Der Tod von Karl Moik im März 2015 bedeutete den Verlust eines liebenden Vaters und Ehemanns, eines Ausnahme-Entertainers und eines Stars, der das Fernsehen schunkeln ließ. Heute, an Karl Moiks Geburtstag, wollen wir aber nicht daran denken, was uns genommen wurde, sondern würdigen, was der Österreicher uns gegeben hat.
Werkzeugmacher und Vertreter
Wer war dieser Mann, der das Schunkelgen in sich trug wie kaum ein Zweiter? Karl Moik kam am 19. Juni 1938 in Linz zur Welt. Nach der Schule absolvierte er eine Ausbildung zum Werkzeugmacher. Sein Unterhaltungstalent blitzte jedoch immer wieder bereits in diesen jungen Jahren auf. Schon bald genügte es ihm nicht mehr als Werzeugmacher oder Vertreter für Fernsehantennen sein Geld zu verdienen. Er selbst wollte ins Fernsehen, oder vorerst zumindest in die Medienbranche.
In den 70ern sollte es soweit sein: Der Österreicher zog in die volkstümliche Fernsehlandschaft ein. Im ORF präsentierte er die „Volkstümliche Hitparade“. Die Beliebtheit im Nachbarland rief auch die deutsche Medienlandschaft auf den Plan: 1981 startete der „Musikantenstadl“ in Österreich, 1983 folgte die erste Übertragung in Deutschland. Ein neues Showkonzept war geboren.
Vater und Vollblutentertainer
Karl Moik gilt als der Gründervater des „Musikantenstadls“: Fast 150 Mal stand er für die Sendung vor der Kamera der Öffentlich-Rechtlichen. Doch das Showkonzept ging über die Grenzen des deutschsprachigen Raums hinaus: Nach einer Auslandspremiere in Jugoslawien 1985 folgte eine Ausgabe aus der Sowjetunion. Im Laufe seiner Geschichte schaffte der „Stadl“ es sogar nach Amerika, Australien und Südafrika.
Bis zur Silvesterausgabe im Jahr 2005 moderierte der Entertainer seine Schunkel-Show – danach war Schluss. Karl Moik wurde sein geliebtes Format entrissen: Und auch sein letzter „Silvesterstadl“ am 31. Dezember 2005, stand unter keinem guten Stern. Die ganze Ausgabe über kämpfte er mit Konzentrationsproblemen – nach der Show dann der Zusammenbruch. Es war nicht das Ende seiner TV-Karriere, aber die Fortsetzung von wachsenden gesundheitlichen Problemen.
Idol und Entdecker
Damals war noch nicht klar, dass Andy Borg in diese großen Fußstapfen treten sollte. Für den Wiener war Karl Moik das große Vorbild: „Er war ein liebevoller Ehemann und Vater, ein Vorbild. Karl hat für seine Familie und für sein Publikum gelebt. Ach ja – und ein bisserl für seine Satellitenanlage. das war sein geliebtes Hobby.“ Pure Dankbarkeit: „Er hat uns mit seinen Sendungen eine Heimat gegeben. Er hat einigen Kolleginnen und Kollegen zu einer großartigen Karriere verholfen.“
Einer darunter ist Stefan Mross: Auf einer Hochzeitsfeier wurde Karl Moik 1988 auf den baldigen Jungstar aufmerksam. Ein Jahr später durfte er in einer volkstümlichen Nachwuchssendung und dem „Musikantenstadl“ auftreten – der Beginn einer Ausnahmekarriere. Heute moderiert Stefan Mross „Immer wieder sonntags“, eine Sendung, die die Fahne der Volksmusik hochhält. Während die Branche einen weiteren herben Verlust erleiden musste…
Heute ist das Ende des „Musikantenstadls“ besiegelt, die Neuauflage als „Stadlshow“ gilt als gescheitert. Den Tod seines Kindes musste Gründervater Karl Moik nicht mehr erleben: Am 26. März 2015 starb der Volksmusikstar in einem Krankenhaus in Salzburg.