Vor wenigen Tagen wurde es bekannt gegeben: Andy Borg wird den „Musikantenstadl“ nicht mehr lange moderieren. Mit dem Termin im Juni in Kroatien hat die letzte „Stadl“-Stunde des sympathischen Entertainers geschlagen. Fans und Branche sind entrüstet: Im Internet und in Gesprächen äußerten schon viele ihr Unverständnis über die Entscheidung der Sender ARD, SRF und ORF. Vermehrt kommt die Frage auf, wie ein 54-Jähriger zu alt für dieses Format sein kann. Die Fans der Volksmusiksendung und die Künstler hinter der Sendung stärken Andy Borg wieder einmal den Rücken.
Marianne und Michael
Das musikalische Traumpaar der Volksmusikbranche Marianne und Michael zeigt sich bestürzt über das Aus von Andy Borg und die ungewisse Zukunft der Eurovisionssendung. „Wir wissen jetzt, was Andy Borg durchmacht. Lieber Andy – wir wünschen Dir ganz viel Kraft! Du hast eine starke Frau, eine tolle Familie, Deine Fans und Deine Musik. Es geht immer weiter!!!“ Das Duo hatte in der Vergangenheit ebenfalls bereits mehrere Sendungen aufgrund von Verjüngungskuren abgeben müssen. „Der Musikantenstadl war eine der wenigen Institutionen, die die Volksmusik- und Schlagerfahne noch hochgehoben haben“, schreiben sie auf Facebook.
Ireen Sheer
Noch drastischere Worte findet Ireen Sheer gestern, einen Tag vor ihrem 66. Geburtstag. „Es ist doch wohl unglaublich! Die Medien glauben wohl, mit den Schlagerfuzzies alles machen zu können. Wieder mal wird ein beliebtes TV-Format geschliffen und der tolle Moderator so hingestellt, als wäre er der Buhmann“, schreibt die gebürtige Engländerin. Sie ruft die Fans der Volksmusiksendung dazu auf, sich gegen die Senderentscheidung zu wehren. „Freunde der deutschen Musik: Wann werdet Ihr endlich mal wach und wehrt Euch gegen das, was bei den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten im Funk und Fernsehen passiert?“
Patrick Lindner
Bald ist Patrick Lindner wieder mit Andy Borg und dem „Musikantenstadl“ auf Tour. Zeitnah teilte er den Facebook-Beitrag seiner Freundin Ireen Sheer und äußerte das Unverständnis über den Verjüngungswahn, der nach Ansicht vieler Fans Einzug in die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten erhalten hat. „Es ist so was von unglaublich... Ich bin auch 54 Jahre alt... darf ich jetzt nicht mehr vor die Türe?“, fragt er seine Fans entrüstet, die ihm mit tosenden virtuellen Applaus antworten.
Monika Martin
Monika Martin ist Stammgast auf Maxi Arlands „Kreuzfahrt der Träume“. Doch auch mit dem „Musikantenstadl“ ist sie verbunden. „Wenn man jetzt sagt, sie suchen eine jüngere Variante, da frage ich mich, wo das noch hinführen soll. So alt ist Andy Borg doch gar nicht. Er hat jedoch den Witz, den manch 20-Jähriger nicht hat.“ Einen anderen als Andy Borg will sich die Grazerin momentan gar nicht vorstellen. „Ich plädiere dafür, dass der Andy bleiben soll!“, sagt Monika Martin im Gespräch mit SchlagerPlanet.
Claudia Jung
Auch Claudia Jung kann die Entscheidung der Sender kaum fassen: „Der ‚Stadl‘ ohne Dich, lieber Andy, wird sein wie ein Sommer ohne Blumen! Du warst das Beste, was dieser Sendung passieren konnte!“, schreibt der Star auf Facebook. 2006 hatte Andy Borg die Eurovisionssendung von Karl Moik übernommen. Das hinterließ offenbar viele Spuren.
Auch als die Zukunft des „Musikantenstadls“ noch mehr in der Schwebe hing, stellte sich die Schlagergemeinschaft geschlossen hinter Andy Borg und seine Sendung. „Jetzt bin ich richtig froh, dass die Leute nicht richtig demonstrieren oder andere beschimpfen, sondern einfach nur sagen: ‚Nehmt uns nur den Stadl nicht weg!‘. Das ist ja alles legitim“, sagte er vor wenigen Wochen zu SchlagerPlanet über den Rückhalt aus Volksmusikerkreisen.
Im Gespräch mit „Spiegel online“ äußerte auch die Andy-Borg-Fanclubzentrale ihre Entrüstung: „Die Einschaltquoten werden garantiert sinken.“ Kurz nach der Verkündung der Hiobsbotschaft hatte Stefan Preimesberger die Unterschriftenaktion ins Leben gerufen: 200 Leute folgten ihm bisher (Stand: 26.2., 9:00 Uhr). Mittlerweile kursieren Gerüchte, dass Beatrice Egli oder Stefan Mross zukünftig die Show übernehmen sollen. „... Ich bin bei Dir Andy!“, postete letzterer kurz nach der Verkündung des Andy-Aus'.
Doch auch Andreas Gabalier wurde als heißer Favorit gehandelt, dieser äußerte sich aber schon gegen eine Moderation des „Stadls“: „Das ist für mich nicht denkbar“, sagte er der Nachrichtenagentur APA. „Es vergeht keine Woche, wo ich nicht bei einem Fernsehsender bin und alle erklären, wir müssen jünger werden. Warum?“ Beim letzten „Stadl“-Auftritt von Andy Borg wird der VolksRock’n’Roller jedoch dabei sein.