Cascada: Plagiatsvorwürfe

Skandal?

Am 14. Februar fiel bei „Unser Song für Malmö“ die Entscheidung: Das Dance-Trio „Cascada“ soll Deutschland beim Eurovision Song Contest vertreten. Doch nun hagelt es Vorwürfe und negative Schlagzeilen.

Plagiat? Cascada geht mit „Glorious“ als Siegerin aus dem Vorentscheid.

Letztes Jahr gewann die schwedische Sängerin Loreen mit ihrem Dance-Hit „Euphoria“ den Eurovision Song Contest für Schweden.

Dieses Jahr blickten alle gespannt auf den deutschen Vorentscheid „Unser Song für Malmö“, bei dem entschieden wurde, wer Deutschland beim Grand Prix 2013 in Malmö vertreten sollte. Die Wahl fiel auf das Bonner Dance-Trio „Cascada“, das mit ihrem Song „Glorious“ die meisten Stimmen holte.

Doch die Freude über den Erfolg sollte nicht lange dauern: Anfangs betitelten Kritiker den Song als „moderner Euro-Trash“ und warfen dem Song vor, inhaltslos zu sein. Doch nun werden die Schlagzeilen lauter: Um einen Plagiatsvorfall soll es sich nun handeln! Angeblich soll Cascadas „Glorious“ große Ähnlichkeit mit dem Vorgänger-Hit „Euphoria“ haben.

Die BILD am SONNTAG legte „Euphoria“ und „Glorious“ als Musikdateien dem Institut für Sprachwissenschaften der Christian-Albrechts-Universität in Kiel vor und ließ mit einem Sprachanalyse-Programm den Aufbau der Beats, die Gesangsdynamik und Pausensetzung untersuchen. Das Ergebnis: „,Glorious‘ wirkt wie eine Kopie von ,Euphoria‘ mit kleinen, raffinierten stilistischen Änderungen“, so die Phonetikerin Dr. Tina John. „Glorious“ weist große Ähnlichkeit mit „Euphoria“ auf: „Am Anfang ist der Gesang absolut identisch, der Refrain benutzt die gleiche Akzentuierung, der Schluss gipfelt in einer identischen Kombination. Die Sängerinnen benutzen sogar die gleiche Atemstylistik.“ Eine gesteuerte Hetzkampagne der auflagenstarken Zeitung oder doch nur sehr intensive Recherche?! Nun soll auch der NDR den Vorwürfen nachgehen und ein eigenes Gutachten in Auftrag gegeben haben.

Doch der Plagiatsvorwurf ist momentan nicht die einzige Schlagzeile, mit der sich Cascada auseinandersetzen muss. Im Internet kursieren derzeit Gerüchte um eine Manipulation des Vorentscheids für den Eurovision Song Contest: Während die Blasmusikband LaBrassBanda beim dreiteiligen Votingverfahren sowohl von Radiohörern als auch von den Zuschauern eine hohe Punktzahl bekam, bekamen sie von der Jury lediglich einen einzigen Punkt. Warum die Juroren so reagierten, lässt sich im Nachhinein schwer sagen, dennoch werfen Kritiker nun der Jury Anna Loos, Mary Roos, Tim Bendzko und Roman Lob vor, die übrigens allesamt beim Plattenlabel „Universal“ einen Autoren- oder Plattenvertrag haben, die Band Cascada bevorzugt zu haben. Der Grund dafür: Cascada haben einen Plattenvertrag bei Universal!

Ob an den Vorwürfen und Gerüchten etwas Wahres dran ist, wird sich in der nächsten Zeit zeigen. Auch in diesem Jahr liegen die Nerven kurz vor dem Eurovision Song Contest blank. Kaum ein Jahr verging, ohne Plagiatsvorwürfe, Gerüchte oder Ärger vor dem großen Ereignis. Der ganz normale Wahnsinn kurz vor dem Grand Prix eben…