Mitte letzten Jahres ließ Star-Sänger Helmut Lotti die Bombe platzen: Er leide an einer leichten Form von Autismus. Knapp ein halbes Jahr später nun erklärte der 49-Jährige genauer, was die neurologische Störung für ihn im Alltag bedeutet und er findet sogar positive Aspekte daran.
Smalltalk ist nichts für Helmut Lotti
Smalltalk etwa sei eine Sache, die er nicht könne, sagte Helmut Lotti im Talk beim MDR-„Riverboat“. Auf seichte, inhaltslose Gespräche könne er sich nicht konzentrieren, so Lotti. Dies habe einerseits mit seiner leichten Autismus-Störung, andererseits auch mit seinem Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom (ADD) zu tun.
Ein anderes Beispiel seien laufende Fernseher: Läuft ein TV-Gerät in einem Raum, könne er sich nur darauf konzentrieren – ein Gespräch sei dann nicht möglich. Folglich bittet Lotti in solchen Fällen darum den Fernseher auszuschalten.
Generell habe er in sozialen Situationen auch Probleme „Grenzen zu setzen, falscher Humor an falschen Stellen, ganz komische Sachen“, erklärte Lotti weiter.
Helmut Lotti: So geht er mit der Diagnose um
Die Diagnose habe er bereits vor zwei, drei Jahren bekommen, erzählte Lotti im MDR. Er habe sie aber nicht als Schock wahrgenommen: „Ich freue mich, dass ich die bekommen habe, denn ich habe immer gewusst, dass es, ja, manche komischen Sachen bei mir gibt“. Mit der Diagnose habe er schließlich eine Erklärung gehabt.
Helmut Lotti: „Es gibt aber auch gute Sachen“
Und sogar positive Aspekte seiner Störung findet Helmut Lotti: „Es gibt auch sehr gute Sachen daran. Die andere Seite davon ist der Hyperfokus.“ So könne er sich extrem gut auf einzelne Dinge konzentrieren: „Wenn mich etwas wirklich interessiert, dann kann ich durchgehen, durchgehen, bis jeder um mich herum tot umfällt. Und dann bin ich immer noch konzentriert“.