Kerstin Ott: Sie war jahrelang spielsüchtig
Kerstin Ott (40) ist aus der deutschen Schlagerwelt nicht mehr wegzudenken. Vor sechs erlangte sie den Durchbruch mit dem Hit "Die immer lacht". Danach ging es für die gebürtige Berlinerin steil bergauf. Ausverkaufte Konzert, Musikpreise und Auftritte in großen Schlagershows: Keine Frage, Kerstin Ott gehört heutzutage zu den erfolgreichsten deutschen Schlagersängerinnen.
Früher jedoch sah ihr Leben nicht immer so glamourös aus. In einem Interview offenbart die 40-Jährige nun die Schattenseiten ihrer Vergangenheit. Denn die Schlagersängerin litt jahrelang unter Spielsucht und verlor dadurch sogar ihre Wohnung.
Kerstin Ott: "Ein schleichender Prozess"
In einem Interview mit "Das neue Blatt" schildert Kerstin Ott von den Anfängen ihrer Spielsucht: "Ich habe mit 18 leider das Spielen für mich entdeckt." Zu dieser Zeit wurden die Besuche in Spielhallen immer häufiger und auch der Einsatz wurde immer höher. Es wurde sogar so schlimm, dass Kerstin manchmal sogar ihren ganzen Monatslohn verspielte - und schließlich sogar obdachlos wurde.
"Dass ich ein Problem habe, merkte ich ungefähr nach einem halben bis dreiviertel Jahr. Das war wirklich ein schleichender Prozess" erzählt die 40-Jährige und erklärt: "Am Anfang hat es Spaß gemacht, aber nach etwa 20 Mal in der Spielhalle wollte ich plötzlich immer wieder dorthin."
Wegen ihrer Spielsucht habe sie "private Kontakte schleifen lassen und auch nicht mehr viel Lust gehabt, andere Dinge zu unternehmen". Das war der Punkt, an dem die Sängerin wusste, "dass es ernst ist". "Das war eine ziemlich schwierige Zeit", so Kerstin.
Kerstin Ott: So überwand sie ihre Spielsucht
"Ich habe sieben Jahre gebraucht, um da herauszukommen", erklärt die Schlagersängerin. Zwar hatte Kerstin recht früh realisiert, dass sie ein Problem hat. Dennoch konnte sie offenbar nicht so einfach damit aufhören: "Es hat eine ziemlich lange Zeit gedauert, bis bei mir der Schalter umgelegt wurde."
Mit 25 Jahren schaffte es die Musikerin schließlich von der Sucht loszukommen: "Ich habe mir irgendwann Hausverbot in den Spielhallen gegeben, weil ich einfach nicht mehr weiterwusste. Ich habe den Glauben an mich selbst nie verloren!", betont die 40-Jährige.
Kerstin hat sich aus eigener Kraft heraus von der Sucht befreien können und will mit ihrer ehrlichen Beichte vor allem anderen Betroffenen Mut machen. Denn ihr zufolge funktioniert das nicht von heute auf morgen. Und so rät die Sängerin abschließend: "Gebt euch ein bisschen Zeit. Seid manchmal streng zu euch, aber haut nicht dauernd mit dem Knüppel obendrauf. Das ist das Schlimmste, was man machen kann."