Schlitten, Schnee, Tannenzweige – und mittendrin Freddy und Martin von Fantasy. Nicht nur in ihrem aktuellen Video zur Single „Ein weißes Schloss, das in den Bergen steht“ weihnachtet es sehr, auch in der SchlagerPlanet-Redaktion ist pünktlich zum Interview mit den beiden besinnliche Stimmung eingekehrt. Kein Wunder, denn schon in 24 Tagen ist Heilig Abend. Für Fantasy herrscht aber schon seit Mitte August weihnachtliche Stimmung: „Man muss ja dazu sagen, dass wir schon seit August Weihnachten haben. Wir waren ja schon im August im Studio und haben unser Album eingesungen und im Moment muss ich ganz ehrlich sagen, ist das so ein bisschen viel Weihnachten um mich rum. Aber ich freue mich selbstverständlich auf Weihnachten.“
Weihnachten ist ein Familienfest
Am meisten freuen sich die beiden auf ein paar freie Tage, denn das gab es 2014 im Terminkalender von Fantasy selten. Gold für „Eine Nacht im Paradies“ und Platin für das „Best of“-Album sowie zahlreiche Fernsehauftritte und Konzerte – Zeit für Familie und Freizeit ist da knapp bemessen. „Wir haben ja dieses Jahr zum ersten Mal drei Tage frei und da freu ich mich, dass ich mal mit der Familie zu Hause sein kann“, erzählt uns Freddy. Für ihn muss Weihnachten nicht genau durchgeplant sein, auch das Essen ist für ihn zweitrangig, wichtig ist nur die Familie, die er in Essen besuchen wird.
Martin hängt da schon mehr an seinen Traditionen: Er hat von seiner polnischen Oma ein paar Rituale übernommen, die für ihn zu jedem gelungenen Weihnachtsfest gehören: „Einen Tag vorher fahre ich jedes Jahr grundsätzlich auf den Markt. Dort kaufe ich den Karpfen für das Weihnachtsessen. Mein Sohn hält ihn dann in der Hand und wir machen ein Foto. Das machen wir seit er zwei ist, jetzt ist er zehn - der Karpfen bleibt gleich, aber mein Sohn wird immer größer. Und um Punkt 17:00 Uhr schicke ich ihn raus und wenn er dann den ersten Stern am Himmel sieht, dann wird gegessen und dann gibt es Geschenke.“
„Nach 20 Jahren Ehe braucht man keine Geschenke mehr“
Und Freddy? Der schickt seine Kinder nicht mehr nach draußen, wie er lachend erklärt. Auch das mit den Geschenken hat sich im Laufe der Jahre verändert: „Überwiegend gibt es auch keine Geschenke mehr so großartig, bei mir ist einfach die Zeit nicht da, um mich um Geschenke zu kümmern. Und dann hab ich auch immer die Angst, dass ich dann falsch liege, mit dem, was ich ausgesucht habe, und deshalb schenke ich lieber Gutscheine und dann können die Kinder sich aussuchen was sie wollen.“
Auf die Frage ob die beiden sich denn gegenseitig beschenken, bekommen wir auch prompt eine Antwort: „Ach so weit kommt’s ja wohl noch!“ Da sind sich beide einig und lachen: „Also nach 20 Jahren Ehe braucht man sowas nicht.“ Für alle SchlagerPlanet-Fans haben sie aber dennoch einen Geschenktipp – wenn natürlich auch mit einem kleinen Augenzwinkern: „Also ich würde mir eine Weihnachts-CD von Fantasy kaufen oder sie verschenken. Macht sich unheimlich gut, das ist das einzige Geschenk, was man dann nicht mehr umtauschen würde. Weihnachtslieder kann man ja jedes Jahr wieder hören.“
Was die Geschenke für sich selbst betrifft, so erwarten weder Freddy noch Martin große Gesten. Vielmehr sind es die persönlichen Dinge, mit denen man ihnen eine Freude machen kann. „Das schönste Geschenk, das ich mal zu Weihnachten bekommen hab, war von meiner Tochter eine Weihnachtskarte. Im ersten Moment erst mal nichts Besonderes, aber die Worte die darin standen, waren ganz besonders und unvergesslich“, erzählt uns Freddy. Und Martin erinnert sich auch noch genau an ein Geschenk, an das er sich eigentlich lieber nicht erinnern würde: „Was ich eigentlich immer bekommen hab und nie wollte, das war von meiner Oma, von der hab ich jedes Jahr selbstgestrickte Socken und einen Schlafanzug bekommen.“
Zu Weihnachten gehört auch der Gottesdienst
Generell aber finden die Schlagersänger es wichtig, an Weihnachten nicht nur ans Essen und an Geschenke zu denken, sondern sich auch auf die eigentliche weihnachtliche Tradition zu besinnen. Deshalb gehört ein Gang zum Gottesdienst sowohl für Freddy als auch für Martin dazu. Freddy bleibt hier gerne seinen kroatischen Wurzeln treu: „Was wir grundsätzlich machen ist, dass wir in die Mitternachtsmesse gehen und zwar gehen wir in die kroatische Mitternachtsmesse. Einfach deshalb, weil das so einmal im Jahr ist, wo wir dann mal die Möglichkeit haben, einen kroatischen Abend mit der Familie in Deutschland zu verbringen. Das ist ganz schön immer.“ Auch in Polen gehört die Mitternachtsmesse zu einem feierlichen Heiligabend. In Deutschland aber, geht Martin zwar noch in den Gottesdienst, nicht aber um Mitternacht: „Mitternachtskirche war damals im Polen Gang und Gäbe, aber in Berlin, da wo ich wohne, sind viele evangelische Kirchen oder neuapostolische. Da ist, 20 Minuten in die Stadt zu fahren, wo der Kleine dann auch müde wird um die Uhrzeit, auch nicht mehr so möglich, wie es früher war.“
Gerade die Familie und, dass die Menschen näher zusammenrücken, das sind Dinge die für Freddy und Martin besonders wichtig an einem gelungenen Heiligabend sind. Da werden dann auch mal gerne alte Fotos rausgekramt und in Erinnerungen geschwelgt und vielleicht sogar mal das eine oder andere Tränchen verdrückt, wie Freddy zugibt.
Nächstenliebe ist nicht an einen Tag im Jahr gebunden
Von spontaner Nächstenliebe zum Weihnachtsfest aber, hält das Duo nicht viel. „Ich finde es generell wichtig, dass man nicht nur an sich selbst denkt und nicht nur an Weihnachten. Es gibt immer Momente, wo Leute Hilfe brauchen, sei es in Form von Geld oder Aufmerksamkeit, Zuneigung und man sollte das ganze Jahr an so was denken und nicht nur an Weihnachten – es ist traurig, dass nur an Weihnachten an sowas gedacht wird. Und das ist dann immer so ein Muss: Ich muss jetzt was machen – das finde ich blöd“, so Freddy. Vielmehr sollte man sich ihrer Meinung nach das ganze Jahr über, Gedanken über das menschliche Miteinander und die Hilfe für benachteiligte oder schwächere Mitmenschen machen.