Lange Zeit galt er als Enfant Terrible, ein Underdog der deutschen Musikszene, über den man zwar die Nase rümpfte, der aber nichtsdestotrotz für seinen Erfolg bewundert wurde: Rapper Bushido, der sich nach seinem „Integrations-Bambi“ auf dem besten Weg in die Mitte der Gesellschaft befand, sah sich jüngst mit Vorwürfen konfrontiert, enge Kontake zu einem mafiösen Clan zu unterhalten.
Peter Maffay gehörte damals zu Bushidos prominenten Unterstützen: Er hielt nicht nur die Laudatio, als Bushido den umstrittenen Bambi erhielt, Maffay singt auch den Refrain des Stücks „Erwachsen sein“, welches 2011 auf dem Rap-Album „23“ erschienen ist. Offen blieb bisher, was Maffay damals zu der ungewöhnlichen Kollaboration bewegt hatte, von der er sich jedoch bereits 2011 öffentlich distanzierte. Maffay sagte damals, Bushido habe sich zwar „von diskriminierenden, Gewalt verherrlichenden Inhalten distanziert“, jedoch monierte Maffay, Bushido habe „(…) bisher die Konsequenz vermissen lassen, diese vom Markt zu nehmen.“
Jetzt äußerte sich Peter Maffay zu den Vorwürfen, dass Bushido Kontakte zu dem polizeibekannten Abou-Chaker-Clan in Berlin unterhält. Das Magazin „Stern“ berichtete, dass Bushido, der mit bürgerlichem Namen Anis Mohamed Youssef Ferchichi heißt, dem Abou-Chaker-Clan eine Vollmacht über sein Vermögen ausgestellt habe.
In einem Interview wurde der Sänger gefragt, ob er seine Zusammenarbeit mit dem Rapper bereue. Peter Maffay antwortete:
- „Nein. Ich fand es damals richtig, einem Musiker, der im Kreuzfeuer der Kritik steht und sich ändern wollte, diesen Preis zu verleihen. Ich hatte die große Hoffnung, dass er sich von seiner Vergangenheit distanzieren würde und somit zum Motor wird für viele andere, die ihm zuhören. Leider habe ich mich in ihm getäuscht.“
Ein enttäuschter Maffay also? Hat der Tabaluga-Erfinder tatsächlich geglaubt, dass der Gangster-Rapper sich ändern würde? Fest steht, dass Peter Maffay bei der Auswahl seiner Kollaborationspartner in Zukunft mehr Sorgfalt walten lassen muss.