Vor 40 Jahren wurde im Zillertal eine Band gegründet, die zu den kommerziell erfolgreichsten Gruppen Österreichs werden sollte. Zunächst waren sie berühmt unter dem Namen „Zillertaler Schürzenjäger“, später fiel der Herkunftsort „Zillertal“ weg, weil die wenigsten Bandmitglieder da noch aus dem Zillertal kamen. Dann das vorläufige Ende der „Schürzenjäger“: Am 21. Juli 2007 fand das Abschiedskonzert statt, Leadsänger und Gründungsmitglied Peter Steinlechner machte Schluss.
Zeitgleich leckte aber die nächste Schürzenjäger-Generation Blut und Alfred Eberharter Junior beschloss mit seinem Vater – Alfred Eberharter Senior – weiterzumachen. Im exklusiven Interview mit SchlagerPlanet verriet der Junior uns:
- „Ich hatte vor einigen Jahren ein sehr nettes Gespräch mit Peter an einer Hotelbar, da sagte er: ‚Alf, wenn es soweit ist und du findest jüngere Leut, dann führt das Thema Schürzenjäger doch bitte weiter.‘ Für mich war schon da klar, ich möchte weitermachen.“
Es wäre eine Verschwendung gewesen, die „vielen tollen Lieder und Kontakte zu Komponisten“ liegenzulassen. Der 33-jährige Alf Junior spielt bei den Schürzenjägern seit 2001 Schlagzeug, Percussion, Bass und Keyboard. Er ist nicht nur der Sohn von Gründungsmitglied Alfred Eberharter Senior, seine Mutter ist zudem die Schwester von Gründungsmitglied Peter Steinlechner. Als sein Onkel feststellte, dass „es reicht“ und die Kraft und die Motivation weg waren, war Alf stolz, dass Peter den richtigen Zeitpunkt zum Rückzug erkannte und der jüngeren Generation das Feld überließ. Nach dem Abschiedskonzert 2007 ging es für das Vater-Sohn-Gespann Eberharter und weiteren neuen Musikern unter einem neuen Bandnamen weiter, die Fans erkannten aber natürlich sofort den Schlachtruf der Schürzenjäger wieder: Als „Hey Mann!Band“ war die Band komplett neu. Alf Junior dazu:
- „Wir wollten nach dem großen Abschiedskonzert nicht gleich wieder als Schürzenjäger weitermachen. Der Druck und die Erwartungshaltung waren groß genug und mit dem Namen ‚Hey Mann!Band‘ hatten wir die Möglichkeit, herauszubekommen, wie Fans und Veranstalter auf uns reagieren und vor allem: ob wir als neue Besetzung funktionieren.“
Die Bewährungsprobe wurde bestanden, 2011 wurde entschieden, dass es wieder unter dem Namen „Schürzenjäger“ weitergehen soll. Am 22. März wurde endlich wieder ein Schürzenjäger-Tonträger veröffentlicht: Das Live-Album inklusive zweier neuer Songs. Senior und Junior sind zwar „der Rest vom Fest“, der Rest der Band, den es noch vor 2007 gab, trotzdem – den Segen von Peter Steinlechner haben sie. Ihre Volksmusik rockt und voraussichtlich 2014 kommt sogar ein neues Studioalbum. Alf verrät:
- „Wir sind nicht so schnell wie die Stones, wir brauchen da länger dafür. Wir wollen ein Album, bei dem wir uns mit jedem Titel identifizieren können und jeden Song live spielen können. Rudi Müssig ist wahrscheinlich wieder als Produzent dabei und wir schauen, dass wir wieder was Gescheites fabrizieren.“
Eine große Inspiration für Vater Alfred Eberharter Senior sind die Rolling Stones. Seinen Sohn freut, dass der Papa aber nicht den Lebenswandel von einigen Stones-Mitgliedern teilt: „Der trinkt im Jahr vielleicht zwei bis drei Bier, er ist etwas ruhiger geworden und schaut mehr auf seine Gesundheit, das find ich wunderbar. Mich wundert, dass die Stones immer noch alle leben, unglaublich was ein Körper so aushält. Keith Richards ist für mich ein medizinisches Wunder!“
Kein Wunder ist der Erfolg der Schürzenjäger – ihre rockigen Volkslieder wurden zu Mitsing-Klassikern. Wer mehr wissen will: Morgen geht es in Teil 2 des exklusiven SchlagerPlanet-Interviews mit Alfred Eberharter Junior um Toleranz und Glaube, passend zum Karfreitag.
Das Live-Album „Es ist wieder Schürzenjägerzeit!“ ist seit 22. März erhältlich.
Tickets für anstehende Live-Konzerte der „Schürzenjäger“ gibt es hier.