Ostern gilt als das älteste und wichtigste Fest der Christen. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat sich im Brauchtum der Osterhase durchgesetzt – er soll die Eier bemalen und verstecken. Seit seiner Kommerzialisierung sieht man zum Osterfest überall niedliche Hasen: Hasen in Form von Schokolade, als Dekoration, auf Werbeplakaten – und natürlich auch im Zoogeschäft. Die Kinder sehen die putzigen Tierchen, quengeln – und viele Eltern geben nach. In der Regel ist das Geschenk zum Fest kaum überlegt und schon wenige Tage nach der ersten Euphorie kommt das Erwachen: Ein Tier bedeutet Verantwortung, macht Dreck und kostet Zeit. Jedes, wirklich jedes (!) Tierheim kennt nach Ostern die erschreckende Zunahme von Tierabgaben. Favorisierte Ausrede: Eine ungeahnte Allergie macht es unmöglich, das Tier zu behalten. Und dann muss man noch froh sein, wenn das Tier im Heim abgegeben wird und nicht einfach hilflos ausgesetzt wird.
„Tiere sind keine Geschenke!“ – das sagt auch Familienmensch und Schlagerstar Norman Langen. Der 28-Jährige ist mit Hunden groß geworden, Schäferhunde und Rottweiler gehörten zu seinen Weggefährten. Als Kind sammelte er Spenden für Tierheime oder er setzte sich bei der Futterkrippe an die Kasse – das was er in dieser Zeit an der Kasse erwirtschaftet hatte, kam den Tieren zugute. Norman appelliert vor den Feiertagen ganz klar an die Vernunft:
- „Man sollte sich Tiere anschaffen, wenn man zu 1000 % dafür Sorge trägt und es nicht nur als Gegenstand ansieht. Ich denke Tiere sollte man immer unterstützen, sie können sich selber nicht helfen...!“
Er selbst verschenkt zu Ostern bunte Eier und Süßigkeiten und hält nichts davon, wenn Tiere zu Zeiten wie Ostern oder Weihnachten verschenkt werden:
- Sie haben auch ein Herz und sind nicht als Gegenstände anzusehen, die man in die Ecke stellen kann, wenn man keine Lust mehr auf sie hat.“
Norman hat eine Großfamilie mit vielen Kindern. Quengeln für ein Haustier kennt man hier nicht:
- „Bei uns in der Familie gehen die Kinder ganz allein und behutsam auf die Tiere zu und respektieren sie. Sollte dies mal nicht so sein, wird den Kindern schnell nahe gebracht, was man besser machen kann und was man nicht machen sollte.“
Wer sich also mit dem Gedanken trägt, Kaninchen, Meerschweinchen oder Hamster zum Fest zu verschenken sollte nochmal wie Norman in sich gehen. Und wer sich wirklich, wirklich ein Haustier anschaffen will, sollte erst einmal im Tierheim vorbeisehen: Viele liebenswerte Tiere warten hier auf einen Freund für’s Leben.