Die Fans von Vanessa Mai fieberten diesem Tag schon lang entgegen: Seit Mitternacht ist Vanessa Mais neue Single „Beste Version“ auf allen Streaming-Plattformen zu hören. Am Nachmittag 16 Uhr folgte das Video. Schon im Vorfeld hat die Sängerin ihren neuen Song im Netz geschickt angeteasert und die wirklich sehr zeitgemäße und schöne Botschaft der Single klar gestellt: Du bist gut so wie du bist. Aber eine Frage bleibt: Schlager ja oder nein?
Vanessa Mai: Weg vom Schlager?!
Schon bei ihrem letzten Album versuchte Vanessa Mai ein Stück weit sich selbst neu zu erfinden. Das Rap-Duett mit Olexesh soll hier mal als bestes Beispiel genannt werden. Doch die CD hieß immer noch „Schlager“. Vielleicht gerade um zu zeigen, was alles in das Genre fallen kann?! Nun macht das Gerücht die Runde, dass Vanessa Mai weg vom Schlager möchte – raus aus der Schublade. Das passt zu der Lebenseinstellung, die die Sängerin schon seit mehr als einem Jahr verbreitet, vor allem auf ihrem Instagram-Account. Der neue Song fasst diese Botschaft nun textlich zusammen.
„Manchmal wärst du gern jemand anderes als du selbst, aber hey dann würde was fehlen in dieser Welt“, singt Vanessa Mai in der ersten Strophe und wird im Refrain noch deutlicher: „Ist Ok wie du lachst, wie du lebst, wie du liebst – du bist: Die beste Version, die es von dir gibt“.
Vanessa Mai trifft auf Max Giesinger
Gut – schöne Botschaft und prinzipiell auch sehr Schlager-Konform. Allerdings: Musikalisch klingt Vanessa Mai nun doch sehr anders als in ihrer Anfangszeit. Der Trend geht stark in Richtung Radio-Pop a la Max Giesinger, der vom Satiriker Jan Böhmermann einst als „Menschen Leben Tanzen Welt“ parodiert wurde.
Ihr Ziel aus der Schlagerschublade heraus zu kommen hat Vanessa Mai schon ein Stück weit erreicht: Am Freitag zierte sie das Cover der Spotify „Deutsch-Pop“-Playlist. Passt musikalisch auf jeden Fall. Dazu muss man aber auch sagen: Schlager und Pop bewegen sich in den letzten Jahren ohnehin aufeinander zu - von beiden Seiten.
Image- statt Genre-Wechsel
Was man sich allerdings bei Vanessa Mai manchmal fragt: Warum macht sie selbst mit der Benennung ihres letzten Albums die Diskussion um ein Genre auf, um dann die Botschaft zu verbreiten du bist gut wie du bist egal was du tust. Wirklich egal zu sein, scheint es ihr selbst ja nicht in welcher Spotify-Playlist sie nun landet.
Im Fall von Vanessa Mai ist es wohl mehr ein Imagewechsel, den sie sehr konsequent versucht umzusetzen, als ein echter Genrewechsel. Dabei eifert sie oftmals ihrem Vorbild Taylor Swift nach - auch dazu muss man sagen: Warum nicht. Das Lied und die Botschaft dahinter wird aber sicher vielen Fans Freude bereiten und das ist am Ende immer das Wichtigste.