„Regenbogenfarben“-Sängerin Kerstin Ott und Profitänzerin Regina Luca waren sicher eines der beliebtesten Tanzpaare der diesjährigen 12. Staffel von „Let’s Dance“. Das lag auch daran, dass zum ersten Mal zwei Frauen als gleichgeschlechtliches Paar in der Tanzshow von RTL über’s Parkett flogen – auch wenn Kerstin Ott mit dem Tanzen ein wenig haderte. Zu SchlagerPlanet sagte die offen lesbisch lebende Sängerin im exklusiven Interview nach „Let’s Dance“: „Es war eine schwierige Zeit mit Höhen und Tiefen. Ich bin froh jetzt wieder andere Dinge im Fokus haben zu dürfen… Schlimm war, dass ich mich trotz großer Mühe einfach nicht verbessern konnte.“
Doch der Schweiß und die Tränen haben sich möglicherweise gelohnt, denn Kerstin Ott könnte eine Revolution angestoßen haben. Das britische Original von „Let’s Dance“ wird auf BBC One bereits seit 2004 unter dem Titel „Strictly Come Dancing“ ausgestrahlt. Bisher durften nur gemischtgeschlechtliche Paare dort miteinander tanzen, obwohl Zuschauer bereits seit Jahren mit Petitionen versuchen, dies zu ändern. Doch die TV-Bosse blieben hart. Auch als im vergangenen Jahr der britische TV-Arzt Ranj Singh erklärte, dass er in der Show lieber mit einem Mann getanzt hätte. Stattdessen tanzte er mit der Profitänzerin Janette Manrara.
Kerstin Ott und Regina Luca bei „Let’s Dance“
Doch nachdem in Deutschland mit Kerstin Ott und Regina Luca zwei Frauen in einem Ableger der Show tanzten, ebenso wie in Israel zwei Frauen und in Australien die Drag Queen Courtney Act mit einem Mann, fürchten die Macher des Originals, dass sie von ihren deutschen, israelischen und australischen Ablegern abgehängt werden und nicht mit der Zeit gehen, wie „The Mirror“ berichtet.
Demnach wollen die Chefs der BBC ab der Staffel im nächsten Jahr erstmals auch gleichgeschlechtliche Tanzpaare erlauben. Zu verdanken sei das auch dem „Strictly Come Dancing“-Juror Craig Revel Horwood, der sich seit Jahren für diese Änderung stark machte. Ein Insider sagte der Zeitung: „Die Bosse sagten, dass sie definitiv offen für gleichgeschlechtliche Paare sind, wenn die richtige Zusammenstellung aus Promi und Profitänzer gegeben ist. Die Show sei immer inklusiv gewesen und reflektiere das moderne Großbritannien.“ Der Insider verriet der Zeitung auch, dass die Verantwortlichen der BBC ihre Meinung erst geändert hätten, nachdem sie feststellten, dass andere Länder die Idee bereits erfolgreich umgesetzt hätten.
Entspannte Revolutionärin
Und was macht Revolutionärin Kerstin Ott derweil? Die 37-Jährige postet ganz bescheiden auf Facebook ein Foto mit ihrem Hund und schreibt augenzwinkernd dazu: „Batman und ich sind uns einig: so früh am Morgen wird nicht gebellt … Was wäre das Leben ohne unsere Tiere?“