaut, lernt ihn auch wirklich kennen, den Marc Pircher, denn wenn man ihm eins nicht vorwerfen darf, dann dass er sich verstellt. Er ist nämlich keiner von denen, die des Erfolges wegen den Fans etwas vorgaukelt, er ist wirklich echt, in allem was er tut.

Bis zum nächsten Mal,

Eure Sonja“

Sonja Weissensteiners Gedanken über den umstrittenen Michael Wendler gibt es hier!

Jennifer Victoria Withelm
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