„Das Wunder aller Wunder ist die Liebe“, „Es geht mir gut Merci Cherie“, „Good-bye, My Love“ – die Liste der Lieder, in denen Mireille Mathieu von der Liebe singt, ist lang. Doch privat hat die Sängerin mit der markanten Frisur nie geheiratet und sie hat keine Kinder. Trotzdem hat die kleine Französin eine große Familie. Noch heute steht sie im Kontakt mit ihren zahlreichen Geschwistern und Mireille Mathieus Familie gibt ihr Halt.
Nest in Südfrankreich
Mireille Mathieu kam am 22. Juli 1946 im Südfranzösischen Avignon zur Welt. Ihre Mutter Marcelle-Sophie Poirier lebte in Dunkerque in Nordfrankreich mit ihren Großeltern und ihrer Schwester. Während des zweiten Weltkriegs floh Marcelle-Sophie nach dem Tod der Großmutter und nachdem ihre Schwester an Tuberkulose gestorben war, in den Süden Frankreichs. Dort lernte sie 1944 ihren späteren Ehemann Roger Mathieu in Avignon kennen, als er sie zum Tanzen aufforderte. Mireille war zwei Jahre später das erste Kind des Paares.
Kindersegen im Hause Mathieu
Mireille war zwar das erste Kind der Familie Mathieu aber lange nicht das letzte. Der spätere Star von Avignon bekam noch 13 Geschwister. Insgesamt 14 Kinder – sieben Jungs und sieben Mädchen lebten im Hause Mathieu. Die Mutter war daheim bei den Kindern. Die Familie lebte in ärmlichen Verhältnissen. Im Haus – einer einfachen Holzhütte – gab es keine Heizung und das Wasser kam aus der Pumpe im Garten. Vater Roger Mathieu verdiente das Einkommen der Familie als Steinmetz. Vom Vater dürfte Mireille auch ihr musikalisches Talent geerbt haben. Er war Tenor, doch konnte er seinen Gesangstraum nicht weiterverfolgen. Allerdings sang er noch für die Kirchengemeinde und nahm auch seine älteste Tochter mit zu den Auftritten.
Mireilles einsame Kindheit
Als Älteste der 14 Kinder hat sich Mireille Mathieu früh um ihre Geschwister gekümmert und bereits als Teenager begann sie in einer Fabrik zu arbeiten. Ihr ganzes Leben hat die Sängerin sich für andere aufgeopfert und das hat Spuren hinterlassen, auch als sie selbst schon ein gefeierter Star war: „Ich musste nur noch funktionieren. Der Wechsel vom umjubelten Star auf der Bühne zur Privatperson, um die sich keiner kümmert, hat mich immer sehr traurig gemacht. Mit dieser Leere kam ich nicht zurecht. Ich denke, so etwas nennt man Burn-out“, erzählte sie der Zeitschrift Freizeit Revue.
Keine große Liebe gefunden
Einen Mann, der Mireille Matthieu hätte Halt geben können, gab es offiziell nie: „Es gab durchaus Männer in meinem Leben, aber ich habe keine große Liebe erlebt“, gestand Mireille Mathieu selbst der Freizeit Revue. Einer dieser Männer soll Gerüchten zufolge ihr Manager Johnny Stark gewesen sein. Er verstarb am 24. April 1989 und hatte sie bereits in den 60ern sofort unter Vertrag genommen.
Die Liebe zum Publikum
Eine große Liebe kennen wir aber von Mireille Mathieu aus der Freizeit Revue. Es ist eines der schönsten Liebesgeständnisse, das je ein Künstler an seine Fans gemacht hat: „Ich fühle mich auf der Bühne frei, es ist wie eine Liebesbeziehung zum Publikum. Ich gebe alles von Herzen, und es kommt was zurück. Es ist das, was ich im normalen Leben leider nicht erlebe.“