Und wenn ein Lied seine Lippen verlässt, dann lauscht im kommenden Jahr ganz Europa. Soulstimme Xavier Naidoo wird 2016 für Deutschland beim „Eurovision Song Contest“ in Stockholm antreten. Das hat nun die ARD offenbar entschieden. Die Zuschauer stimmen in diesem Jahr damit erstmals nicht mehr über den Kandidaten für den „ESC“ ab, sondern dürfen lediglich den Song bestimmen. Im Februar soll in einer ARD-Sendung „Unser Song für Xavier“ aus sechs Liedern per Voting abgestimmt werden. Diese sollen bis Ende des Jahres vorab aus Einsendungen von Produzenten und Komponisten von den ARD-Verantwortlichen sowie Naidoo selbst ausgesucht werden.
Shitstorm gegen Xavier Naidoo
Mit dieser Meldung des NDR gestern morgen, wurde in den sozialen Medien ein Shitstorm der Kritiker von Naidoo ausgelöst. Ebenso vernichtend das Medienecho, das Xavier Naidoo beinahe flächendeckend für den Falschen für diesen Job hält. Einige von Naidoos Gegnern starteten sogar eine Online-Petition gegen die Teilnahme von Xavier am Contest. Diese wurde gestern bereits mehrfach auf Facebook und Twitter geteilt. Immer wieder Thema der Kritik an Naidoo: Seine in der Vergangenheit zweifelhaften Aussagen sowie sein Auftritt vor den sogenannten Reichsbürgern 2014 in Berlin.
„Ich stehe für ein weltoffenes Deutschland“
Jetzt meldet sich der Sänger über den NDR selbst zu Wort. „Mir widerstrebt, mich jetzt bekennerhaft für etwas zu rechtfertigen, was ich nicht bin und was ich schon mehrfach erläutert habe. Mit meinem ganzen Wesen stehe ich für ein weltoffenes und gastfreundliches Deutschland und einen respektvollen sowie friedlichen Umgang miteinander“, und fügt weiter hinzu: „Ich habe auch immer betont, dass ich die Auffassung der sogenannten Reichsbürger nicht teile, von denen ich mich auch öffentlich deutlich distanziert habe.“ Es sei schade, dass Menschen, die ihn offensichtlich nicht kennen, schlecht über ihn reden.
Xavier, das „Ausnahmetalent“
ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber: „Xavier Naidoo ist ein Ausnahmekünstler, der seit knapp 20 Jahren seinen Platz im deutschen Musikleben hat. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, ihn direkt zu nominieren.“ Unter anderem sorgte er in den vergangenen zwei Jahren mit der VOX-Sendung „Sing meinen Song“ für Erfolgsquoten im deutschen Fernsehen.
Xavier Naidoo selbst äußerte sich wie folgt zu dieser Herausforderung: „Dieser völkerverbindende Wettbewerb ist für mich etwas ganz Besonderes. Und klar, ich trete an, um das Ding nach Hause zu holen. Es wird sehr spannend, sich mit den ganzen anderen Künstlern zu messen. Ich verspreche, so schön und so gut zu singen wie noch nie in meinem Leben. Ich will in den drei Minuten auf der Bühne zeigen, dass wir auch in Deutschland Musik mit Leidenschaft machen. Und zeigen, wofür ich stehe – für Liebe, Freiheit, Toleranz und Miteinander. Diesen Auftrag will ich mit meinem Herzen und mit meinem Gesang ausführen, mit allem, was wir aufzubieten haben.“
Deutsche „ESC“-Pleiten
Im vergangenen Jahr trat Ann Sophie für Deutschland an, eine Sängerin, die im Vorfeld in einer ARD-Show auf Platz zwei gewählt wurde. Der eigentliche Gewinner im Rennen um den Auftritt beim „ESC“, Andreas Kümmert, hatte seinen Sieg abgelehnt. Somit wurde die Zweitplatzierte nach Österreich geschickt und landete mit null Punkten auf dem letzten Platz. Nur eine von vielen traurigen Bilanzen für die deutsche Nation beim „ESC“. Auch hierzulande bekannte Künstler, wie zum Beispiel die No Angels oder Cascada, konnten in den vergangenen Jahren nicht durch Top-Platzierungen glänzen. Lediglich Lena, die mit ihrer natürlichen Art und dem Song „Satelite“ begeistern konnte, schaffte es 2010, den Sieg nach Deutschland zu holen. Zuvor war dies zuletzt Nicole im Jahr 1982 gelungen.
Macht Euch hier ein eigenes Bild über die Texte von Xavier Naidoo!
Als rechtspopulistisch und homophob bezeichnen Kritiker Xavier Naidoo. Dabei steht er nach eigenen Angaben für ein buntes, weltoffenes Land. In diesem Song versucht er zu erklären...