Roger Cicero wurde in die Welt des Jazz‘ hineingeboren. Und wie auch sein Vater schenkte er sein Herz dieser Musik ohne zu zweifeln oder zu zögern. Er studierte die Jazzmusik, sammelte weitläufige musikalische Erfahrungen und fand in der Musik der 50er Jahre seine größte Inspirationsquelle. Gepaart mit neckischen, frechen deutschen Texten schuf er schnell eine neue Marke, die sowohl in den Charts als auch in erlesenen Hörerkreisen Ruhm und Anerkennung fand.
Ironischerweise war all die Jahre ein Musiker an seiner Seite, der heute nicht mehr unter den Lebenden weilt: [rank Sinatra. In der Swingmusik der amerikanischen Ikone fand Roger Cicero sich wieder, Klassikern wie „Fly me to the moon“ streifte er sein deutsches Klangkleid über. Und heute, wo er auf dem Zenit seiner Karriere steht, zollt er dem verstorbenen Idol einen ganz besonderen Tribut. Im Mittelpunkt dieser Hommage an den Toten stehen Geburtstage. 100 Jahre wäre Frank Sinatra in diesem Jahr alt geworden, Roger Cicero feiert am 6. Juli seinen Ehrentag. Der Sänger sieht sich nun in der glücklichen Situation dieses neue Jahr mit Mr. „My Way“ zu bestreiten. „Cicero sings Sinatra“ ist der Weg für Roger Cicero, denn Frank Sinatra ist seine Vergangenheit, seine Gegenwart und nun auch seine Zukunft!
Ehrfurcht für die Vergangenheit
„Er hat natürlich einen Stil geprägt wie kein anderer Künstler vor ihm und auch nach ihm und das ist schon eine unglaubliche Leistung und es ist eine wahnsinnige Lebensleistung, was der Mann für einen Schaffensberg hinterlassen hat!“, sagt Roger Cicero über sein Idol. Damals, in den 50ern und 60ern sei alles anders gewesen: „Es ist nicht so wie heute teilweise, wo wirklich wortweise irgendwelcher Gesang nachbearbeitet wird und das ist schon sehr beeindruckend. Wenn man sich das wieder vorstellt, unter welchen Umständen der das hinterlassen hat, was er hinterlassen hat, dann kriegt man noch mehr Ehrfurcht.“
Ein persönlicher Tribut
Diese Ehrfurcht findet sich auch in der Konzertreihe „Cicero sings Sinatra“ wieder: „Ich habe mir sehr viele von meinen Lieblingstiteln von ihm rausgesucht und selbstverständlich auch die ganz großen Hits im Gepäck und es wurde jedes Stück neu arrangiert.“ Der 44-Jährige plant nicht, als Inkarnation der Legende aufzutreten. „Ich werde weder versuchen, mich als Imitator zu versuchen, noch werden wir die ganze Zeit die Originalarrangements nachspielen so wie das schon geschehen ist. Aber das wird natürlich einen eigenen Anstrich bekommen.“ Von der deutschen Sprache kehrt der Musiker jedoch für den Meister ab.
Ironie und Vielschichtigkeit
Frank Sinatra ist in der Karriere von Roger Cicero eine wiederkehrende Erscheinung, dementsprechend fürchtet er die Berührung mit Evergreens wie „Strangers in the Night“ oder „New York, New York“ kaum. „Zu meinen Studienzeiten bin ich über eine CD gestolpert, ‚Sinatra Live at the Sans‘, mit der wunderbaren Count Basey Bigband und dieses Album habe ich dann glaube ich wochenlang ausschließlich gehört und nichts anderes mehr.“ Swing und Jazz prägte den gebürtigen Berliner. „Es ist eigentlich schon fast ein bisschen ironisch, dass die vielschichtigste Musik der Welt mit vier Buchstaben geschrieben wird!“ Er sieht sich gerne als Botschafter der Musikrichtung, die oftmals im stillen, dunklen Kämmerlein zu hausen scheint: „Ich versuche das selbstverständlich, einfach aus dem Grund, weil ich diese Musik so sehr liebe. Und, wenn ich durch diese Leidenschaft Leute begeistern kann, für diesen Musikstil, die es vielleicht normalerweise nicht hören, dann habe ich mein Ziel erfüllt.“
Die vielschichtige Kombination aus Sinatra und Cicero kann erstmals am 4. Juli in Kempen erlebt werden, sowie kurz darauf am Geburtstag des 44-Jährigen in Berlin. Weitere Termine, unter anderem auch in Hamburg und Salzkotten, sind schon angekündigt.