Erfreuliche Nachrichten für den Deutschen Musikmarkt! Stars wie Helene Fischer, Andrea Berg, Kerstin Ott, Ben Zucker, Michelle, Giovanni Zarella sorgen mit für ein dickes Umsatzplus im letzten Jahr.
Der Jahresbericht des „Bundesverband Musikindustrie“ (BVMI) für 2019 wurde jetzt veröffentlicht. Fazit: Deutschland wird musikalisch weiter digital und auch in der Schlagerbranche ist die CD ein Auslaufmodell.
Mit 1,62 Milliarden Euro wächst der Branchenumsatz um 8,2 Prozent über dem des Vorjahres. Mit Schlager und Deutsch-Pop ist Deutschland inzwischen der viertgrößte Musikmarkt der Welt. Am Umsatzplus haben aber nich nur die Superstars ihren Anteil, sondern auch Newcomer oder Künstler aus der zweiten und dritten Reihe wie Sonia Liebing, Frank Lukas, Tim Peters, Norman Langen oder Anna-Maria Zimmermann, die sich sicher mit ihrem Managementwechsel zu Helene Fischer-Manager Uwe Kanthak ein wirtschaftlich erfolgreicheres Jahr 2020 wünscht.
Partymusik wird gestreamt
Was aber auffällt: Die Dynamik des Audio-Streaming (+27,0% zum Vorjahr), ist ungebrochen und damit der mit Abstand führende Umsatzbringer im Markt! Beim weltgrößten Streamingdienst Spotify (hier findet ihr auch unsere Playlist „SchlagerPlanet offiziell“) sind die jungen Schlagerstars und Party-Sänger auf der Erfolgsspur. Mickie Krause, Tim Toupet oder Tobee werden viele Millionen Mal gestreamt.
Und Vanessa Mai hat mit über 12 Millionen Streams von „“Wir 2 immer 1“ fast ihre „Schwiegermutter“ Andrea Berg mit ihrem Jahrhundert-Hit „Du hast mich tausendmal belogen“ (13 Mio) eingeholt…
Und der erst 25jährige Hamburger DJ und Musik-Produzent Felix Jaehn hat mit einem Tropical-House Mix von „Cheerleader“ inzwischen die Rekordmarke von einer Milliarde Streams bei Spotify geknackt.
Mit 64,4 Prozent ist der digitale Markt der künftige Wirtschaftsfaktor im deutschen Musikmarkt. Die gute alte CD hat immer noch einen Marktanteil von 29 Prozent, das ist zum Vorjahr ein Rückgang von 10,5 Prozent. Kein Wunder, im Elektronik-Markt findet man kaum noch Musikanlagen mit CD-Player, aus PC’s oder Notebooks („Powerbook“) sind die CD-Laufwerke ebenso verschwunden, wie in neuen Autos. Die Branche hat den digitalen Umbruch längst vollzogen. Musik wird heute über das Tablet oder Smartphone gehört.
Faire Share! Mehr Geld für Helene und Co
Und kein Wunder, dass die Manager von Helene Fischer und Co von ihrem Plattenlabels mehr Geld für das Streaming verlangen. „Fair Share“ für „Atemlos durch die Nacht“ mit über 67 Millionen Stream allein bei Spotify. Die Labels haben inzwischen ihre Bereitschaft zu mehr Euros für die Künstler aus den Streaming-Einnahmen signalisiert.
Aber noch werden vor allem von älteren Schlagerfans die Silberscheiben gekauft. Der aktuelle CD-Verkauf läuft über Tele-Shopping Kanäle wie „Shop 24“, „Deutsches Musikfernsehen“ und dem dazugehörigen Label TELAMO.
Selbst die Amigos werden digital
Einer der Rekordhalter im CD-Verkauf sind immer noch die Amigos, die vor allem von der älteren Zielgruppe geliebt werden. Aber über 1,4 Millionen Spotify-Streams von „Weißt du, was du für mich bist“ beweisen, dass auch die Amigos immer „digitaler“ werden. Schlager-Legenden wie Howard Carpendale, Roland Kaiser, Jürgen Drews, Bernhard Brink oder Matthias Reim sowieso.
Schlager-Marktanteil weit hinter Kinderprodukten
Der deutsche Musikmarkt befindet sich also aktuell in der digitalen Umbruchphase. Junge Schlagerkünstler profitieren davon, denn junge Musikfans gehen vorurteilsfrei mit dem Thema Schlager um. Allerdings liegt der Marktanteil von Volksmusik (0,8%), Deutsch-Pop (4,5 %) und Schlager (4 %) zusammen noch unter dem von Kinderprodukten. Da ist noch eine Menge Luft nach oben für den Schlager!
Dr. Florian Drücke, Vorstandsvorsitzender des BVMI: „2019 war ein sehr erfreuliches Jahr, wir sehen das größte Umsatzplus seit langer Zeit, was verdeutlicht, in welch dynamischem Markt sich die Branche derzeit befindet. Das Geschäft hat sich mittlerweile zu zwei Dritteln in den digitalen Raum verlagert, Audio-Streaming allein liefert mehr als die Hälfte der Brancheneinnahmen. Es ist in den letzten Jahren gelungen, den digitalen Markt erfolgreich zu erschließen und zu Wachstum zu führen, ohne dabei das physische Produkt aus den Augen zu verlieren: Die CD bleibt mit knapp einem Drittel Anteil am Gesamtumsatz weiterhin ein wichtiges und nicht zu unterschätzendes Marktsegment.“
Der deutsche Schlager fährt also weiterhin auf Erfolgskurs in die Zukunft - allerdings digital.