Am 5. März war eigentlich Andreas Kümmert der strahlende Sieger beim Vorentscheid des „Eurovision Song Contests“. Nach der Verkündung konnte jedoch weder von strahlend noch von Sieger so richtig die Rede sein. Der Sänger lehnte dankend ab und räumte das Feld für seine Rivalin Ann Sophie. Auf seinen Rücktritt folgte eine Kontroverse nach der anderen: Beleidigungen auf Facebook, Morddrohungen und Unverständnis. In der „Süddeutschen Zeitung“ sprach der „The Voice“-Gewinner erstmals über diese schwere Zeit.
Spontane Entscheidung durch Angst
Seine Entscheidung nicht für Deutschland anzutreten, sei spontan gewesen: „Jeder will da Antworten auf hirnrissige Fragen, für die ich keinen Nerv gehabt hätte. Das hat mir plötzlich eine riesige Angst gemacht“, meinte der Unterfranke. Um seine Musik einem internationalen Publikum vorzustellen, hatte er sich selbst dazu entschieden am Musikwettbewerb teilzunehmen.
Er musste jedoch feststellen, dass es mit Singen nicht getan ist: „Ich hoffe, du verreckst auf der Bühne, du fettes Schwein!“, erreichte ihn eine Nachricht vor seinem Auftritt.
Psychische Folgen seines Rücktritts
Nach seinem Rücktritt warteten viele weitere Nachrichten dieser Art auf den Sänger. Dies ging nicht spurlos an dem Castingshowgewinner vorbei. Laut „SZ“ habe er im Nachgang an Angstzuständen, Depressionen und Todesgedanken gelitten. Mittlerweile besucht Andreas Kümmert regelmäßig einen Therapeuten. Auch schreibt er Gedichte, um die Situation zu verarbeiten. Diese möchte in wenigen Monaten veröffentlichen.