Wer kennt Måns Zelmerlöw?
Manchmal werden Stars über Nacht geboren – mit einem Anruf oder per SMS. Am Samstag wird wieder der beste Sänger Europas gesucht. Doch wie wertvoll ist ein „ESC“-Sieg tatsächlich? Alles nur Quotenfishing oder doch großes Karriere-Sprungbrett?
Oft dauert die Entscheidung zwischen Sieg und Niederlage nur einen Wimpernschlag. In der Musikwelt werden diese Urteile oft öffentlich und in Sekundenschnelle gefällt: Der Künstler mit dem größten Sympathie-Gehalt gewinnt. Ist das fair? Da bleibt doch das Talent auf der Strecke. Sobald es um den großen Ruhm geht scheint wirkliches Können zur Nebensache zu werden. Der kommende Samstag ist so ein Tag, an dem es wieder ums Gewinnen geht: Denn am 14. Mai 2016 wird das Final des „Eurovision Song Contests“ („ESC“) in Schweden ausgetragen.
Der E„ESC“-Vorjahressieger heißt Måns Zelmerlöw. Auf der Straße würde ihn wohl kaum jemand erkennen und an seinen Namen erinnern sich die Wenigsten. Ob der „ESC“ für Måns Zelmerlöw ein Karriere-Sprungbrett war, ist fraglich. Wozu gibt es das Europa-Event dann und welcher Sinn steckt eigentlich hinter dem „ESC“-Konzept?
Der „ESC“ erreicht die USA: Erfahrt hier alles zum neuen Übersee-Format.
Mittlerweile singen viele der Teilnehmer Popsongs auf Englisch – weil die Sprache einfach jeder versteht. Das Kennenlernen anderer Landessprachen und fremder Kulturen bleibt somit auf der Strecke. Und zwischen den Licht- und Soundeffekte rückt die Hauptperson – nämlich der Teilnehmer und seine Stimme – leicht in den Hintergrund.
Was ist wirklich wichtig?
Ist der „ESC“ also reines Quotenfishing und Geldmacherei? Ja und nein. Denn das Land, das diese internationale Musikveranstaltung ausrichten darf, lockt zahlreiche Fans aus aller Welt an und die lokalen Tourismus-Kassen klingeln. Der große Kommerz um den „ESC“ bringt Aufsehen und es dreht sich viel um gute Marketingstrategien und Eigenwerbung. Andererseits kommen die Menschen zusammen: Sie treffen sich einen Abend lang, unterhalten sich und begeistern sich gemeinsam für ein Event.
Das ist die Jury des „ESC“ 2016.
Aber was springt für den Sieger heraus? Eine Trophäe, Bekanntheit und die Einnahmen aus dem anschließenden Verkauf der CDs. Ob der Gewinner seinen Sieg beim „ESC“ aber tatsächlich als großes Karriere-Sprungbrett nutzen kann oder als Eintagsfliege in der schnelllebigen Medienwelt verstummt, hängt größtenteils vom Auftritt, der Ausstrahlung, dem Song und der aktuellen Marktsituation ab. Und ein bisschen Glück gehört auch dazu.
Wie viel Charakter-Gehalt hat der „ESC“ heutzutage wirklich noch? Ein paar Stichworte genügen, um der Frage gerecht zu werden: 1982. Nicole. Bühne. Gitarre. Wer war gleich nochmal Måns Zelmerlöw?