Vor enigen Tagen (am 9. Januar) wurde Mary Roos 71 Jahre alt. SchlagerPlanet sagt der in Hamburg lebenden Sängerin hier im Namen vieler Schlager-Fans einfach malHERZLICHEN GLÜCKWUNSCH und DANKE!
Denn Mary Roos hat den Schlager im Blut, wie B.B. King den Blues. Ihr Leben und Wirken für den deutschen Schlager sollte auch die zahlreichen Newcomer dazu ermutigen und anspornen, es Mary Roos gleichzutun. Ehrlich, offen und immer glaubwürdig, auch wenn manchmal dabei das eigene Rückgrat schmerzt. Mary Roos hat sich nie unterkriegen lassen, ist eine Sängerin, die noch weiß, was es bedeutet Verantwortung gegenüber ihren Fans zu haben. Aufrecht geh'n!
Sie hat den Schlager im Blut
Die Sängerin steht auch für die Geschichte des Deutschen Schlagers mit all seinen Epochen, wie kaum eine andere Künstlerin. Bei ihr stimmt die in tausenden Schlagerkünstler-Biographien verwendete Floskel: „Schon als Kind entdeckte sie ihre Liebe zur Musik…“
Mary Roos veröffentlichte 1958 mit neun Jahren ihre erste Schallplatte „Ja, die Dicken sind ja so gemütlich“. Einen Titel, der im heutigen politisch korrekten Zeitgeist so sicher nicht mehr möglich wäre, ohne einen Shitstorm auszulösen.
Der Durchbruch gelang ihr vor 50 Jahren mit dem Titel „Arizona Man“, geschrieben von Giorgio Moroder und Michael Holm. Erstmals wurde da im Schlager ein Synthesizer eingesetzt. So hat Mary Roos eigentlich schon 1970 den ersten Pop-Schlager gesungen und ist vielleicht nicht der „König des Pop-Schlagers“ (Michael Wendler) aber sicher die „Mutter des Popschlagers“.
Die Mutter des Pop-Schlagers
Zehn Jahre später schrieben Pop-Titan Dieter Bohlen und Michael Kunze ihre Titel. Autor Michael Kunze textete auch für Peter Alexander „Die kleine Kneipe“, für Jürgen Drews das berühmte „Bett im Kornfeld“ und für Udo Jürgens die Klassiker „Ich war noch niemals in New York“ und „Ein ehrenwertes Haus“. Mary Roos war hier in bester Gesellschaft. Was man im Privatleben nicht immer sagen kann. In ihrer Ehe mit Werner Böhm (1981 bis 1989) hat sie den Drachen geritten. Wer Werner Böhm, alias Gottlieb Wendehals („Polonäse Blankenese“) besser kennt, weiß das diese Ehejahre doppelt zählen. Vor allem die Ibiza-Jahre…
Die Sängerin ist eine Legende der Leidenschaft für die Musik und sie hat das, was inzwischen vielen in der Branche leider zusehends abgeht: Menschlichkeit.
Sie erfindet sich imer neu
Und Mary Roos erfindet sich immer wieder neu, singt Coversongs auf Deutsch wie es heute wieder angesagt ist. Modern Talkings „You’re My Heart, You’re My Soul“ wird zu „Ich bin stark nur mit Dir“ und „Believe“ von Cher zu „Leider lieb’ ich dich immer noch“.
Mit „Nur die Liebe läßt uns leben“ nimmt sie 1972 für Deutschland am Eurovision Song Contest teil. Damals bekam Germany noch viele Punkte und Mary Roos landete auf Platz 3.
Und je oller, je doller! (Sie nennt sich selbst „die Alte“). Mary Roos singt Jaques Brei Klassiker, arbeitet mit Jazz-Trompeter Till Brönner und geht auf Club-Tour und mit 70 erstmals auf Solo-Tour!
Und zusammen mit Kabarettist Wolfgang Trepper nimmt sie in ihren Bühnenshows „Nutten, Koks und frische Erdbeeren“ die Schlagerbranche auseinander. Mary Roos darf das!
61 Jahre im Rampenlicht
Vor Carmen Nebel und Florian Silbereisen hatte die Sängerin bereits eigene TV-Personality-Shows: „Marys Music“ und “Die Mary-Roos-Show“. Und sie erobert 2018 die so sehr begehrte junge Zielgruppe, denn Marry Roos singt zusammen mit Mark Forster, Rea Garvey und Johannes Strate von Revolverheld in der 5. Staffel von „Sing meinen Song“.
Im letzten Oktober verkündet sie über Facebook (wo auch sonst) ihr Karriere-Ende für 2020. Nach nunmehr 61 Jahren im Rampenlicht. Ihre Fans sind mit ihr durch alle Höhen und Tiefen gegangen.
Die große Abschieds-Show am 25. Januar
Ein letzter Höhepunkt dieser Ausnahme-Schlagerkarriere wird sicherlich die „Sondersendung“ zum Abschied von Florian Silbereisen sein. Abgedreht bereits im November, am 25. Januar wird sie um 20.15 Uhr im MDR übertragen. Mit dabei, langjährige Wegbegleiter wie Nicole, Howard Carpendale, Roland Kaiser, Andy Borg, Semino Rossi und Monika Schwab. Wer das ist? Ihre Schwester und Schlager-Fans besser bekannt als Tina York.
Da halten wir es mit dem englischen Philosophen Sir Francis Bacon: „Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“ Deshalb sagen wir noch einmal Danke für ihren Einsatz für den Schlager, Mary Roos! Er wird von uns nicht vergessen…